2024-05-02T16:12:49.858Z

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Grübelte als Trainer 25 Jahre lang über die Feinheiten des Amateurfußballs: Günther Lehner hat nun berufsbedingt das Ende seiner Amtszeit bei Kreisligist ATSV Kirchseeon verkündet. Ob er in Zukunft nochmal auf den Trainermarkt kommt, ist ungewiss.
Grübelte als Trainer 25 Jahre lang über die Feinheiten des Amateurfußballs: Günther Lehner hat nun berufsbedingt das Ende seiner Amtszeit bei Kreisligist ATSV Kirchseeon verkündet. Ob er in Zukunft nochmal auf den Trainermarkt kommt, ist ungewiss. – Foto: wolfgang herfort

„Ich fürchte, das war‘s“: Günther Lehner hört beim Kreisligisten ATSV Seeon auf

Berufliche Gründe verhindern ein weiteres Engagement

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Seit gut zwei Saisons trainiert Günther Lehner den ATSV Kirchseeon. Nun musste er seine Mannschaft über seinen Abgang im Sommer informieren.

Kirchseeon – Der ATSV Kirchseeon muss sich für seine Kreisliga-Fußballer zur neuen Spielzeit auch einen neuen Trainer suchen. Für Spieler und Funktionäre völlig überraschend hat der 56-jährige Günther Lehner vergangene Woche das Ende seiner Amtszeit verkündet. Allerdings nicht ganz freiwillig, wie er im Gespräch mit der Ebersberger Zeitung verrät.

Ihre Ankündigung, zum Saisonende in Kirchseeon als Trainer aufzuhören, kam überraschend. Was ist der Grund für diesen Schritt?

Günther Lehner: Es sind berufliche Gründe, die mich dazu veranlasst haben. Meine Firma hat eine Gebietsreform vorgenommen. Mich betrifft das insofern, dass ich nun vermehrt in Baden-Württemberg zum Einsatz kommen werde. Rechtzeitig zum Training kommen, ist da kaum möglich bzw. nicht gewährleistet. Das ist sehr schade. Ich dachte, der Kelch würde an mir vorübergehen.

Werner Weber, der Abteilungsleiter des ATSV, reagierte auf Ihre Ankündigung „sehr, sehr traurig“. Kam die Nachricht aus heiterem Himmel?

Nein, natürlich nicht. Ich hatte vorher schon Andeutungen gemacht. Die Chancen, dass es mich „erwischen“ würde, standen allerdings nur 50:50, dachte ich zumindest. Bis zu dem Meeting in Frankfurt vergangene Woche war ich mir sicher, dass es in Kirchseeon weitergehen würde. Es gab keine Anzeichen dafür, dass es anders laufen würde.

Sie sind das zweite Jahr Coach in Kirchseeon. Sie hätten also gerne weitergemacht?

Ganz klar, ja. Wir hatten vereinbart, dass wir uns nach Ostern zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen. Der Verein schien sehr daran interessiert, dass ich bleibe.

Wie hat die Mannschaft reagiert, als Sie gesagt haben, dass Sie aufhören müssen?

Die sind aus allen Wolken gefallen. Was mich schon ein wenig berührt hat. Zeigt es doch, dass ich keine so schlechte Arbeit beim ATSV gemacht habe. Aber das Verständnis für meinen Schritt ist groß – auch wenn es die meisten sehr schade finden. Zumindest haben sie es so gesagt.

Sie haben schon einige Stationen in ihrer 25-jährigen Tätigkeit als Trainer hinter sich. Wurden Sie je vorzeitig entlassen?

Nein. Auch darum tut mir das Aus in Kirchseeon so leid.

Könnte es ein Abschied auf Zeit sein?

Ich fürchte, nein. Zwar heißt es, sag niemals nie, aber ich fürchte, das war’s.

Kompletter Abschied vom Trainerjob?

Im Moment sieht es danach aus. Das ist bitter, aber mal sehen, was die Zukunft bringt. Ich wohne ja weiterhin in Kirchseeon. Es war immer mein Bestreben, den ATSV zu trainieren und voran zu bringen. Vielleicht kann ich künftig in einem anderen Rahmen aushelfen, wenn es nötig werden sollte.

Ihre Pläne mit dem Kirchseeoner Kreisligisten gingen ja über diese Saison hinaus. Es ist nicht gerade ein sinkendes Schiff, das Sie verlassen.

Nein, ganz im Gegenteil. Die extrem gute Nachwuchsarbeit der vergangenen Jahre macht sich jetzt bemerkbar. Es sind 15 Spieler, die in diesem und nächsten Jahr aus der Jugend rauskommen. Das ist eine mehr als gute Basis. Der Verein ist bestens aufgestellt. Nicht zu vergessen, dass es auch eine vielversprechende B-Jugend gibt. Nicht mehr aktiver Teil des Vereins sein zu dürfen, das tut richtig weh.

Wenn Sie einen Wunsch für den ATSV zum Abschied frei hätten, welcher wäre es?

Schön wäre ein weiterer, guter Rasenplatz. Denn unser Hauptplatz ist sehr wellig. Das ist aber auch der einzige, kleine Wermutstropfen hier. Ein zusätzlicher Platz, und alles in Kirchseeon wäre perfekt.

Das Gespräch führte Wolfgang Herfort

Aufrufe: 011.4.2024, 09:00 Uhr
Wolfgang HerfortAutor