Der DFB lud vor dem Start der 3. Liga zur Online-PK ein. Mit dabei: U 17-Weltmeister Konstantin Heide, Terrence Boyd und Ingolstadts Trainerin Sabrina Wittmann.
München – Noch drei Tage, dann startet mit dem 1860-Hit gegen Saarbrücken die neue Drittligasaison. Beim DFB glaubt man, mit dem Duell der Ex-Bundesligisten – Altmeister gegen Pokal-Halbfinalist 2024 – eine passende Paarung ausgewählt zu haben. „Das Spiel steht für einen der vielen Klassiker in dieser Liga“, sagte Peter Frymuth am Montag, als der DFB zu einer Online-PK lud.
„Die Löwen sind für mich ein Kandidat für den Aufstieg.“
Konstantin Heide
Nicht nur der DFB-Vize ließ sich aus dem Urlaub zuschalten, auch drei Gesichter der neuen 3. Liga zeigten sich: Hachings U 17-Weltmeister Konstantin Heide, Waldhof-Stürmer Terrence Boyd und Ingolstadts Trainerin Sabrina Wittmann. Heides Erwartung, Haching und den TSV 1860 betreffend: „Für uns geht es nur um den Klassenerhalt, und was 1860 angeht, schließe ich mich unserem Cheftrainer an. Die Löwen sind für mich ein Aufstiegskandidat.“ Sonstige Themen der Teams-Runde: Das Geld wird knapp(er), dafür steigt der Druck. Auf die Spieler wegen der Einführung der Kapitänsregel – und generell, weil der DFB bei seiner Entscheidung bleibt, auf den Einsatz des VAR zu verzichten. Aber der Reihe nach.
Dass die Drittligisten finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, ist bekannt. In der neuen Saison – bitter, bitter – werden die Mittel noch etwas geringer. Zum einen fällt der langjährige Ärmelsponsor weg (bwin), zum anderen werden 20 Prozent weniger aus dem Nachwuchsfördertopf des DFB ausgeschüttet. Beide Münchner Vereine trifft das hart. Haching hatte zuletzt ein Viertel der 2,95 Millionen für den Einsatz einheimischer Talente eingestrichen.
Die Löwen lagen im Ranking auch schon oft vorne und haben sich fest vorgenommen, diese Einnahmequelle wieder stärker anzuzapfen. Wir wissen: Ein Hauptziel der Löwen in der neuen Saison ist, Lukas Reich (17) und Tim Kloss (19) maximal zu fördern. Dass künftig nur noch 2,36 Mio. Euro im Topf liegen, tut allen weh. „Der Schritt zurück ist kein Schritt in die richtige Richtung“, kommentierte Tom Eilers (Ausschuss 3. Liga) bedauernd.
Auch die Schiedsrichter sind in der 3. Liga ein klassisches Aufreger-Thema. Bei den „spielrelevanten Einzelszenen“ sieht der DFB eine Verbesserung: von 0,3 Fehlern pro Spiel auf 0,12. Das subjektive Gefühl ist allerdings ein anderes. Boyd, zugeschaltet vom Golfplatz, fragte vorsichtig nach, ob man sich beim DFB frei äußern dürfe. Als dies bejaht wurde, lästerte er: „Die jungen Schiedsrichter wirken oft sehr arrogant, manchmal ist das wirklich arg.“
Auch die Einführung der Kapitänsregel sieht er kritisch: „Wenn ich umgetreten werde, soll ich dann den Seegert nach vorne holen?“, fragte er. Marcel Seegert ist Abwehrchef beim Waldhof (wie Jesper Verlaat bei 1860): „Da hat der Seegert künftig noch mal zwei Kilometer mehr pro Spiel…“ Florian Meyer, Schiri-Chef der 3. Liga, hält dagegen: Ziel sei, die Akzeptanz der Entscheidungen zu erhöhen – und die Nettospielzeit: „Wir haben alle bei der EURO gesehen, dass die Regel ein positives Echo erfahren hat.“
Ansonsten herrscht bei allen Beteiligten große Vorfreude auf die 17. Drittliga-Saison. Anders als die Löwen stellt sich Sabrina Wittmann in Ingolstadt dem Aufstiegsdruck (Platz 3 bis 1). „Ich bin total zufrieden mit dem Ziel“, sagt sie: „Wir wollen uns mit den Besten messen. Es wäre schlimm, wenn wir nur einfach so in die Liga gehen würden.“