2025-12-03T05:51:34.672Z

Ligabericht
Nach drei Niederlagen zum Auftakt hievte den SV Altenstadt/WN (helles Trikot) eine Serie von vierzehn Partien ohne Niederlage bis hinauf auf Platz 2 zum Jahreswechsel.
Nach drei Niederlagen zum Auftakt hievte den SV Altenstadt/WN (helles Trikot) eine Serie von vierzehn Partien ohne Niederlage bis hinauf auf Platz 2 zum Jahreswechsel. – Foto: Dagmar Nachtigall

Irchenriether „Angstgegner“ Altenstadt/WN sitzt Primus im Nacken

Rückblick Kreisklasse Ost - Teil 1: In einer engen Liga führt die Bachmeier-Elf mit knappem Vorsprung die Liga an, die Mitstreiter allerdings lauern nur darauf, dass sich der Primus wieder den ein oder anderen überraschenden Punktverlust leistet

Bevor FuPa beginnend ab Januar 2026 ausführlich auf die bislang absolvierte Saison in den beiden Kreisligen eingeht, soll zuvor der Saisonverlauf der drei Kreisklassen im Spielkreis Amberg/Weiden beleuchtet werden. Neben einer allgemeinen Bewertung der Tabellensituation - hier schauen wir intensiver vor allem auf die ambitionierten Vereine im vorderen Tabellendrittel sowie auf die, die um den Ligaerhalt buhlen - schildern alle Trainer des Starterfelds in Osten, Süden und Westen, wie sie das bisher Gezeigte beurteilen und welche Ziele sie sich für die restlichen Spiele gesteckt haben.

Hierzu haben wir versucht, von jedem der 42 Teams eine Stimme einzufangen. Eine jede Spielklasse werden wir in vier Abschnitte teilen. Beginnen wollen wir mit der Kreisklasse Weiden, Gruppe Ost. Wir werfen dabei einen Blick auf den Spitzenreiter und auf die Mannschaften, die sich zu dessen ärgsten Verfolgern zählen dürfen.

DJK Irchenrieth (1. Platz, 34 Punkte, 10/4/3, 44:22 Tore)

Mit dem hauchdünnen Vorsprung von nur einem „Pünktchen“ überwintert die DJK Irchenrieth auf dem Ligathron der Kreisklasse Ost. Von den Experten schon im oberen Tabellendrittel erwartet, führt die Elf um Trainer Michael Bachmeier und seinen beiden Co´s Fabian Quast und Markus Hirnert nicht unbedingt überraschend die Liga an. Nach dem Abstieg aus der Kreisliga würde man die direkte Rückkehr durchaus begrüßen, wenngleich man das Wort „Aufstieg“ bei der Nennung des Saisonziels („oben mitspielen“) nicht in den Mund genommen hatte.

Betrachtet man die bisherigen Partien, fällt auf, dass der Tabellenführer immer einmal wieder einen „Wackler“ hatte, insbesondere die Punktverluste auf eigenem Geläuf gegen die abstiegsgefährdeten Teams aus Windischeschenbach (1:1) und Püchersreuth/Floß (2:3) sind bemerkenswert, zeigten aber auch, dass in einer ungemein ausgeglichenen Oststaffel Überraschungen immer wieder möglich sind. Zudem bleibt der SV Altenstadt/WN der „Angstgegner“ der Bachmeier-Elf, verlor man doch gegen den aktuell Tabellenzweiten nicht nur das Hin- und Rückspiel um Punkte, sondern auch das Heimmatch im Totopokal. Absolutes Highlight bot natürlich das 7:0 im Auswärtsspiel bei der SpVgg Pirk. Zehn Mal verließen die Männer um Kapitän Matthias Jahn (er fungiert bei der DJK auch noch als Sportlicher Leiter) den Platz als Sieger, nach dem 0:4 im finalen Match des Jahres gegen den aktuellen „Vize“ aus Altenstadt/WN ist dieser herangerückt und hat zudem noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Es bleibt also spannend, die Mitstreiter lauern, nur eine Konstanz in den Leistungen ab dem März wird die Bachmeier-Crew ganz oben dabei sein lassen.

