Der VfL Denklingen musste eine 1:8-Niederlage beim FC Neuhadern einstecken. Dabei führten die Gäste sogar bereits nach fünf Minuten.
Denklingen – Auf der Fahrt nach Hause schwirrte ihm der Kopf. Markus Ansorge hatte nicht nur die Gedanken an die eben kassierte 1:8-Klatsche beim FC Neuhadern an Bord, sondern auch ein ganzes Bündel voller Selbstzweifel. „Ich schaffe es nicht, in die Mannschaft Konstanz rein zu bringen“, klagte sich der Trainer des Fußball-Bezirksligisten VfL Denklingen selbst an.
Noch nie in seiner Laufbahn als Übungsleiter hatte er ein solches Debakel erlebt, noch nie war der Unterschied so abgrundtief, der zwischen dem jüngsten Heimsieg über die DJK Pasing und der Leistung gegen Neuhadern klaffte. Der Coach fand keine Erklärung für die Diskrepanz und erwartet am Dienstag Erhellendes von seinen Kickern in der Teambesprechung. „Da wird jeder ein Statement abgeben müssen.“
Als Ersten schlug sich Ansorge selbst an die Brust, der die Schuld an dem Desaster voll auf sich nahm. „Ich bin verantwortlich, ich stelle die Truppe auf.“ So ehrenhaft diese Selbstbezichtigung auch ist, eine Antwort liefert sie nicht, warum die Saison 2023/24 für seine Mannschaft einer halsbrecherischen Berg- und Talfahrt gleicht.
Im Vorhinein deutete nichts darauf hin, dass der VfL beim Fußballclub seine höchste Klatsche seit dem Aufstieg in die Bezirksliga abholen würde. Ansorge hatte seiner Elf ein defensiveres Grundkonzept verordnet, das sich gegen Pasing gleich bewährt hatte. Auch in Neuhadern erwischte die Mannschaft einen vielversprechenden Start und führte nach fünf Minuten bereits. Simon Ried, der gegen Pasing einen Hattrick aufgestellt hatte, knipste erneut.
Mehr erinnerte jedoch nicht an die Vorstellung vom vergangenen Wochenende. Auf einmal schien der Stecker gezogen und Denklingen verfiel in eine tiefe Lethargie. „Neuhadern war körperlich ganz anders präsent“, konstatierte der Übungsleiter. Die Gastgeber kauften seiner Mannschaft nicht nur den Schneid ab, sie übernahmen bis zur Pause durch die Treffer von Daniel Egwi (2) und Jano Bündgens auch die Führung.
Eine knappe Viertelstunde nach dem Seitenwechsel brach der VfL dann zusammen wie ein Kartenhaus. Erneut Daniel Egwi und Maximilian Hartmann machten innerhalb von 18 Minuten das halbe Dutzend voll. Pardon gaben die Platzherren immer noch nicht. Jannes Ahrens und Engin Torunoglu trieben das Ergebnis in die Höhe und Ansorge zur Verzweiflung. „Ich bin vielleicht auf dem falschen Weg mit meiner Idee von Fußball“, haderte der Coach mit sich selbst. Er könne seiner Mannschaft momentan nicht das geben, was sie braucht, um nicht nur phasenweise guten Fußball zu spielen. (Christian Heinrich)