2024-05-02T16:12:49.858Z

Aufreger der Woche
– Foto: Volkhard Patten

Immer mehr Jugendspiele beschäftigen Sportrichter​

Spielwiederholungen, aberkannte Punkte und saftige Geldstrafen: Kreisspruchkammer hat mit Flut von Fällen zu tun.​

Mehr zu tun als ihm recht ist hat seit Saisonbeginn Marco Kees. Der 28-jährige Wahl-Föhrener ist in der Spruchkammer des Fußballkreises Trier-Saarburg neben den Reserveklassen und Schiedsrichterangelegenheiten auch für die A-, B- und C-Jugend-Kreisklasse zuständig. Gibt es während oder rund um die Partien sportrechtliche Vergehen in diesen Bereichen, landen sie auf dem Tisch von Kees. Acht Mal habe die Kammer in den hiesigen Nachwuchsligen bereits auf eine Neuansetzung der Partie oder gar eine Wertung am grünen Tisch entscheiden müssen, so Kees.

Mal habe ein Unparteiischer einem Jugendspieler irrtümlicherweise Gelb-Rot (was hier nicht zulässig ist) gezeigt – und immer wieder gebe es mit den Einsätzen von sogenannten Stammspielern Probleme. „Als solcher gilt, wer mehr als die Hälfte der ausgetragenen Pflichtspiele absolviert hat“, so Kees. In einer unteren Mannschaft (11er und 9er) dürfen bis zu zwei Stammspieler der oberen (ersten) Mannschaft eingesetzt werden, und im 7er-Team nur ein Stammspieler. In den letzten vier Punktspielen darf sogar überhaupt kein Stammspieler von oben mehr mitwirken.​

Verstößt ein Verein dagegen, sind nicht nur die gewonnenen Punkte weg, sondern werden auch Strafen und Gebühren fällig, die schnell die 100-Euro-Marke übersteigen. Teuer wird es zudem, wenn sich Zuschauer daneben benehmen. Auch hier registriert Kees, der seit 2008 selbst als Unparteiischer unterwegs ist, eine Häufung von Fällen. Sogar Eltern von Jugendspielern seien in jüngerer Vergangenheit immer mal wieder unrühmlich aufgefallen und hätten Unparteiische aufs Übelste beleidigt. „Auch dafür können Vereine mit einer Geldstrafe belastet werden“, so Kees, der im Sinne eines friedlicheren Umgangs „alle gefordert sieht – die Vorstände, Trainer, Betreuer, Spieler, Schiedsrichter und Zuschauer. Jeder muss bei sich anfangen. Der Fokus muss auf mehr wertschätzender Kommunikation auf Augenhöhe und mehr Miteinander liegen“, so Kees abschließend.

Aufrufe: 03.11.2023, 21:49 Uhr
Andreas Arens Autor