Obwohl der SV Ippensen zweimal geführt hat und in den letzten 20 Minuten einen Mann mehr auf dem Platz hatte, musste er sich der TuSG Ritterhude mit 2:3 geschlagen geben. Die Ritterhuder zogen damit in der Bezirksliga-Tabelle an Ippensen vorbei.
Im ersten Durchgang war die Welt für den SV Ippensen noch in Ordnung. "Da haben wir eigentlich einen guten Ball gespielt und auch wenig zugelassen", fand SVI-Coach Holger Dzösch.
Was danach kam, fasste der Ippenser Coach mit einem Wort zusammen: "Katastrophe." Es gipfelte darin, dass Ritterhude die Partie in den letzten 20 Minuten in Unterzahl drehte und mit 3:2 gewann.
Danach sah es zu Spielbeginn nicht aus. Ippensen ging nicht nur in der 16. Minute mit 1:0 in Führung, als Nils Klindworth den Ball nach einer Flanke von Marco Klindworth ins Tor köpfte, sondern hatte durch Alexander Wagner, Jan-Luca Wilken und Niclas von Wolff noch andere gute Gelegenheiten.
Ab der 30. Minute kam Ritterhude immer besser ins Spiel. "Die Führung hat uns keine Sicherheit gebracht", wunderte sich Dzösch. Chris Hybsz und Cem Yilderim kamen einem Torerfolg für die TuSG gefährlich nah. Doch es blieb bis zum Seitenwechsel bei der knappen Ippenser Führung.
In den zweiten 45 Minuten ließ das Abwehrverhalten der Gastgeber zu wünschen übrig. Nach vorn lief es noch etwas besser. Doch Nils und Marco Klindworth sowie Diego Voigt Moreira nutzten ihre Chancen nicht. Schließlich kam es zum Ritterhuder Ausgleich durch Phillip Brouwer. Dem Tor ging eine stark abseitsverdächtige Situation voraus, die das Schiedsrichtergespann nicht ahndete.
Dem SVI gelang es, noch einmal zu antworten. Fünf Minuten nach dem Ausgleich brachte Marco Klindworth die Platzherren erneut in Führung. Und als in der 72. Minute Ritterhudes Mirco Dressler für ein grobes Foulspiel die Rote Karte sah, schien alles in Richtung Heimerfolg zu zeigen.
"Was wir nach der Roten Karte gegen den Ball gespielt haben, war das Schlechteste, was ich bislang in dieser Liga gesehen habe", ärgerte sich Ippensens Trainer. "Und zwar nicht nur von der Abwehr. Das fing vorn an und zog sich über das Mittelfeld nach hinten."
Vor dem 2:2, das Eugen Zilke per Kopf erzielte, segelte der Ball nach einer Ecke in Kopfhöhe bis zum zweiten Pfosten durch den Ippenser Strafraum. Und vor dem entscheidenden 2:3, das ebenfalls Zilke erzielte, wurde die Ippenser Hintermannschaft trotz deutlicher Überzahl eiskalt ausgespielt. "Das wirkte so, als ob wir acht gegen drei gegen uns hätten", so Dzösch.
Der Ippenser Trainer schaut nach der Niederlage wenig optimistisch in die Zukunft: "So wird es nicht reichen. Wir machen Spiele gefährlich, die der Gegner schon abgeschrieben hat."