2024-12-06T12:23:09.689Z

Ligavorschau
Das Hinspiel zwischen Ammerthal (links) und Weiden sah vier Feldverweise.
Das Hinspiel zwischen Ammerthal (links) und Weiden sah vier Feldverweise. – Foto: Werner Franken

»i-Tüpfelchen«: Derby-Kracher in Weiden – Fortuna-Spiel abgesagt

Bayernliga Nord, 23. Spieltag: Gebenbach vo Sechs -Punkte-Spiel +++ Wahrt Cham gegen Kornburg seinen Heimnimbus? +++ Jahn Regensburg II muss zum Tabellenführer

Schlussakt in der Bayernliga Nord! Am letzten Spieltag vor der Winterpause kommt es aus Oberpfalz-Sicht nochmal zu einem echten Derby-Kracher. Im Weidener Spardabank-Stadion stehen sich am Freitagabend die SpVgg SV Weiden und die DJK Ammerthal gegenüber. Zeitgleich hat der SSV Jahn Regensburg II die schwere Auswärtsaufgabe beim Spitzenreiter ATSV Erlangen zu bewältigen.

Am Samstag hätte Fortuna Regensburg 240 Kilometer zum Tabellenletzten TSV Karlburg reisen müssen. Die Partie wurde allerdings am Freitagvormittag abgesagt. Seine gefürchtete Heimstärke will indes der ASV Cham nochmals unter Beweis stellen. Zu Gast ist der TSV Kornburg. Ein sogenanntes Sechs-Punkte-Match hat die DJK Gebenbach vor der Brust. Sie darf sich beim Tabellennachbarn SpVgg Bayern Hof keine Niederlage erlauben. Stand jetzt können alle Spiele stattfinden.


Hinspiel: 0:2. Ganz gleich wie das letzte Spiel des Jahres ausgeht – Michael Riester, Cheftrainer der SpVgg SV Weiden (5., 32), ist verzückt von dem, was seine Schützlinge in den vergangenen Monaten geleistet haben. „Was sie dieses komplette Jahr abgerissen haben war schon unglaublich. Am Freitag gegen Ammerthal könnte der Jahresabschluss nur noch sein Pünktchen auf das i bekommen. Denn schon jetzt ist das ein perfektes Jahr mit dem überragenden Aufstieg und eine unglaublich starke Bayernliga-Saison von uns. Platz 5 hinter den Top Vier der Liga lässt nur Raum für Positives.“ Durch den schwer erkämpften 1:0-Sieg in Münchberg hat Weiden die 30 Punkte-Marke knacken können. Kommen gegen die DJK Ammerthal (13., 24) weiter dazu? „Wir holen noch die letzten Reserven aus uns heraus und werden uns selbst im Derby belohnen“, gibt sich Riester kämpferisch. Der 42-Jährige gönnt seinen Spielern die Winterpause, selbst sehnt der Trainer die Pause aber nicht herbei. „Dafür macht mir die Arbeit mit den Jungs zu sehr Spaß.“ Fürs Derby gegen Ammerthal sind bis auf die bekannten Ausfälle Patryk Bytomski und Julian Kiener alle Mann an Bord. Die beiden Genannten sind schon wieder im Aufbau und steigen in der Wintervorbereitung voll ins Training ein.

Im Ammerthaler Lager war vorm Heimspiel gegen Abtswind ordentlich Druck auf dem Kessel. Die Spieler hielten dem Druck stand und gewannen mit einer kämpferisch überzeugenden Vorstellung verdient 3:0. Durch den Sieg ist die Schlicker-/Gündogan-Elf wieder oberhalb des ominösen Strichs. Tatendurstig reist die DJK nun nach Weiden. „Das letzte Duell vor der Winterpause führt uns in die hitzige Atmosphäre eines Derbys in Weiden. Vor einer leidenschaftlichen Kulisse erwartet uns ein Kampf auf Augenhöhe. Mit aller Kraft wollen wir den Heimvorteil der Weidener brechen und den Siegeswillen der vergangenen Wochen mit in die Partie nehmen“, schärft Coach Florian Schlicker die Sinne der Mannschaft. Die Zielsetzung der Gäste ist klar: „Ein weiterer Punktgewinn – am besten ein dreifacher – um die Hinrunde erfolgreich abzuschließen.“ Nur zu gern würden die Ammerthaler den Erfolg aus dem Hinspiel wiederholen. Im August biss man sich nach einer schwierigen Anfangsphase ins Spiel und gewann nicht unverdient 2:0. Seinerzeit zeichneten zwei glattrote und zwei gelbrote Karten das Bild eines umkämpften Derbys. Auf Ammerthaler Seite kehrt Verteidiger Dennis Weidner ins Aufgebot zurück. Ansonsten bleibt personell alles beim Alten.



Hinspiel: 2:1. Auch die U21 des SSV Jahn (16., 20) muss bereits am Freitag ran. In Form des an die Tabellenspitze zurückgekehrten ATSV Erlangen (1., 47) bekommen die Regensburger einen harten Brocken vorgesetzt. Verstecken brauchen sich die Youngsters aber nicht. Seit einigen Wochen sind sie ungeschlagen, wenngleich die vielen Unentschieden nerven. Ungemein wichtig war der jüngste 3:1-Heimsieg über Karlburg. Jetzt heißt es: nachlegen im Abstiegskampf! „Der ATSV Erlangen hat eine sehr erfahrene, gut organisierte und technisch gute Mannschaft. Wir wollen in Erlangen mit viel Tempo und Leidenschaft agieren, um das letzte Spiel in diesem Jahr zu gewinnen“, blickt Regensburgs Chefanweiser Christoph Jank auf diese schwere Auswärtsaufgabe. Aktuell gebe es keine Änderung in der Gestaltung der Trainingseinheiten. „Wir sind voll auf das Spiel gegen Erlangen fokussiert.“ Die Verletztenliste der Oberpfälzer umfasst weiterhin Adrian Nagel, Alexander Nittnaus, Leon Rudenko, Henrik Heid und Ben Broghammer. Ante Banden fiel zuletzt wegen Adduktorenproblemen und dann wegen Krankheit aus. Er stünde wieder zur Verfügung.



