Franco Simon kämpft mit dem VfL Kaufering um den Klassenerhalt. Im Winter trainiert er mit seiner Mannschaft unter Profibedingungen in Spanien.
Kaufering/Andechs – Zum ersten Mal Landesliga – und gleich eine „Mission impossible“, eine ganz, ganz schwere Aufgabe. Trainer Franco Simon (47) soll den VfL Kaufering (Landkreis Landsberg am Lech) vor dem Abstieg in die Bezirksliga retten. Der gebürtige Münchner, ein „Fußball-Verrückter“, wie er selbst sagt, der in Andechs lebt und in Gilching ein Sportgeschäft betreibt, übernahm am 8. Oktober, saß danach für bislang sieben Spiele auf der Bank. Beachtlich: Unter der Regie des neuen Coaches schaffte der VfL drei Siege und ein Unentschieden (das beim Tabellenzweiten FC Gundelfingen) – und holte damit genauso viele Punkte wie unter Simons zurückgetretenen Vorgängern Sebastian Bonfert und Michael Grasse in 13 Partien.
Damit verbesserte sich das Team mit nunmehr 20 Punkten auf Relegationsrang 15, auf den direkten „Klassenerhalts-Platz“ 13 (VfL Durach) fehlen den Kauferingern zur Winterpause neun Zähler. Und Olching auf Abstiegsplatz 17 hat nur drei Punkte weniger auf dem Konto.
Doch der Andechser, der auch schon den SC Pöcking-Possenhofen, den TSV Pentenried und vor seinem „Blitzwechsel“ nach Kaufering den SC Unterpfaffenhofen-Germering trainierte und mit Marina Hartl von den SCPP-Frauen liiert ist, ist sich sicher: „Für uns ist noch vieles drin“ – sogar der direkte Liga-Erhalt, zumal die beiden punktbesten Vierzehnten der fünf Landesligen der Relegation entgehen.
Um seine Mission zu einem erfolgreichen Ende zu bringen, hat der Trainer-Fuchs (32 Jahre Erfahrung, 332 Spiele mit 159 Siegen, 64 Remis und 541 Punkten) nicht nur das erste Training 2025 bereits sehr früh für den 10. Januar angesetzt. Simon hat sich auch etwas Besonderes einfallen lassen: Vom 21. bis 25. Februar geht’s ins Trainingslager an die spanische Costa Dorada. In Salou, gut 100 Kilometer von Barcelona und 15 von der Provinzhauptstadt Tarragona entfernt, sollen in einem Fußball-Camp unter angenehmen Temperaturen „das Gemeinschaftsgefühl gestärkt“, an der Taktik gearbeitet und Neuzugänge integriert werden.
„Wir trainieren in Spanien unter Profi-Bedingungen.“
Franco Simon über das Trainingslager in Salou.
Die Spieler (22 sind dabei) zahlen den Trip zum Großteil aus eigener Tasche. „Das habe ich letztes Jahr schon mit dem SCU gemacht“, erklärt der Andechser. „Ich hab’s jetzt auch in Kaufering vorgeschlagen. Die Jungs fanden die Idee cool, und es sind fast alle mit dabei. Das zeigt, dass sie an den Klassenerhalt glauben.“ Simon stolz: „Im Camp ist für alles gesorgt. Wir trainieren in Spanien unter Profi-Bedingungen.“ Sechs Einheiten stehen auf dem Programm, außerdem ein Teamevent – mit Ausflug nach Barcelona und ins Stadion Camp Nou.
In zwölf noch ausstehenden Spielen will Simon das unmöglich Scheinende möglich machen. „Ich bin sehr guter Dinge“, gibt er sich optimistisch. „Wir spielen noch gegen alle direkten Konkurrenten und haben es selbst in der Hand. Wir brauchen aber eine Serie und müssen einige Korrekturen vornehmen. Dann können wir die Klasse halten.“ Schließlich hat sich der Übungsleiter aus dem Landkreis Starnberg schnell in die Landesliga verliebt: „Eine wunderschöne Liga mit einem coolen Flair. Es macht Spaß, da zu arbeiten.“ Und die Fahrerei ist auch kein Problem: „Nachmittags bin ich immer in meinem Heimatkicker-Shop in Gilching. Von da brauche ich gerade mal eine halbe Stunde nach Kaufering. Das ist machbar.“
Zum ersten Vorbereitungsspiel im neuen Jahr kommt Simon noch schneller: Am Samstag, 1. Februar, testet Kaufering beim TSV Gilching-Argelsried. (Thomas Ernstberger)