
Der SV Oberpolling braucht im Frühjahr ein kleines Fußballwunder, um den Gang in die Kreisliga noch abwenden zu können. Die Grün-Weißen zieren das Tabellenende der Bezirksliga Ost und der Rückstand auf die Relegationsränge bzw. das rettende Ufer betragen bereits acht Punkte. In den elf verbleibenden Partien muss der Dorfklub, der seit 2019 ununterbrochen auf der Bezirksbühne vertreten ist, zudem auf die Dienste seines Goalgetters verzichten: Philipp Seidl hat sich dem A-Klassisten BC Außernzell angeschlossen.
Der im Sommer 2024 vom SV Neukirchen v. W. gekommene Vollblutstürmer erzielte in 40 Bezirksligapartien respektable 18 Treffer und hatte speziell in der Vorsaison großen Anteil am Klassenerhalt. Mit 15 Einschüssen belegte der Angreifer den achten Rang der Torjägerliste und war bester Schütze seiner Mannschaft. In der laufenden Runde lief es für den 23-Jährigen allerdings bei weitem nicht mehr so gut. Seidl konnte sich nur über drei Treffer freuen und musste zudem eine mehrwöchige Rotsperre absitzen.
"Ich hatte beim SV Oberpolling eine wunderschöne Zeit und bin dem Verein unendlich dankbar, dass mir ermöglicht wurde, mich in der Bezirksliga zu beweisen. Ich wünsche dem SVO nur das Beste", lässt Philipp Seidl, der den Klub "aus privaten Gründen" den Rücken kehrt und künftig das Trikot des BC Außernzell überstreifen wird. Die Killinger-Truppe belegt in der A-Klasse Grafenau den vierten Tabellenplatz und darf sich durchaus noch Aufstiegshoffnungen machen.
Für den SV Oberpolling ist der Seidl-Abgang ein herber Schlag. "Phil hat mich bereits im Sommer darüber informiert, dass er mit Wechselgedanken spielt. Nun hat er sich im Winter definitiv dazu entschieden, sich sportlich zu verändern. Die Entscheidung ist ihm selbst sichtlich nicht leicht gefallen. Obwohl wir ihn natürlich lieber weiterhin bei uns gesehen hätten, akzeptieren wir seine Entscheidung. Auch wenn er auf dem Platz etwas verrückt ist, ist er ein feiner Bursche und hat uns so manches Spiel gewonnen. Wir wünschen ihm alles Gute", lässt der Sportlicher Leiter Dominik Marold verlauten.
Ob der Verein neue Gesichter präsentieren kann, ließ Marold offen: "Voraussichtlich wird nicht viel passieren. Es ist grundsätzlich schon nicht einfach jemanden zu finden - im Winter noch schwerer. Mit Glück könnte sich noch etwas tun." Offen ist auch noch die Trainerfrage. "Wir befinden uns aktuell in Gesprächen. Das wird wohl noch ein paar Wochen dauern", verrät Marold.
