2024-09-18T12:22:00.113Z

Ligabericht
Steht seit diesem Sommer beim TSV Kareth in der Verantwortung: Trainer Serkan Aygün.
Steht seit diesem Sommer beim TSV Kareth in der Verantwortung: Trainer Serkan Aygün. – Foto: Robert Geisler

Kareth leistet sich Fehlstart: »Der berüchtigte Knoten muss platzen«

Trotz der bislang mageren Punkteausbeute bleibt TSV-Trainer Serkan Aygün gelassen und sieht das große Ganze

Vier Spiele, ein Punkt, Tabellenvorletzter – der TSV Kareth-Lappersdorf hat in der Landesliga Mitte einen klassischen Fehlstart hingelegt. Unter dem neuen Trainer Serkan Aygün wartet die Mannschaft noch auf das erste Erfolgserlebnis. Woran hapert es noch, woran ist der schwache Saisonstart festzumachen? Und was sind Mutmacher mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen den kecken Aufsteiger FC Dingolfing am Samstag? Wir haben Aygün auf den Zahn gefühlt.

Immer noch sieglos in Liga und Pokal, das hatte man sich aus Kareths Höhen sicher anders vorgestellt. Von Unruhe oder gar Panik sind die „Veilchen“ aber nach wie vor weit entfernt. Das gilt für die Verantwortlichen, für den Trainerstab, aber auch für die Spieler selbst. Als „sehr positiv“ beschreibt der neue Chefcoach Serkan Aygün die Stimmungslage. Nach dem Spiel in Landshut (1:1) hätten auch die Spieler untereinander positive Worte in der Kabine gefunden. „Es ist nicht so, dass wir Trübsal blasen. Ganz im Gegenteil. Die Jungs sind mit Feuereifer dabei und haben Spaß an der Sache. Der berüchtigte Knoten muss halt mal platzen. Und wenn er platzt, läuft das Ganze noch besser.“

Als Hauptaspekt für die bislang magere Punkteausbeute nennt der 43-Jährige schlicht die letzte Konsequenz in der Box. „Wir schießen zu wenig aufs Tor und dadurch zu wenige Tore.“ Auch zuletzt gegen Landshut war das wieder schön zu sehen. Bis zum Strafraum – oder sogar innerhalb – spielte die Karether Elf gefällig. Doch dann fehlten Glück und Konsequenz im Abschluss. Viel vorwerfen kann Aygün seiner Mannschaft derzeit nicht. „Spielerisch gesehen war das auch gegen Landshut eine extrem gute Leistung.“ Hinzu käme schon auch fehlendes Matchglück: „Gegen Landshut ging der Ball an den Innenpfosten, die Linie entlang und wieder aus dem Tor. Stehst du oben in der Tabelle, kullert der Ball rein. Manchmal muss man sein Glück auch erzwingen.“ Daran arbeite man Woche für Woche: „Im Abschluss noch konsequenter und besser werden, um dann auch die Tore zu machen und sich für den Aufwand zu belohnen. Nur die Punkte- und Torausbeute passt noch nicht. Aber auch das wird mit der Zeit kommen und dann bin ich der festen Überzeugung, dass wir den Bock umstoßen.“

„Ich verfalle nicht in Panik oder irgendwelche Harakiri-Aktionen. Weil ich das Spiel als Komplettes betrachte und nicht nur in die Ergebnisse. Man muss das große Ganze sehen und da sind wir schon auf dem richtigen Weg. Die Art und Weise wir wir Fußball spielen ist sehr positiv“
, versichert Serkan Aygün, der in allen vier Ligaspielen gute Auftritte seines Teams ausgemacht hat. Gleichzeitig will der TSV-Coach die personellen Sorgen – teils fehlten sieben Kandidaten für die Startelf – nicht an die große Glocke hängen. „Die Ausfälle und Urlauber, das hat jeder“, betont Aygün, „Wir haben extra einen großen Kader, hatten auch gegen Landshut 15 Feldspieler dabei und werden auch gegen Dingolfing genug Leute haben, die spielen wollen. Ausfälle gibt es immer und wird es immer geben. Sich darauf auszuruhen, ist mir zu billig.“ Dazu käme, dass es nach der Kirner-Ära nun eben einen neuen Trainerstab und somit eine neue Ansprache und neue Trainingsinhalte gebe. „Das muss sich erstmal matchen, was auch nicht immer ganz einfach ist. Der Mannschaft muss man etwas Zeit geben.“

Frei von individuellen Schnitzern war der TSV Kareth-Lappersdorf in den letzten Spielen gegen Parsberg und Landshut allerdings auch nicht. „Diese individuellen Fehler gilt es zu minimieren und abzustellen.“ Mit dem top gestarteten FC Dingolfing (3/0/1) gibt am Samstag (Anstoß 13.30 Uhr) ein schwierig einzuschätzender Aufsteiger seine Visitenkarte im Karether Sportzentrum ab. „Die Liga ist unheimlich ausgeglichen und man sieht gerade bei den Aufsteigern, dass sie die Euphorie des Aufstiegs mitgenommen haben“, hat Aygün festgestellt. „Da müssen wir an unsere Grenzen und ihnen den Zahn ziehen. Es wird eine Herausforderung gegen einen topmotivierten Aufsteiger. Aber wir haben ein Heimspiel und wollen unser Spiel durchziehen. Wenn wir an die Leistung von Landshut anknüpfen und vorne noch kaltschnäuziger werden, dann mache ich mir wenig Sorgen.“

Inwieweit es für Felix Zillner und Patrick Wein wieder zu einem (Kurz-)Einsatz reicht, entscheidet sich beim Abschlusstraining. Felix Bomber, Amir Hedider und Simon Pitzl sind noch im Urlaub. Weiterhin auf der Verletztenliste stehen Raphael Kreitmeier, Christof Ostermayr, Thomas Schmidt und Daniel Oppelt. Julian Kessner ist letztmals rotgesperrt.

Aufrufe: 08.8.2024, 08:00 Uhr
Florian WürtheleAutor