2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Thies Meyer

Im Kreis Rotenburg boomt der Senioren-Fußball

Walking Football, Ü50-, Ü60-Fußball und in Japan gibt es mittlerweile sogar eine Ü80-Liga:

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Der Fußball für etwas ältere Menschen wird immer populärer - auch im Kreis Rotenburg. NFV-Kreisvorsitzender Uwe Schradick berichtet von seinen Erfahrungen.

Früher war es so: Mit Mitte 30, 40 war für Fußballer irgendwann Schluss. Vielleicht spielte man danach noch einige Jahre Alte Herren oder S40. Aber irgendwann fehlten einem die Spielmöglichkeiten. Das hat sich mittlerweile geändert.

Uwe Schradick, der NFV-Vorsitzende im Kreis Rotenburg, kennt das. Mit Ende 30 hatte er seine Laufbahn beendet, jahrelang selbst nicht mehr gespielt - bis vor etwa zehn Jahren. Da fing Schradick, der gebürtige Ober Ochtenhausener, wieder an, Fußball zu spielen - in Sandbostel bei der Ü50 der SG Concordia. „Und das war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben“, so der Zevener.

Es klappt nicht mehr alles, machtaber trotzdem Spaß

Er hatte das „wieder selber spielen“ für sich entdeckt. Und merkte: Es ging noch: „Es hat einfach richtig Spaß gemacht - dieses Miteinander auf und neben dem Platz. Gut, wir wissen alle: es geht nicht mehr so gut wie früher. Es klappt nicht mehr alles. Aber es ist trotzdem schön, einfach noch miteinander auf dem Platz zu stehen und zu spielen“, so Schradick.

Die SG Concordia hat im sogenannten Altsenioren-Fußball eine Vorreiterrolle im Kreis inne. Alles begann vor 13 Jahren. Damals rückten neue Spieler in die S40 nach. Um den älteren Vereinsmitgliedern größere Spielmöglichkeiten zu eröffnen, wurde - als Zusammenschluss der Vereine Hesedorf, Bevern, Selsingen und Sandbostel - die SG Concordia gegründet, die zunächst als Ü50 spielte. Später verstärkten noch die Vereine Anderlingen und Byhusen die Spielgemeinschaft. Mittlerweile gibt es neben der Ü50 eine erfolgreiche Ü60, eine Ü65 ist in Planung, und der Zulauf an Spielern ist weiterhin da.

Schradick sieht im NFV-Kreis Rotenburg noch Perspektiven

„Wir treffen uns jeden Mittwoch in Sandbostel und es kommen immer wieder neue Leute vorbei, die einfach noch immer Lust haben, Fußball zu spielen“, erzählt Schradick. „Und ich denke, da ist im Kreis Rotenburg noch viel mehr möglich. Wir können bestimmt noch vier, fünf oder sechs Stationen dieser Art im Kreis bilden. Ich kann den Leuten nur raten, probiert es aus, sprecht eure Bekannten an, versucht in den Vereinen etwas auf die Beine zu stellen. Wir - vom NFV-Kreisverband - werden Euch unterstützen.“

Die SG Concordia vertrat den Kreis in der vergangenen Saison auch bei der Niedersachsen-Meisterschaft in Papenburg. „Dort saßen wir neben Hannover 96. Die hatten sogar ihren eigenen Physiotherapeuten dabei“, erzählt Schradick, dessen Ü60-Team Ende Juni den Ligapokal gewann - mit einem 3:2-Erfolg über die SG Pennigbüttel.

Bayern-Fan Schradick plant ein besonderes Freundschaftsspiel

Für das nächste Frühjahr ist übrigens noch ein besonderes Highlight geplant: „Ich versuche ein Freundschaftsspiel gegen die Ü60 des FC Bayern München auf die Beine zu stellen“, erzählt Schradick. Diese Ü60 des FC ist - nebenbei gesagt - auch nicht weniger erfolgreich als das Bundesliga-Team. Bayerns Ü60 gewann in der vergangenen Saison das Triple, sicherte sich unter anderem den Titel des süddeutschen Meisters.

Neben dem Ü-Fußball wird auch der Walking Football immer populärer. Walking Football wird mittlerweile im Kreis Rotenburg in Zeven und bei der FSV Hesedorf/Nartum gespielt. Und die Fußballspielvereinigung wird am 16. September in Sandbostel zu einem Demonstrations-Spiel mit Spielern der SG Concordia antreten (Beginn 18.30 Uhr). „Wichtig ist, dass die Leute sehen und erleben, wie Walking Football funktioniert, ein Gefühl für diese Form des Fußballs bekommen“, so Uwe Schradick.

Aufrufe: 030.8.2023, 18:30 Uhr
Zevener Zeitung/MeierAutor