Heidenrod/Hohenstein. Bei einem Spielstand von 0:4 in der 59. Minute würden wohl die meisten Fußball-Mannschaften die Partie für verloren erklären. Nicht so die SG Huppert/Born. Im letzten Drittel der Begegnung bei der SG Rauenthal/Martinsthal II wendeten die Spieler des B-Ligisten das Blatt und schafften tatsächlich ein Remis.
Auch in den beiden vorangegangenen Spielen hatte die Mannschaft aus dem Untertaunus bereits beeindruckend gezeigt, dass sie sich nicht unterkriegen lässt – und erzielte die Siegtreffer gegen Baris Spor Idstein und Spvgg. Eltville III nach spektakulären Aufholjagden jeweils in der 93. und 96. Minute. „Das ist mir eigentlich unerklärlich. Das war schon sehr aufregend”, sagt Dietmar Ott, Abteilungsleiter der SG Huppert/Born.
„Guter Team-Spirit und auch ein bisschen Glück“
Spieler Jannik Ott, der Sohn von Dietmar Ott, erklärt den Erfolg des Teams derweil so: „Wir haben immer an uns geglaubt, haben einen guten Team-Spirit und wahrscheinlich auch ein bisschen Glück gehabt.” Dabei sei die SG Huppert/Born nach Dietmar und Jannik Ott in allen drei Spielen keinesfalls die klar schlechtere Mannschaft gewesen: „Eigentlich waren es immer Spiele auf Augenhöhe, wir haben nur unsere Chancen nie richtig genutzt”, sagt Dietmar Ott.
Verein eine Ott-Familienangelegenheit
Jannik Ott ist mit 17 Einsätzen und elf Toren einer der Führungsspieler seiner Mannschaft. Erst zu dieser Saison ist er vom TuS Breithardt aus der Kreisoberliga Rheingau-Taunus zum B-Ligisten SG Huppert/Born gewechselt. Den Schritt zurück sei er vor allem wegen der Familie gegangen: Der Vater ist Abteilungsleiter des Vereins, die Schwester im Vorstand und auch seine Mutter engagiert sich sonntags beim Verkauf. „Es ist ein sehr familiärer Verein”, sagt Jannik Ott.
Langfristig könne er sich aber doch noch einmal vorstellen, ein oder zwei Ligen höher zu spielen. Mit Blick auf das kommende Heimspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den abstiegsbedrohten SV Steckenroth sagt Jannik Ott: „Wir gucken von Spiel zu Spiel wie es läuft, und wollen in der Liga noch ein paar Plätze nach oben gut machen.” Dietmar Ott hofft dann doch, dass das kommende Spiel mal ein wenig entspannter wird. Wobei – die knappen Siege seien ja eigentlich auch die schönsten, gibt er lachend zu.