
Im letzten verbliebenen Spiel des 18. Spieltages erwartet der TSV Hertingshausen am Sonntag den abstiegsbedrohten VfL Wanfried auf dem Kunstrasen am Parkstadion. Während fast alle anderen Partien den widrigen Bedingungen zum Opfer fielen, rückt die einzige Begegnung des Wochenendes umso stärker in den Fokus – und für beide Teams ist sie von besonderer Bedeutung.
Hertingshausen will seine Form bestätigen
Der TSV reist mit breiter Brust ans eigene Heimspiel an. Zwei Auswärtssiege, 9:1 Tore – plötzlich wirkt die Mannschaft von Trainer Jörg Müller wieder gefestigt. „Die Erkältungswelle haben wir überstanden, wir sind wieder vollzähliger und treten mannschaftlich geschlossen auf“, sagt Co-Trainer Christian Krug, der als spielender Assistent die jüngste Trendwende mit anführt. Auch die Effizienz vor dem Tor habe deutlich zugenommen.
Das 1:2 aus dem Hinspiel ist noch präsent. „Wanfried hat damals sehr konsequent verteidigt, wir kamen nicht in unser Spiel. Das wollen wir diesmal durchsetzen“, betont Krug. Trotz der klaren Favoritenrolle sieht er keinen Anlass zur Selbstzufriedenheit: „Die Hinrunde hat gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner 100 Prozent geben müssen. Wir gehen die Aufgabe genauso an.“ Mit 25 Punkten könnte Hertingshausen bei einem weiteren Erfolg endgültig Anschluss an das Tabellenmittelfeld herstellen.
Wanfried setzt auf Geschlossenheit und die Erinnerung ans Hinspiel
Der VfL Wanfried reist als Tabellenvorletzter an – aber mit dem Wissen, dass der TSV keineswegs unverwundbar ist. Der 2:1-Sieg zum Saisonauftakt gibt Mut. Stürmer Maurice Burdzik verweist zudem auf den Auftritt bei Eintracht Baunatal, trotz der 0:2-Niederlage: „Wir haben eine ordentliche Mannschaftsleistung gezeigt. Wenn wir das wieder abrufen, ist viel drin.“ Einzig die Chancenverwertung sei verbesserungswürdig, betont er, lobt aber zugleich den starken Baunataler Schlussmann.
Trainer Marco Althans ist privat verhindert, doch Vertreter Marcell König habe dem Team klar die Bedeutung des Spiels vermittelt. „Nach den vielen verschenkten Punkten sind unsere Partien momentan immer Endspiele“, so Burdzik. Gerade auf Kunstrasen sieht der Angreifer Chancen: „Da haben wir zuletzt ordentliche Leistungen gezeigt. Und wir wissen, dass Hertingshausen schlagbar ist.“ Mindestens ein Punkt sei realistisch – „wenn wir das Spiel über 90 Minuten durchziehen.“
Letztes Kräftemessen vor der Winterpause
Für beide Teams ist es das finale Kräftemessen eines langen Fußballjahres – eines, das sich für manche „fast wie Hessenliga“ anfühlt, wie Burdzik mit einem Augenzwinkern sagt. Hertingshausen möchte den Aufwärtstrend vergolden, Wanfried den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze herstellen. Der Kunstrasen verspricht faire Bedingungen – und eine Begegnung, die für beide Seiten weit mehr ist als ein gewöhnliches Nachholspiel.
