Kein Lizenzentzug: Investor Hasan Ismaik kommt mit einem Millionen-Darlehen für das Finanzloch des TSV 1860 München auf.
Erleichterung beim TSV 1860 München! Der Verein hat für die laufende und die kommende Saison (2025/26) finanzielle Planungssicherheit. Das bestätigten die Löwen am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Demnach konnten sich die beiden Gesellschafter auf ein Finanzpaket bis zum 30. Juni 2026 einigen.
„Ich bedanke mich bei den beiden Gesellschaftern und insbesondere bei unserem Hauptgesellschafter und finanziellen Unterstützer Hasan Ismaik für seinen kontinuierlichen Einsatz“, wird Sport-Geschäftsführer Dr. Christian Werner in der Pressemitteilung zitiert.
Bis zum heutigen Donnerstag musste der TSV 1860 München eine positive Fortführungsprognose vorweisen, die dem hoch verschuldeten Drittligisten finanzielle Sicherheiten für ein Worst-Case-Szenario attestiert. Sonst hätten vom DFB Lizenzentzug und Insolvenz gedroht.
Hierfür sicherte Investor Hasan Ismaik vertraglich ein zeitnahes Darlehen von weit über drei Millionen Euro zu, wie die SZ berichtet. Laut SZ kommen im nächsten Jahr weitere Darlehen hinzu, die sich, je nach wirtschaftlicher Entwicklung, auf weitere mindestens sechs Millionen Euro belaufen könnten.
Erstmals seit der Saison 2021/22 ist der TSV 1860 auf Zahlungen der Investorenseite angewiesen. „In den vergangenen beiden Spielzeiten bedurfte es keiner Gesellschaftermittel von HAM International, um den laufenden Profispielbetrieb zu finanzieren“, sagte 1860-Präsident Robert Reisinger der AZ.
Neben dem Wegfall von Sponsoren fehlen dem TSV 1860 München in der aktuellen Saison Sondereinnahmen, die beispielsweise durch die Teilnahme am DFB-Pokal oder durch Spielerverkäufe generiert werden.
Gänzlich ohne Forderungen kommt das Darlehen der Investorenseite, die mit der Zahlung auch ihr eigenes Investment schützt, nicht daher. Sie möchte ihren Wunschkandidaten Anton Hiltmair als neuen Finanz-Geschäftsführer installieren. Diese Position ist bei 1860 seit der Freistellung von Oliver Mueller Anfang September unbesetzt.
Mueller wurde Anfang Februar gegen den Willen Ismaiks per 50+1-Regelung durch den Mutterverein (e.V.) eingesetzt. Hiltmair ist deutlich investorenfreundlicher einzuschätzen. Der Geschäftsführer der Münchner Immobilienverrentungsfirma „Wohnen und gut leben” ist Gründungsmitglied des „Bündnis Zukunft 1860”. Dieses trat bei der Mitgliederversammlung im Juni als Opposition gegen den investorenkritischen Verwaltungsrat an und verlor. Hiltmair hatte das Bündnis aber schon zuvor verlassen.
Um die Insolvenz abzuwenden, hat das e.V.-Präsidium laut SZ der Personalie Hiltmair bereits zugestimmt. Die Satzung der Löwen besagt jedoch, dass die Besetzung des Geschäftsführerpostens zusätzlich der Zustimmung des Verwaltungsrats bedarf. Bei 1860 kehrt also vorerst keine Ruhe ein.