Jokertor sichert Erfurt den Sieg und die Tabellenspitze

Vor den drei Punkten stand aber erstmal ein hartes, teilweise zähes Stück Arbeit. Vor allem im ersten Abschnitt war das Match ein enges Ringen zweier gleichwertiger Mannschaften. Echte Highlights hatten Seltenheitswert. Verlassen konnten sich die Thüringer übrigens mal wieder auf ihren Anhang. Gut 400 Fans waren aus Erfurt mit nach Berlin gereist und ließen dieses Spiel zumindest akustisch nicht wie ein Auswärtsspiel wirken. Bis auf mehr oder weniger gefährliche Versuche von Cabral oder dem von Mergel knapp verpassten Ball, war vor dem Hertha-Tor nicht viel los. Auch Erfurts Keeper Flückiger kam nicht so recht in die Bredouille.

Nach dem Wechsel nahm die Partie mehr Schwung auf und auch in den Strafräumen wurde es durchaus kribbelig. So musste Nkoa, dessen Einsatz lange auf der Kippe stand, akrobatisch auf der Linie klären. Keeper Flückiger war in Abschnitt zwei mit einer starken Fußabwehr zur Stelle. Aber auch die Gäste zeigten sich immer öfter vor dem Kasten der Hertha-Bubis. Tavarez und Ciccarelli, der im Hinspiel mit zwei Treffern noch Man of the Match war, versenkten ihre Möglichkeiten nicht. So schickte RWE-Trainer Gerber in der 70 Minute frisches Personal ins Rennen. Osawe und Elva kamen für Ciccarelli und Seidemann. Bemerkenswert, wie schnell sich dieser Move auszeichnete, denn nur wenige Minuten später waren beide am Siegtor beteiligt. Elva, der nun die rechte Erfurter Seite beackerte, steckte stark auf Moritz durch. Der bringt eine flache Eingabe in den Strafraum, die Kirsche rutscht durch ein paar Beine durch und am langen Pfosten bedankte sich Osawe mit einem Abstauber. Es war der erste Treffer des Erfurter Winterneuzugangs für seinen neuen Verein und der war direkt wichtig und bedeutete schließlich auch den Sieg. Erfurt stand nun tief, wollte den knappen Vorsprung über die Ziellinie tragen, was letztlich auch gelang. Am Ende stibitzt Erfurt die nächsten drei Zähler nach einem engen Spiel, bei dem die Wechsel von Coach Gerber direkt zündeten.