Hinspiel: 3:3. Die weiteste Auswärtsfahrt der Saison führt den SV Fortuna Regensburg (10., 30) am Samstag nach Karlstadt am Main. Der dort beheimatete TSV Karlburg (18., 10) ziert das Tabellenende. Davon beeinflussen lässt sich der Gast nicht. „Das 3:3 aus dem Hinspiel, als wir zwischenzeitlich 0:3 hinten lagen, habe ich immer noch im Kopf. Wir müssen höllisch aufpassen“, findet Fortuna-Trainer Arber Morina warnende Worte. Seine Mannen warten seit mittlerweile sieben Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Gutgetan hat der verdiente Punktgewinn gegen Topteam Ingolstadt II (1:1) letzte Woche. „Für die Moral und den Glauben an die eigene Stärke war das ganz wichtig. Hoffentlich hat das neue Kräfte und neue Motivation freigesetzt“, sagt Morina, der hofft, „dass im letzten Spiel des Jahres einige Knoten platzen und wir wieder zu alter Form finden“. Es werde ein ganz anderes Spiel und eine andere Herausforderung als noch gegen Ingolstadt. „Dieser müssen wir uns stellen. Der Gegner steht mit dem Rücken zur Wand und solche Teams sind ganz unangenehm zu bespielen. Es wird eine harte Nummer. Nichtsdestotrotz sind wir alle hochmotiviert, einen positiven Abschluss hinzubekommen – wenn möglich mit drei Punkten.“ Für dieses Vorhaben stehen dem Regensburger Trainerteam neben den Dauerpatienten Wagner, Sautner und Onwudiwe auch Louis Junge, Tobias Zöllner und Lucas Schmitt nicht zur Verfügung. Vermutlich muss der erkrankte Steven Rank ebenfalls passen. Immerhin kehrt Freistoßspezialist Kevin Hoffmann in den Kader zurück. „Die restlichen Spieler können sich beweisen und sich mit einer guten Leistung Vertrauen holen mit Blick aufs neue Jahr“, unterstreicht Morina.



Hinspiel: 1:1. Zuletzt wegen einer Spielabsage zum Zuschauen verdammt gewesen, geht die DJK Gebenbach (14., 23) nun vollmotiviert ans letzte Auswärtsspiel des Jahres heran. Es steht ein sogenanntes Sechs-Punkte-Match an. Gastgeber SpVgg Bayern Hof (15., 21) ist ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf. Der Traditionsklub, der seit Kurzem von Henrik Schödel trainiert wird, steckt ebenfalls in der Relegationszone. Aus dieser wollen sich beide Teams unbedingt befreien. Was erwartet Gebenbach in Hof? „Die haben eine körperlich sehr robuste Mannschaft. Hier gilt es dagegenzuhalten“, meint DJK-Coach Markus Kipry, der den Gegner letzte Woche in Kornburg (0:1-Niederlage) beobachtete. „Die Mannschaft hat diese Woche sehr gut trainiert. Wir sind bereit für dieses – für beide Seiten sehr wichtige – Spiel. Ziel ist es, die drei Punkte mit nachhause zu nehmen. Ich bin sehr zuversichtlich“, sind Kiprys Worte. Gerade wegen des tiefen Bodens wird es darauf ankommen, den Kampf anzunehmen. Personell sind die Vorzeichen gut: Mit Ausnahme der Langzeitverletzten kann Gebenbachs Übungsleiter aus dem Vollen schöpfen.



Hinspiel: 1:4. Wieder einmal bewies der ASV Cham (8., 31) am vergangenen Wochenende seine gefürchtete Heimstärke. Mit 3:1 konnte Neumarkt bezwungen und so der Heimnimbus gewahrt werden. Überhaupt scheinen die Kreisstädter rechtzeitig vor der Winterpause wieder in die Spur zurückgefunden zu haben. Beweisen wollen sie das am Samstag abermals zu Hause, wenn der TSV Kornburg (11., 30) seine Aufwartung in Cham macht. „Kornburg ist eine sehr erfahrene Mannschaft. Ihre breite, individuelle Klasse an Einzelspielern ist schon außerordentlich. Man darf sie nicht anhand des Tabellenplatzes bewerten. Mit ihrer Erfahrung, Qualität und ihren Fähigkeiten kommt eine sehr anspruchsvolle Aufgabe auf uns zu“, lautet die Einschätzung des Chamer Trainers Faruk Maloku. Dementsprechend dürfte man sich keinen unkonzentrierten Moment erlauben. „Genauso wie im letzten Spiel wird es zu dieser Jahreszeit auf die Tagesform und das Momentum ankommen. Es kommt nochmal richtig viel Arbeit auf uns zu, dennoch wollen wir unser eigenes Spiel durchbringen und uns zu Hause mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden“, gibt Maloku die Marschroute vor. Maximilian Bauer könnte nach einer Verletzungspause sein Comeback feiern. Dafür ist Stürmer Ediz Medineli angeschlagen und somit fraglich. Die Gäste gehen ebenfalls mit einem Sieg im Rücken ins Spiel (1:0 gegen Hof) und rangieren nur einen Punkt hinter dem ASV. Schon allein deshalb ist von einer engen Kiste auszugehen.

Aufrufe: 028.11.2024, 12:30 Uhr
Florian WürtheleAutor