2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Julia Merzenich ist nach ihrer Babypause zurück auf dem Platz.
Julia Merzenich ist nach ihrer Babypause zurück auf dem Platz. – Foto: SG Kaarst

Julia Merzenich: Teamsportlerin aus Leidenschaft

Nach einer kurzen Babypause steht die Kaarsterin seit Sommer wieder auf dem Fußballplatz.

Erst seit Anfang der Saison läuft Julia Merzenich im Trikot der SG Kaarst auf – schon hat sie der Mannschaft zu einem Titel verholfen: Bei der Kreishallenmeisterschaft verwandelte sie den entscheidenden Siebenmeter im Finale gegen die SG Gustorf/Gindorf.

„Als es ins Siebenmeterschießen ging, hab ich direkt gesagt, dass ich schieße. Und als es dann ins Stechen ging, hab ich nicht viel nachgedacht, ich wollte ihn einfach reinmachen“, sagt sie. Das Gefühl, als der Ball dann im Netz zappelte? „Erleichterung. Und dann große Freude.“ Dass sie das zur Sportlerin des Monats macht, hätte sie nicht gedacht: „Ich freu’ mich total, aber es kommt auch echt unerwartet, gerade bei der starken Konkurrenz, die es in diesem Monat gab.“ Sieben- und Elfmeter mag die Mittelfeldspielerin. „Im Spiel bereite ich eher vor und würde auch nicht sagen, dass ich besonders torgefährlich bin. Aber beim Elfmeterschießen ist es dann nur noch eine Sache zwischen der Torhüterin und einem selber, da ist die Wahrscheinlichkeit auf einen Treffer auch bei mir groß“, sagt sie lachend. „Ich darf mir nur nicht zu viele Gedanken machen, dann geht er eher daneben.“

>>> Das ist Julia Merzenich

Die Kreishallenmeisterschaft war für sie nicht nur wegen des gewonnenen Titels etwas Besonderes: „Wir haben das Turnier mit organisiert, nach Corona sind ja immer noch einige Hallenturniere ausgefallen und niemand hat sich gekümmert.“ Dabei sind Hallenturniere für sie immer ein schönes Erlebnis: „Das ist immer cool, da spielt, glaube ich, jede und jeder gerne. Es sind oft knappe Spiele und man erinnert sich gern an die Turniere zurück.“

Kreispokal-Duell gegen Rosellen

Am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) sind die Kaarsterinnen im Kreispokal als Gast des Landesliga-Tabellenführers SV Rosellen gefordert, die Woche drauf geht es auch im Ligabetrieb wieder los. Rosellen kennt Julia Merzenich gut, für den SV stand sie ebenso wie für Borussia Mönchengladbach lange auf dem Platz. „Aber bei Kaarst hab ich angefangen – das ist so lange her, ich weiß schon gar nicht mehr, wann genau das war“, sagt die 29-Jährige lachend. 2022 ist sie Mama geworden, „aber ich wollte die Schuhe noch nicht an den Nagel hängen. Wenn man etwas lange macht, kann man sich ja oft schwer davon trennen“, sagt sie.

Fußball ist für sie ein guter Ausgleich zum Alltag. „Ich brauch dann einfach Sport, beziehungsweise Teamsport. Ich bin kein Typ fürs Fitnessstudio, mit einer Mannschaft, gegenüber der man auch verpflichtet ist, macht es einfach mehr Spaß.“ Der Wechsel von Rosellen zurück nach Kaarst lief wie am Schnürchen. „Ich kenne unseren Trainer Ludger Vernaleken ja schon ewig, ich glaube mit 15 habe ich an seiner Seite als Co-Trainerin angefangen“, sagt sie. „Da hab ich einfach mal angerufen und gefragt, ob er mich brauchen könnte.“ Konnte er und so steht Julia Merzenich in der Niederrheinliga wieder regelmäßig auf dem Platz. Auch die Mannschaft hat es ihr leicht gemacht. „Alle haben mich freundlich aufgenommen.“

Für die Rückrunde hat sie ein klares Ziel mit der SG: „Weiterhin gut schlagen. Wir sind in der neuen Liga schnell angekommen und haben das bisher gut gemacht, ich bin mir sicher, dass es auch so weitergeht.“ Für die Zukunft sieht sie Kaarst sogar noch weiter oben: „Keine Ahnung, ob ich da noch spiele, aber da steckt so viel Leidenschaft und Engagement drin, ich würde mir wünschen, dass die Mannschaft sich noch besser etabliert, vielleicht in der Regionalliga. Das wäre auf jeden Fall verdient und auch möglich.“

Aufrufe: 03.3.2024, 08:00 Uhr
RP / Sophie RhineAutor