2024-12-12T09:48:02.892Z

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Die Kapellener haben keine gute Erinnerungen an das letzte Spiel gegen Viersen.
Die Kapellener haben keine gute Erinnerungen an das letzte Spiel gegen Viersen. – Foto: Sascha Köppen

Kapellen vs. Viersen: Da war doch was!

Landesliga, Gruppe 1: An das Ende der Vorsaison haben Kapellens Landesliga-Fußballer keine guten Erinnerungen. Nach der Partie am Hohen Busch musste sogar der Trainer gehen. Verpassen die Viersener dem SCK am Sonntag wieder einen Tiefschlag?

Der Saisonstart des SC Kapellen, vergangene Saison immerhin noch Dritter der Abschlusstabelle der Landesliga, war schon sehr durchwachsen. Doch nach zuletzt drei Niederlagen in Folge ohne einen eigenen Torerfolg stehen die Erftstädter nach zehn Partien sogar auf dem Abstiegsrelegationsplatz. Und in dieser überaus unbefriedigenden Lage kommt am Sonntag ausgerechnet der 1. FC Viersen zum Duell der kriselnden Traditionsvereine ins Jupp-Breuer-Stadion und könnte die Gastgeber noch weiter in den Abwärtsstrudel ziehen. 1. FC Viersen? Da war doch was in der vergangenen Saison!

Kapellen hat keine gute Erinnerung an die Partie

Richtig, am letzten Spieltag (2. Juni) gastierten die Kapellener am Hohen Busch und hätten sich mit einem Sieg den zweiten Tabellenplatz sichern können, der die Teilnahmen an Aufstiegsspielen zur Oberliga bedeutet hätte. Doch nach einem nervenaufreibenden Match kam der SCK nicht über 1:1 hinaus, was das Abrutschen auf Rang drei bedeutete und bei allen Beteiligten gut nachvollziehbar eine riesige Enttäuschung auslöste. Nach diesem Frusterlebnis fühlte sich die Vereinsführung sogar gemüßigt, tags darauf den mit einem Punkteschnitt von über zwei Zählern pro Partie insgesamt sehr erfolgreichen Trainer Fabian Nellen zu entlassen.

Sphären, in die sein Nachfolger Lennart Ingmann bislang nicht ansatzweise vorstoßen konnte. Der 28-Jährige, der als großes Talent einst beim FC Bayern München auf dem Weg zum Profi war, dann aber von Verletzungen ausgebremst wurde, ist mit seiner Mannschaft insbesondere durch die drei jüngsten Meisterschaftsniederlagen in Folge mächtig unter Zugzwang geraten. Extrem weh tat das 0:2 vergangenen Freitag bei der ebenfalls überraschend schlecht gestarteten und bis dahin punktgleichen TuRU aus Düsseldorf. Eine Partie, vor der Kapellens Sportlicher Leiter Jörg Ferber verbal sanft den Druck erhöht hatte, indem er erklärte, dass nun die Partien gegen Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen kämen, die gewonnen werden müssten. Dabei bezog er explizit das Heimspiel am Sonntag gegen Viersen mit ein.

Wobei das Ausrufezeichen hinter dem Muss gegen Viersen noch mal deutlich größer ist. Denn der Traditionsverein hat durch einen großen Umbruch im Sommer viel Qualität verloren, und ein Trainerrücktritt kurz vor Saisonbeginn erschwerte die Lage zusätzlich. Entsprechend konnte die Mannschaft bislang auch nur fünf Punkte sammeln und kämpft verzweifelt darum, die Nichtabstiegsplätze nicht aus den Augen zu verlieren.

Ein entsprechend heftiger Tiefschlag wäre eine Niederlage für die Kapellener am Sonntag. Die Frage ist, ob er so heftig sein könnte, dass Viersen für die nächste Trainerentlassung beim SCK sorgen könnte. Für den Sportlichen Leiter Jörg Ferber ist das kein Thema. „Was letzte Saison war, interessiert mich überhaupt nicht. Da haben wir den Aufstieg nicht gegen Viersen, sondern durch die vielen vergebenen Punkte davor verspielt. Auch am Sonntag ist das kein Schicksalsspiel. So lange ich in Kapellen etwas zu sagen habe, wird Lennart auch im Falle einer Niederlage gegen Viersen weiter unser Trainer sein.“

Erfolgserlebnis im Pokal

Die Gründe für das bislang unbefriedigende Abschneiden seien zu vielschichtig, um durch einfache Lösungen mal eben das Ruder herumreißen zu können. Neben den nicht geschlossenen Lücken, die durch den Abgang von Topstürmer Pablo Ramm sowie die Langzeitverletzungen von Kapitän Robert Wilschrey und Can Yücel entstanden, sind es eben auch kurzfristige Ausfälle wie jüngst von Stürmer Nils Mäker und Torwart Jan Pillekamp, die heftig ins Kontor schlagen. „Wir sind aber nicht abgeschlagen Letzter. Die Lage ist kritisch, aber nicht so, dass wir da nicht gemeinsam rauskommen können“, erklärt Ferber. Immerhin gab es am Mittwoch im Kreispokal mal wieder ein Erfolgserlebnis, A-Ligist Grefrath konnte nach hartem Kampf auf dessen Aschenplatz 2:0 niedergerungen werden. Ferber hofft, dass das Anrennen gegen einen extrem defensiven Gegner eine gute Vorbereitung für Sonntag war.

Aufrufe: 020.10.2024, 09:30 Uhr
RP / David BeinekeAutor