
Alexander Runne, Trainer des Sinsheimer A-Ligisten TSV Waldangelloch, macht den FuPa Baden Wintercheck.
1) Wie lautet euer Fazit nach der ersten Saisonhälfte? Wurden die gesteckten Ziele erreicht?
Die erste Saisonhälfte war für uns eine lehrreiche Phase mit Licht und Schatten. Betrachtet man die Punkteausbeute und den Tabellenplatz, so müssen wir sagen, dass wir unsere gesteckten Ziele nicht erreicht haben. Besonders in engen Spielen hat uns häufig die Kaltschnäuzigkeit oder das letzte Quäntchen Glück gefehlt, um uns die entscheidenden Punkte zu sichern. Diese 50/50-Momente haben sich leider negativ in der Tabelle widergespiegelt.
Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite steht eine klare Entwicklung der Mannschaft, die im Laufe der Vorrunde immer stabiler und selbstbewusster aufgetreten ist. Besonders in den letzten Spielen war ein deutlicher Fortschritt zu erkennen – sowohl in der taktischen Disziplin als auch in der mannschaftlichen Geschlossenheit. Wir haben wichtige Grundlagen geschaffen, auf denen wir in der Rückrunde aufbauen können. Das macht uns zuversichtlich, die Herausforderungen, die vor uns liegen, mit einer noch stärkeren Performance zu meistern.
2) Gibt es Veränderungen im Team? Transfers, Änderungen im Trainer- und Betreuerteam?
Im Trainer- und Betreuerteam gibt es keine Veränderungen.
Im Kader haben wir ebenfalls keine Abgänge zu verzeichnen, was uns Stabilität und Verlässlichkeit gibt. Gleichzeitig dürfen wir uns über zwei, drei Neuzugänge freuen, die sowohl in der Breite als auch in der Spitze mehr Optionen ermöglichen. Diese Spieler bringen frische Impulse, neue Ansätze und werden uns helfen, unser Spiel weiterzuentwickeln.
Ein weiterer positiver Faktor ist die Rückkehr einiger verletzter Spieler. Ihre Wiedereingliederung in das Team gibt uns nicht nur zusätzliche Qualität, sondern auch mehr Flexibilität, um auf unterschiedliche Spielsituationen zu reagieren. Mit dieser Kombination aus Neuzugängen und Rückkehrern sind wir gut aufgestellt, um die Herausforderungen der Rückrunde anzunehmen.
3) Welches Team hat euch in eurer Liga am meisten überrascht?
Da die Liga für uns Trainer zu Saisonbeginn ein völlig neues Umfeld war, hatten wir keine festen Erwartungen an einzelne Teams. Insofern hat uns kein Team direkt überrascht.
Was jedoch besonders auffällt, ist die hohe Ausgeglichenheit in der Kreisklasse A Sinsheim. Es gibt kaum Spiele, in denen man klar als Favorit auftritt. Jedes Team hat seine Stärken, und viele Partien werden durch kleine Details entschieden. Diese Balance sorgt dafür, dass man in jedem Spiel bis zur letzten Minute gefordert ist. Genau das macht die Liga spannend und interessant – sowohl für die Spieler als auch für uns Trainer.
4) Welche Ziele strebt ihr in der Rückrunde an?
In der Rückrunde wollen wir die positiven Ansätze aus der Vorrunde weiter ausbauen und auf diesem Fundament noch konstantere Leistungen zeigen. Unser Ziel ist es, mutigen und offensiven Fußball zu spielen, dabei aber nicht die defensive Stabilität aus den Augen zu verlieren.
Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, in engen Spielen entschlossener aufzutreten und die Chancen, die sich bieten, konsequenter zu nutzen. Wir möchten nicht nur mehr Punkte holen als in der Vorrunde, sondern uns auch als Mannschaft weiterentwickeln – sowohl in der taktischen Flexibilität als auch in der mentalen Stärke.
Darüber hinaus möchten wir den Teamgeist weiter stärken. Ein erfolgreiches Fußballteam zeichnet sich nicht nur durch individuelle Qualität aus, sondern vor allem durch die Fähigkeit, als geschlossene Einheit aufzutreten. Mit dieser Einstellung und dem Fokus auf unser eigenes Spiel sind wir überzeugt, in der Rückrunde eine gute Rolle zu spielen.
5) Welche Schulnote gebt ihr der Nationalmannschaft zum Ende des EM-Jahres und was ist in naher Zukunft möglich für den deutschen Fußball?
Ich würde der Nationalmannschaft eine 1,5 geben. Es ist deutlich zu spüren, dass die Mannschaft in diesem Jahr einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Die Heim-EM hat gezeigt, dass das Team wieder eine klare Struktur und Spielidee hat. Auch wenn das Ausscheiden im Turnier bitter war, waren die Auftritte insgesamt sehr erfrischend und machen Mut für die Zukunft.
Besonders die Mischung aus erfahrenen Führungsspielern und jungen, dynamischen Talenten ist eine Stärke, die sich auszahlt. Diese Kombination sorgt für frischen Wind und macht die Mannschaft in den kommenden Jahren zu einem ernstzunehmenden Titelkandidaten. Entscheidend wird sein, diesen Weg konsequent weiterzugehen, an den Details zu arbeiten und die Spieler weiterzuentwickeln. Mit diesem Fundament und der richtigen Einstellung kann Deutschland wieder eine prägende Rolle im Weltfußball übernehmen.