2024-06-14T14:12:32.331Z

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Noch zwei Spiele im Wormatia-Trikot und dann ist Schluss: Jannik Marx muss den Wormser Oberligisten nach dieser Saison verlassen. Sein Vertrag wird nicht verlängert.	Foto: Christine Dirigo/pakalski-press
Noch zwei Spiele im Wormatia-Trikot und dann ist Schluss: Jannik Marx muss den Wormser Oberligisten nach dieser Saison verlassen. Sein Vertrag wird nicht verlängert. Foto: Christine Dirigo/pakalski-press

Jannik Marx wäre gern bei Wormatia Worms geblieben

Oberligist verlängert auslaufenden Vertrag von Mittelfeldspieler nicht

Worms. In den vergangenen vier Spielzeiten stand stets fest: Ist Jannik Marx fit, steht er in der Startaufstellung des VfR Wormatia Worms. Ob in Ober- oder Regionalliga, ob unter Kristjan Glibo, Max Mehring oder Peter Tretter, der Mittelfeldspieler ging mit Leistung voran und überzeugte als Leader mal vor der Abwehr, mal als Achter oder zuletzt sogar auch immer wieder als Aufbauspieler, der sich bei eigenem Ballbesitz zwischen die Innenverteidiger fallen ließ, um das Wormser Spiel von hinten mit anzukurbeln. In diesem Sommer, nach den noch ausstehenden beiden Spielen in Diefflen (Dienstag) und gegen Arminia aus Ludwigshafen (Samstag, 2. Juni), trennen sich die Wege des Spielers und dem Verein aber. Der VfR verlängert den auslaufenden Vertrag von Marx nicht.

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Wormatia-Fans von Marx-Abschied überrascht

In den Sozialen Medien ist der Tenor deutlich. Marx’ Abgang wird von den VfR-Anhängern mit Überraschung und Irritationen aufgenommen. Angesichts des bevorstehenden großen Umbruchs im Sommer war erwartet worden, dass die „Konstante” Marx auch ein weiteres, ein fünftes Jahr an der Alzeyer Straße auflaufen wird. Auch der Mittelfeldspieler selbst war über die Entscheidung des Vereins „erstmal baff und sehr sehr überrascht”. Dass der auslaufende Vertrag nicht vorzeitig verlängert werde, sei ihm bei einem Gespräch mit dem neuen Sportlichen Leiter Aydin Ay im April damit erklärt worden, dass der Verein die Spielklasse der kommenden Saison noch abwarten wolle. In einem weiteren Gespräch unmittelbar vor dem Vatertag sei ihm dann aber kurz und knapp gesagt worden, dass der Vertrag nicht verlängert werde. „Das Gespräch ging zwei Minuten”, sagt Marx, der von einem Angebot des VfR ausgegangen war. Der Verein hatte aber andere Pläne. „Wir wollen seine Position anders besetzen und uns im Mittelfeld neu ausrichten”, erklärte Ay bereits in der vergangenen Woche im Gespräch mit dieser Zeitung recht nüchtern. „Das ist eine rein sportliche Entscheidung, die nichts mit seinen Leistungen zu tun hat.”

Andere Gründe sind auch Jannik Marx nicht zu Ohren gekommen. Ob also hochkarätige Verpflichtungen für das zentrale Mittelfeld bevorstehen? Reine Spekulation. Fest steht: Mit Vincent Haber und Luca Jensen haben zwei potenzielle Startelf-Kandidaten einen Vertrag für die kommende Saison. Bei Kapitän Sandro Loechelt wird zeitnah mit einer Vertragsverlängerung gerechnet. Philipp Sonn (Wechsel zum Bahlinger SC), obendrein zumeist als Linksverteidiger eingesetzt, und Evzi Saiti (Kreuzbandriss) sind für die kommenden Monate keine Option für die Zentrale der Wormatia. Saiti zumindest in der Rückrunde der Spielzeit 2024/2025 dann wohl wieder.

Zukunft des Mittelfeldspielers ungeklärt

Der Verzicht der Wormatia auf seinen jahrelangen Antreiber beim Projekt Regionalliga-Aufstieg 2025 kommt für Außenstehende überraschend daher, weil Marx (119 Spiele, 20 Tore) Attribute wie Erfahrung, Leadership und Regionalität verkörpert und innerhalb des Teams und im Wormatia-Umfeld ein hohes Standing genießt. „Ich wohne inzwischen hier, habe die vielen Höhen und Tiefen der jüngeren Vergangenheit alle mitgemacht”, schwingt in den Worten des 27-Jährigen Wehmut über den bevorstehenden Abschied mit. Der Mittelfeldspieler sagt: „Ich wäre gerne geblieben und finde es schade, wie es jetzt gelaufen ist.” Am Gehalt liege es nicht, habe er erfahren. „Da wäre ich meinetwegen auch runtergegangen mit meinen Vorstellungen”, sei ein Verbleib aus Sicht des Mittelfeldspielers nicht am Budget gescheitert. Dass sich der Verein anders entschieden habe, „muss ich so akzeptieren”, sagt Marx, der ob des nicht ganz einvernehmlichen Abschieds kein zusätzliches Öl ins Feuer gießen will. Ganz rational sagt der altgediente VfR-Spieler, der über den Ablauf seines Abschieds und die Art und Weise seitens des Vereins offensichtlich enttäuscht ist: „So Entscheidungen werden im Fußball eben manchmal getroffen.“

Zu seiner eigenen Zukunft hat sich der Mittelfeldantreiber noch keine großen Gedanken gemacht. In den ersten Monaten des Jahres hätten sich angesichts des auslaufenden Vertrages aber bereits mehrere Vereine bei ihm gemeldet, erzählt Marx. Er habe sich auch einige Dinge angehört, aber klargestellt: „Ein richtiges Gespräch gibt es erst, wenn ich mit der Wormatia gesprochen habe”. Nun hat Marx zumindest die Gewissheit, in vertiefende Vertragsgespräche mit anderen Vereinen einsteigen zu können. Nur nicht eben bei dem, bei dem er sich seine Zukunft ab Sommer eigentlich vorgestellt hat.



Aufrufe: 024.5.2024, 06:00 Uhr
Stefan MannshausenAutor