Ein Transfer mit Gewicht und Geschichte: Pascal Schiffer, langjähriger Kapitän und Identifikationsfigur des SC Germania Erftstadt-Lechenich, wird zur kommenden Saison das Trikot des TuS Chlodwig Zülpich überstreifen. Nach 13 Jahren in Erftstadt, in denen er sportlich wie emotional zu einem Fixpunkt des Vereins reifte, zieht es den 32-Jährigen nun in neue Gefilde – mit Respekt vor der Vergangenheit und klarem Blick auf die sportliche Zukunft.
"Pascal ist das natürlich alles andere als leichtgefallen", betont Zülpichs Trainer David Sasse gegenüber unserer Redaktion. "Nach über einem Jahrzehnt in Erftstadt, dem Aufstieg in die Mittelrheinliga, lässt man so einen Verein nicht einfach hinter sich. Aber Pascal hat sich für den Sport entschieden – für den Fußball, den er noch auf Landesliga-Niveau spielen möchte."
Mit dem Wechsel nach Zülpich bleibt Schiffer seiner sportlichen Linie treu. Der Offensivmann hat in seiner Laufbahn ausschließlich auf Landes- oder Mittelrheinliga-Niveau gespielt – neun Jahre davon in der Landesliga, weitere drei bis vier Jahre in der Mittelrheinliga. Ein erfahrener Mann, der nicht nur Qualität auf den Platz bringt, sondern auch Führungsstärke – gerade in einer Phase, in der beim TuS ein personeller Umbruch bevorsteht.
"Wir haben viele erfahrene Spieler verloren", erklärt Sasse. "Robin Metternich geht, Alexander Ems, Robin Ritz und Maurice Hilger ebenfalls, und in der Winterpause haben wir Fabian Bentata an Vorgebirge verloren. Dass nun auch Benjamin Wiedenau aus körperlichen Gründen kürzertreten muss, war für uns ein zusätzlicher Rückschlag." Umso wertvoller sei es, mit Schiffer einen Spieler zu gewinnen, der Verantwortung übernimmt – auf wie neben dem Platz.
Dass der scheidende Kapitän von Erftstadt selbst in schweren Zeiten vorangeht, bewies er eindrucksvoll in den vergangenen Wochen. Seitdem sein Abschied öffentlich ist, erzielte Schiffer sechs seiner insgesamt sieben Saisontore – ein klares Zeichen seiner Professionalität und seines Charakters. "Er hat sich nie hängen lassen", lobt Sasse. "Trotz feststehendem Abstieg, trotz Abschied – Pascal hat weiter vorbildlich gespielt und sich mit vollem Einsatz in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das ist in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich."
Zülpich verfolgt mit der Verpflichtung eine klare Linie: Junge Talente sollen gefördert werden, doch ganz ohne Routine geht es nicht. "Wir setzen weiterhin auf unseren eingeschlagenen Weg mit jungen, talentierten Spielern", so Sasse. "Aber wir brauchen auch Spieler wie Pascal, die die Ärmel hochkrempeln, Verantwortung übernehmen und den Takt vorgeben."
Für Schiffer selbst ist der Wechsel ein neuer Abschnitt, aber keine Abkehr von seiner Verbundenheit mit Erftstadt. "Es ist kein Wechsel gegen Erftstadt, sondern für den Fußball", stellt Sasse klar. "Pascal verlässt den Verein im Guten. Das war und ist ihm wichtig – und uns auch."
Der TuS Chlodwig Zülpich gewinnt mit Pascal Schiffer mehr als nur einen Offensivspieler. Er bekommt einen gestandenen Landesligafußballer mit Führungsqualität, Teamgeist und dem Willen, nochmals alles für den sportlichen Erfolg zu geben. Ein Transfer, der unterstreicht: In Zülpich entsteht etwas – mit Weitsicht, Konzept und einem neuen Taktgeber auf dem Platz.