2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Der HSV Langenfeld hat das Derby gegen den 1. FC Monheim II für sich entschieden.
Der HSV Langenfeld hat das Derby gegen den 1. FC Monheim II für sich entschieden. – Foto: Peter Teinovic

HSV Langenfeld feiert Derbysieg in Unterzahl

Der Bezirksligist triumphiert 5:1 bei der Reserve des FC Monheim. Die Sportfreunde Baumberg II halten indes die Klasse.

In der Bezirksliga gibt es am 27. Spieltag kurz vor Saisonende einen Wechsel an der Tabellenspitze. Dort löst DV Solingen den bisherigen Tabellenführer Solingen-Wald ab. An diesem Tausch haben der SSV Berghausen und dessen Trainer André Köhler einen großen Anteil – sie schlugen den entthronten Liga-Primus in ihrem Heimspiel verdient mit 3:0 (0:0).

Dabei fielen die Treffer erst nach einer Kuriosität, die den Gästen die Meisterschaft kosten könnte. Aufgrund von Verletzungen und Sperren auf der Torwartposition musste Mitte des zweiten Spielabschnitts Übungsleiter Kevin Dirks das Tor der Gäste hüten. Robin Bastian (69.), Nils Dames (72.) und Florian Franke (80.) waren die Nutznießer. „Danach war es kein faires Duell mehr“, bilanzierte Köhler. Der hob mit Oliver Wazakowski seinen eigenen Torwart hervor. Der 32-Jährige zeigte beim Stand von 0:0 drei starke Paraden – und ebnete so dem SSV den Weg zum Sieg.

SSV: Wazakowski – Gerasch, Grutza, Hofmeier, Paulmann, Bastian (89. Münstermann), Brusberg (84. Freer), Dames, Franke, Krohn (84. Nellen), Wadenpohl.

Der HSV Langenfeld triumphiert im Derby gegen den 1. FC Monheim II. Trotz 45-minütiger Unterzahl gewann die Elf von Trainer Daniel Gerhardt ihr Gastspiel am Rhein überzeugend 5:1 (2:0). Die Treffer erzielten Robin Schnadt (18./20./64.) und Dustin Beyen (55./78.) – für Monheim traf Thomas Hammling zum Ehrentreffer (90.). Die Hausherren bleiben dennoch über dem Strich, weil Verfolger Unterbach 0:3 gegen Eller verlor. Freude kommt bei FCM-Coach Michael Will darüber aber freilich nicht auf: „Das fühlt sich nicht gut an – gerade nach so einer heftigen Niederlage“, sagte er. Die war aus seiner Sicht vollkommen verdient. „Wir müssen deutlich sagen, dass der Gegner eine Klasse besser war, und wir verdient verloren haben.“

In diese Kerbe schlug mit Gerhardt auch die Gegenseite. Er betonte: „Wir waren klar besser.“ Zwar hatte Monheim Gerhardt zufolge in Überzahl einige sehr gute Torgelegenheiten und die Chancen, den Anschluss herzustellen. Letztlich führten toll ausgespielte Gegenangriffe aber zu dem deutlichen Ergebnis. „Natürlich haben wir die Qualität, auch mit zehn Mann einen Konter zu setzen“, sagte er.

Die Rote Karte erhielt Mittelfeldspieler Leon Wallraf kurz vor der Halbzeitpause (45.+2). Laut Will hatte es einen Tumult zwischen den Spielern gegeben, nachdem ein hartes Foul der Monheimer zu einer schnellen und verbal angekündigten Revanche gekommen war. Wallraf selbst, beschrieb Gerhardt, wollte nur einen Mitspieler beschützen und schubste daraufhin einen Gegenspieler. Will zufolge fasste Wallraf dabei jedoch an den Hals. Gerhardt sprach von einer unglücklichen Roten Karte und kritisierte die Herangehensweise des Unparteiischen: „Der Schiedsrichter hätte von der ersten Minute konsequenter sein müssen, dann wäre es nicht so ausgeartet.“ Will war froh über die Pause, in der sich die Gemüter nach der Situation beruhigen konnten. Er bekräftigte: „Das sind Emotionen, die auf dem Fußballplatz dazugehören.“

FCM: Schmidt – Backhausen, Borchard, Drossel, Kazim (63. Hammling), Wagner (63. Wolter), Wiesner (75. Bröder), Zadran (55. Mensah), Kubina (83. Komorek), Tillges, Niedworok.

HSV: Cyrys – Benecke, Dietz, F. Neß, S. Neß, Ngoma Ndey (46. C. Klein), Ugljani (66. Danisman), Wallraf, Beyen (81. B. Sezer), Krayer (81. Celebi), Schnadt. Besonderes Ereignis: Rote Karte für HSV-Spieler Leon Wallraf (45.+2).

Bei den SF Baumberg II knallten am Wochenende die Sektkorken. Nach einer turbulenten Spielzeit und einem kurzfristigen Trainerwechsel hin zu Frank Stoffels feierten die Sportfreunde trotz einer 2:4 (1:2)-Niederlage gegen den DV Solingen zwei Spieltage vor Schluss den ersehnten Klassenerhalt. Dabei erhielten die SFB Schützenhilfe von Eller, das 3:0 in Unterbach gewann. „Es ist ein bisschen schade, dass wir es im Spiel nicht aus eigener Kraft geschafft haben“, sagte Stoffels. Möglichkeiten dazu waren da, blieben aber ungenutzt. Die Gegenseite machte es besser. Stoffels: „Der Gegner war gnadenlos effektiv.“ Dennoch trübt das Ergebnis die Freude über den Klassenerhalt freilich nicht. Während die Partie von Unterbach an der Seitenlinie im Liveticker verfolgt wurde, erhielten die Spieler auf dem Feld keine Informationen. Erst nach Abpfiff versammelte sich die Mannschaft um die Smartphones, um das erlösende Ende des Parallelspiels zu erfahren. Seinen Beitrag zum Klassenerhalt wertet Stoffels als relativ gering. „Mein Anteil ist nicht so groß. Ich habe eine gute Truppe übernommen“, betonte er und lobte seinen Vorgänger Sven Steinfort. Nun haben die SFB etwas mehr Zeit, so der Trainer, um erste Gespräche mit Spielern zu führen und Verträge zu verlängern. Für die Hausherren trafen Chanon Kiwitt zum 1:2 (40.) und Maurice Nawrath zum Endstand (90.).

SFB: Litschko – Melas, Schubert, Tchouangue, Ghebressulasie (46. Kamau), Kiwitt (65. Sezer), Klatt (73. Ouro-Sama), Nawrath, Scharpel, Özyürt (73. El Amrani), Wieczorek (65. Topal).

Aufrufe: 07.6.2022, 10:15 Uhr
RP / Tobias BrückerAutor