2025-12-03T05:51:34.672Z

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Der HSV Langenfeld zeigt einen überzeugenden Auftritt.
Der HSV Langenfeld zeigt einen überzeugenden Auftritt. – Foto: wilhelm gundlach

HSV verteilt keine Geschenke und vermiest SCR die Herbstmeisterschaft

Die Langenfelder gewinnen das Bezirksliga-Derby zum Abschluss der Hinrunde beim SCR hochverdient mit 5:2 – und fügen dem Team von Trainer Marco Schobhofen damit die erste Saisonniederlage zu. Derweil geht der Plan von HSV-Coach Marquez perfekt auf, dessen Team sich vor der Rückrunde selbst in Stellung gebracht hat.

Eigentlich war die Bühne für den SC Reusrath und Trainer Marco Schobhofen in der Bezirksliga bereitet: Heimspiel unter Flutlicht, Derby gegen den HSV Langenfeld und – im Siegesfall – die Herbstmeisterschaft. Doch die ungeliebten Gäste um Trainer Roberto Marquez spielten am Freitag nur zu gerne die Spielverderber. So stand nach 90 Minuten ein verdienter 5:2 (2:0)-Erfolg für die Langenfelder, die nach einem durchwachsenen Start nunmehr in den Top Fünf überwintern und sich durch die drei Punkte in Lauerstellung bringen. Reusrath wiederum schaffte es aufgrund der einzigen Niederlage der laufenden Saison nicht, die starke Hinserie mit 38 Punkten aus 17 Spielen zu vergolden. Schobhofen ärgerte sich über die Leistung, fand aber auch Lob.

Denn letztlich waren laut beider Trainer die Grundtugenden Wille, Leidenschaft und Bissigkeit ausschlaggebend für den Ausgang der Partie. Während die Heimelf alle diese Attribute vermissen ließ, setzte der HSV die Ideen von Marquez perfekt um. „Wir haben alles vermissen lassen, was uns in der gesamten Hinrunde ausgezeichnet hat – keine Kommunikation, kein Wille, kein Zweikampfverhalten und eine katastrophale Passquote“, sagte Schobhofen. Sein Gegenüber, Marquez, war mit dem Auftritt seine Auswahl hochzufrieden. Er betonte: „Wir hatten sehr viel Ballbesitz, haben schöne Spielzüge gezeigt, diszipliniert gespielt und blitzschnell umgeschaltet.“

Bereits in der ersten Halbzeit zeigte sich die Überlegenheit der Gäste, in aussagekräftigen Zahlen schlug sie sich dann nach 24 Minuten wieder. Nebil El Marhoumi wurde durch Luca Attardi in Szene gesetzt – im Eins-gegen-eins-Duell mit Torhüter Tim Hechler blieb er Sieger zum 1:0. Kapitän Leon Wallraf sorgte anschließend für den Doppelschlag. Er kam rund 30 Meter zentral vor dem Reusrather Tor an den Ball und fasste sich per wuchtigem Abschluss ein Herz – der Ball schlug unhaltbar ein (28.).

SCR kommt erst in der Schlussphase zu zwei Treffern

Noch vor dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber Glück, denn Giuseppe Licausi war am Fünfer freigespielt worden, scheiterte aber am langen Bein von Hechler. Allerdings veränderte die Begegnung auch nach dem Wiederanpfiff ihr Gesicht nicht, El Marhoumi brachte den HSV mit seinem zweiten Treffer endgültig auf die Siegerstraße (59.). Nur zehn Minuten später erhöhte der starke Attardi sogar auf 4:0 (69.). Alle Treffer einte ein ähnliches Muster. „Wir sind sehr schnell im Umschalten“, erläuterte Marquez, „es gibt bei verschiedenen Teams verschiedene Räume, die wir bespielen wollen. Wir kannten genau die Stärken und Schwächen des SCR.“

Die versuchten noch mal, alle offensiven Kräfte zu mobilisieren, Langenfeld antwortete mit der Umstellung auf Fünferkette. Einer der eingewechselten Germanen war Ange Kouassi, der ein bisschen glücklich zum 1:4 kam (72.) und in der Nachspielzeit nach einem schönen Angriff das zweite Heimtor erzielte (90.+1). Wenngleich der HSV auch hier das letzte Wort hatte: Attardi krönte seine Leistung mit einem Doppelpack (90.+5).

Obwohl aus unterschiedliche Gefühlswelten kommend, freuen sich beide Trainer auf die kurze Winterpause. „Die kommt aktuell zu richtigen Zeit“, ordnete Schobhofen ein. Er lobte seine Mannschaft: „Die 38 Punkte sind überragend, und die kann uns auch keiner mehr nehmen.“ Marquez bekannte derweil zwar, dass sein Ensemble gerade ins Rollen kommt, aufgrund des kleinen Kaders sei die Ruhephase aber sehr willkommen. „Wir hatten ein Marathon-Programm und müssen viel Intensität auf den Platz bringen, um Spiele zu gewinnen“, sagte er.

Aufrufe: 015.12.2025, 16:00 Uhr
RP / Tobias BrückerAutor