2025-12-03T05:51:34.672Z

Allgemeines
Torhüter Jan Fauseweh.
Torhüter Jan Fauseweh. – Foto: Jens Terhardt

Jan Fauseweh glaubt an den Klassenerhalt

Jan Fauseweh ist mit dem Oberligisten SV Sonsbeck nach der Niederlage bei seinem Ex-Klub SC St. Tönis auf den drittletzten Tabellenplatz abgerutscht. Der Keeper, der wieder in der Baller League mitspielt, schiebt Sonderschichten.

Am Sonntag verlor Torwart Jan Fauseweh mit dem SV Sonsbeck bei seinem Ex-Verein SC St. Tönis 1:2. Warum er den Schritt vom aktuellen Tabellenfünften der Oberliga Niederrhein zum derzeit 16. nicht bereut und entspannt in die Zukunft blickt.

Anerkennung für Leistung

Die Saison begann für Fauseweh unglücklich: mit einem Unterarmbruch zum Ende der Vorbereitung. So verbrachte der Neuzugang, der als Nachfolger des zum KFC Uerdingen gewechselten Jonas Holzum geholt wurde, seinen 24. Geburtstag am 14. August im Krankenstand und konnte erst am zwölften Spieltag sein Startelf-Debüt im Heimspiel gegen den 1. FC Kleve (1:1) geben.

Weil Ersatztorwart Kenan Mehmedovic bis zum Fauseweh-Comeback gut gespielt und sich einen Einsatz daher aus Trainersicht einfach mal wieder verdient hatte, ließ ihn Heinrich Losing kürzlich noch mal zwischen die Pfosten. Fauseweh trug die Entscheidung mit, die Losing mit ihm im Vorfeld kommuniziert hatte: „Kenan hat mich insgesamt gut vertreten. Dass er in Baumberg und ich dann wieder im Spiel bei meinem ehemaligen Verein in St. Tönis im Tor stehen durfte, zeigt die menschliche Größe von Heinrich“, sagt Fauseweh.

Ausgerechnet nach jenem Spiel in St. Tönis (1:2) rutschte Sonsbeck erstmals in dieser Spielzeit auf einen Abstiegsplatz ab, während die Ex-Kollegen mit Trainer Bekim Kastrati mit einem Sieg am Freitagabend beim VfB Hilden die Hinrunde sogar als Vierter abschließen könnten.

Ob Fauseweh so betrachtet den Wechsel bereut? Das weist der Schlussmann von sich und sagt: „In der Liga geht es eng zu, und Fußball ist ein Tagesgeschäft. Ich bin vor allem gewechselt, weil ich mehr Spielzeit wollte. Das Wiedersehen in St. Tönis war bis auf das Ergebnis eine coole Sache, ich wurde herzlich empfangen. Aber ich habe keine Reue, bin sehr zufrieden in Sonsbeck und auch optimistisch, dass wir in der Tabelle bald wieder besser dastehen als jetzt.“

Spannende Vita von Jan Fauseweh

Der gebürtige Verler wirkt entspannt, hat bereits einiges erlebt. Ausgebildet bei Arminia Bielefeld inklusive Teilnahmen als U19-Spieler bei den Profis samt Kennenlernen des heutigen Manchester-City-Torwarts Stefan Ortega – das war schon ein besonderer Start.

Und nicht alltäglich ging es weiter: 2020 die erste Saison bei den Senioren. Am Ende standen fünf Einsätze für Westfalia Herne in der Oberliga Westfalen und der erste Abstieg in Fausewehs Fußball-Vita. Von Herne ging es nach dem Tipp eines Mitspielers zum OSC Bremerhaven. Die „hatten was vor“. Der Aufstieg in die Regionalliga gelang nicht, aber Stammtorwart des späteren Dritten zu sein sowie die Erfahrung „außerhalb des ‚Hotels Mama‘ auf eigenen Beinen stehen zu müssen“, trugen zur Entwicklung bei.

Dennoch freute sich Fauseweh, als 2022 der FC Kray rief, er somit näher an seinem Zuhause war. Er feierte sein Debüt in der Oberliga Niederrhein, war Stammkraft, lief unter anderem als Kapitän beim 0:3 in Sonsbeck auf – stieg aber zum zweiten Mal ab. Doch Oberliga-Meister SSVg Velbert nahm ihn unter Vertrag, den beide Seiten im Winter darauf bereits wieder auflösten: Denn in der Regionalliga blieb Fauseweh ohne Einsatz. „Ich habe trotzdem viel mitgenommen“, sagt er. Und so ging’s zurück in die Oberliga, diesmal zu den Sportfreunden Hamborn 07. Und: Wieder mal die Nummer eins, wieder mal ein Abstieg. Der Torhüter blieb 2024 durch seinen Wechsel zum SC St. Tönis in der Liga. Der Rest ist bekannt.

Rückkehr in die Baller League

Ob er jemand sei, der jedes Jahr etwas Neues brauche, verneint Schlussmann Fauseweh und kann sich gut vorstellen, „länger beim SV Sonsbeck zu bleiben.“ Abwechslung hat er auch so genug. Denn seit 2024 ist er regelmäßig Bestandteil der Baller League, kickt ab Janurar 2026 wieder für den FC Nitro. „Das ist mit Heinrich besprochen.“ Dass die Hallenfußball-Liga von Berlin nach Köln zurückkehrt, erleichtert die Anreise zu den montags stattfindenden Spieltagen. „Fußball bockt immer“, sagt er zu seiner Motivation, dort mitzumischen. „Außerdem lernst du viele interessante Leute kennen“.

Darüber hinaus gebe es auch einen finanziellen Anreiz, verrät der in Mülheim lebende SVS-Torwart, der in Essen eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann absolviert. Klingt nach vielen Terminen, doch Fauseweh bleibt gelassen. So blickt er auch auf die Lage des SVS, weil er von Team, Trainer und Verein überzeugt ist.

Und auf seine persönliche Zukunft. „Ich gebe einfach Gas und schaue, was dabei herauskommt.“ Bei aller Entspanntheit sei er ehrgeizig, schiebe Sonderschichten mit seinem Berater Dennis Gerritzen. Denn einen vierten Abstieg soll es nicht geben.

Aufrufe: 011.12.2025, 12:00 Uhr
Tobias EngelkenAutor