Coach Michael Bachmeier blickt zufrieden auf den bisherigen Saisonverlauf zurück. „Nach dem Abstieg aus der Kreisliga und dem Wegfall einiger Leistungsträger ist es nicht selbstverständlich, dass man sofort wieder oben mit dabei ist, denn die Kreisklasse Ost - vor allem in diesem Jahr - hat schon einiges an Qualität zu bieten. Klar haben wir unnötige Punkte liegen lassen, vor allem gegen Gegner aus der unteren Tabellenregion, aber das gehört dazu. Wenn wir diese Spiele durchweg gewinnen würden, wären wir nicht in der Kreisklasse. Was das Ziel für die Restrückrunde betrifft - wenn du Herbstmeister bist, willst du am Ende natürlich auch Meister werden. Dafür müssen wir gut aus der Vorbereitung kommen, körperlich fit sein und vor allem konstanter auftreten. Dann haben wir eine gute Chance, auch am Ende der Saison einen der ersten beiden Plätze zu belegen.“


SV Altenstadt/WN (2. Platz, 33 Punkte, 10/3/3, 50:27 Tore)

Nach Rang 8 in der Vorsaison war der SVA mit großen Vorschusslorbeeren - man hatte sich in der Sommerpause kräftig personell verstärkt - in die neue Spielzeit gegangen und legte - doch ein wenig überraschend - einen klassischen Fehlstart hin. Nach drei Partien zierte man ohne jeglichen Punktgewinn das Tabellenende, ausgerechnet im Auswärtsspiel beim aktuellen Spitzenreiter DJK Irchenrieth stießen die Häffner-Männer den Bock um, gewannen sie doch beim - damals zweitplatzierten - „Lieblingsgegner“ mit 3:1. Dass dieser Auswärtsdreier nun die Initialzündung für eine bis zur Winterpause anhaltende, beeindruckende Serie des Ungeschlagenseins sein sollte, war Mitte August dieses Jahres noch nicht abzusehen. Wenige Tage vor dem Coup beim Kreisligaabsteiger hatten sich die Blau-Weissen beim Heimsieg im Totopokal-Halbfinale gegen den Kreisligisten SV Köfering noch das nötige Selbstbewußtsein geholt, um den Turnaround zu schaffen. Neun Dreier und zwei Remis sollten bis zur Winterpause folgen, das 4:0 im das Jahr beendenden Spitzenspiel gegen die DJK Irchenrieth sorgte schließlich für den angemessenen Abschluß einer tollen Aufholjagd nach einer verpatzten Saison-Frühphase.

SVA-Coach Marvin Häffner zeigt sich mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrieden und ist voll des Lobes für die Seinen: „Was mich dabei auch sehr glücklich macht, ist die Tatsache, dass wir - nicht wie im letzten Jahr - vom Verletzungspech getroffen wurden. Trainingsbeteiligung, Einstellung und Leistung meiner Spieler verdienen ein Lob. Der Lohn: Wir stehen im Totopokalfinale und in der Liga stehen wir auf Platz 2 mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz 1, zudem haben wir sogar ein Spiel weniger. Wir kamen zunächst schwer in Tritt, in den ersten drei Spielen konnten wir noch nicht die Leistung abrufen, die wir drauf haben, wobei ich sagen muss, dass da auch echt viel Pech dabei war. Der Glaube an uns hat meine Jungs dann getragen, sie legten eine Serie hin mit 14 ungeschlagenen Spielen in Folge, was sich wirklich sehen lassen kann und was sie sich auch mehr als verdient haben. Kampf, Wille und Leidenschaft verbunden mit einem spielerisch sehr guten Niveau sind die Bausteine unseres Erfolgs, was mich wirklich sehr stolz macht.

