Auch einen Tag danach sind die Hamburg Hurricanes weiter in aller Munde. Wir haben mit dem Coach des Pokalschrecks Corentin Nehemie Cleuziat gesprochen.
Interview mit Corentin Nehemie Cleuziat, Trainer der Hamburg Hurricanes, nach dem sensationellen 3:1-Sieg gegen den Oberligisten HEBC.
Wie erklärt ihr Euch diese Sensation?
Corentin Nehemie Cleuziat: „Der Schlüssel war der Zusammenhalt und die Entschlossenheit, füreinander da zu sein. Wir kennen unser Spielfeld genau und wissen, dass es für jede Mannschaft eine Herausforderung darstellt, auf Asche zu spielen. Uns war bewusst, dass wir nur eine Chance haben, wenn wir mit voller Intensität in dieses Spiel gehen. Unsere Fans haben dabei eine wichtige Rolle gespielt, indem sie uns angefeuert und den Gegner unter Druck gesetzt haben.“
Was war euer Plan? Ging es darum, nicht zu hoch zu verlieren, oder habt ihr an eure Chance geglaubt?
„Das Ergebnis war im Vorfeld nicht unsere Priorität. Wir haben uns vorgenommen, strukturiert zu spielen, die Ordnung im Mittelfeld zu halten und bis zum Schluss fokussiert zu bleiben. Unser Ziel war es, Respekt zu verdienen, immer weiter zu spielen und zu kämpfen, egal was passiert. Auch wenn die Chancen gering waren, haben wir immer daran geglaubt, dass wir eine Überraschung schaffen können.“
Wie bewertest du das Spiel?
„Das Spiel war pure Emotion. Ich habe kurz vor dem Anpfiff zu meinem Co-Trainer gesagt, dass wir schnell ein Tor schießen müssen, um eine Chance zu haben. Nach dem zweiten Tor wussten wir, dass wir HEBC in Schwierigkeiten bringen könnten. Die zweite Halbzeit war sehr hart, weil wir den großen Niveauunterschied gespürt haben. Aber die Jungs haben mit Herzblut bis zum Ende gekämpft und immer daran geglaubt.“
Was bedeutet dieser Erfolg für euch?
„Es ist das erste Mal in der Vereinsgeschichte, dass wir die vierte Runde erreichen – ein riesiger Meilenstein für uns. Wir sind ein junger, internationaler Verein, der 2013 gegründet wurde, und bei uns spielen hauptsächlich Expats aus über 40 Nationen. Wir sind nicht nur ein Verein, sondern eine zweite Familie für die Spieler. Fußball vereint uns, und wir wollen den großen Vereinen zeigen, dass wir auf der Hamburger Fußball-Karte existieren! Dieser Sieg ist das Ergebnis der harten Arbeit der letzten elf Jahre. Er bedeutet sehr viel für die gesamte Community. Die ersten Spieler haben damals auf der Stadtparkwiese gekickt, bis die Stadt uns einen Ascheplatz im Norden von Hamburg zur Verfügung gestellt und den Verein anerkannt hat. Der nächste Schritt ist nun, gemeinsam mit dem Bezirksamt einen Kunstrasenplatz zu finden.“
Habt ihr einen Wunschgegner für die nächste Runde?
„Altona 93 wäre natürlich ein Traum für viele Spieler. Wir sind extrem dankbar und glücklich, die vierte Runde erreicht zu haben. Alles, was jetzt noch kommt, ist einfach nur ein Bonus.“