Was nehmen wir uns für die restlichen Partien vor? Wir wollen erst einmal eine richtig gute Vorbereitung hinlegen mit anspruchsvollen Testspielen und dann natürlich da weitermachen, wo wir vor der Winterpause aufgehört haben. Die Saison ist noch lange nicht zu Ende, wir haben noch sehr schwere Spiele vor unserer Brust, da heißt es, weiterhin konzentriert und fokussiert weiterzuarbeiten. Wir gehen also in die Restrückrunde, gehen hochmotiviert ans Werk, wollen weiter attraktiven und tollen Fußball spielen und schauen dann, was am Ende dabei herauskommt.“


SV Waldau (3. Platz, 29 Punkte, 8/5/4, 41:24 Tore)

Trotz des eher defensiv formulierten Saisonziels („einstelliger Tabellenplatz, Integration der Jugendspieler“), war im Sommer 2025 zu erwarten, dass der letztjährige Rangdritte auch in der im Juli startenden neuen Spielzeit eine gute Rolle spielen würde. Beeindruckende Ergebnisse in den Testspielen (man schlug unter anderem die Kreisligisten Luhe-Wildenau II und Kohlberg) befeuerten diese Erwartungen, der Saisonauftakt verlief allerdings durchwachsen. Vier Zähler standen nach drei Partien zu Buche, dann folgte allerdings eine Serie von sechs Siegen in sieben Partien - unterbrochen nur kurz durch eine Heimniederlage gegen den aufstrebenden SV Altenstadt/WN. Beginnend Anfang Oktober geriet der "Motor SVW" etwas in Stottern, es folgten eine ganze Reihe von Unentschieden, gewonnen wurde nur noch in Neustadt, das das Sportjahr beendende Heimmatch gegen die Landesligareserve aus Etzenricht wurde gar in den Sand gesetzt. In einer engen, ungemein ausgeglichenen Liga ist für den SVW aber in puncto Erreichen der Aufstiegsplätze noch alles drin, der Rückstand beträgt ja nur vier bzw. fünf Punkte.

Coach Rene Niemann legt den Schwerpunkt allerdings auf das Halten des dritten Rangs in der Endabrechnung: „Insgesamt kann man mit der bisherigen Saison sehr zufrieden sein. Seit einem Jahr haben wir Konstanz in unseren Spielen, nicht mehr diese Leistungsschwankungen, der derzeitige 3. Platz ist das Ergebnis daraus. Chancenverwertung und Konzentration bis zum Abpfiff sind aber noch ausbaufähig, denn einige Punkte haben wir leichtfertig liegen gelassen. Dadurch, dass mit Sebi Hanauer, Stefano Scifo, Felix Volkmer und Tobi Guber - sie waren verletzt oder haben angeschlagen gespielt - vier wichtige Offensivspieler in der bisherigen Saison nicht oder nur sporadisch zur Verfügung standen, ist dies aber erklärbar. Kompliment an die Mannschaft, wie sie die Herausforderung angenommen und gelöst hat. Da machen sich der breite Kader und unser Zusammenhalt positiv bemerkbar.

Unser Plan für die Restsaison: Diese Liga ist sehr ausgeglichen. Irchenrieth und Altenstadt werden den Aufstieg unter sich ausmachen, aber danach ist alles möglich. Schnell ist man von 3 oder 4 auf die 7 oder gar 8 abgerutscht. Unser Ziel muss es aber sein, den 3. Platz zu verteidigen. Dazu werde ich die Jungs ab Januar zusammenholen, ins Fitnesstudio gehen und eine Laufchallenge durchführen. Im Februar startet dann die Vorbereitung mit Trainingslager auf die Restrunde. Ich bin zuversichtlich, dass die Jungs wieder mitziehen und dann spricht nichts gegen eine erfolgreiche Restrunde.“

Aufrufe: 011.12.2025, 09:30 Uhr
Werner SchaupertAutor