Kelkheim. Sie spielen gut mit, sind bis auf die Begegnungen mit Walldorf und Hanau bisher keinem Gegner deutlich unterlegen. Doch am Ende gehen die TuS Hornau in dieser Hessenliga-Saison meist als Verlierer vom Platz. Weil sie mit individuellen Patzern dem Gegner das Toreschießen leicht machen. Und weil sie vorne teils glasklare Chancen nicht verwandeln. Eine bedenkliche Mischung, die auch bei der 1:3-Heimniederlage gegen Türk Gücü Friedberg dem Aufsteiger zum Verhängnis wurde.
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"Gefühlt haben wir heute mit dem letzten Aufgebot gespielt und waren einem Gegner mit Regionalliga-Ambitionen nicht unterlegen", fand TuS-Coach Andreas Klöckner, der zusätzlich zu den diversen Langzeit-Verletzten ohne die Urlauber Hendrik Sexauer und Nikola Schulze Solano sowie dem verletzten Maxim Andreutti auskommen musste. Doch gegen Türk Gücü, das bislang im Mittelfeld der Tabelle herumdümpelt, brachten sich die Gastgeber selbst auf die Verliererstraße - mal wieder. Schon nach zwei Minuten ging es los, als Torhüter Jakob Archut - beim Sieg in Steinbach Haiger noch ein Rückhalt - einen vermeintlich haltbaren Weitschuss von Kamil Yikilmaz passieren ließ.
Die Gastgeber hielten dagegen, bereiteten der nicht sattelfesten Friedberger Defensive immer wieder Probleme und glichen sehenswert aus: Nico Grill steckte durch auf Robin Hofmann, der den Ball volley unter die Latte nagelte (22.). Gegen zwei weitere aussichtsreiche Versuche von Hofmann war Friedbergs Keeper auf dem Posten, doch bei der Großchance von Luis Raul Vazquez Kundel, der den Ball nach toller Vorarbeit von Nico Grill aus wenigen Metern vorbeischoss, hätte das 2:1 für die Gastgeber vor der Pause fallen müssen.
Knockout binnen zwei Minuten
Stattdessen klingelte es nach der Pause zweimal im TuS-Kasten. Und wieder brachte Hornau sich selbst in die Bredouille. Weil Jafet Redai von seinem Keeper unter Druck angespielt wurde, verlor dieser den Ball auf Kosten eines Eckballs. Aus diesem fiel das 2:1 durch Noah Michel, nur zwei Minuten später stellte Toni Reljic auf 3:1 und sorgte für den Knockout. "Danach waren wir nicht mehr in der Lage, nochmal zu reagieren", sagte Klöckner.
"Spieltag zum Vergessen"
Und fügte an: "Es fühlt sich bei uns nicht nach einem Qualitätsproblem an. Aber unsere individuellen Fehler kotzen mich mittlerweile an. So werden wir in der Hessenliga nicht bestehen können", sagte Klöckner frustriert. Weil auch noch die Konkurrenz im Keller punktete, war es endgültig ein "Spieltag zum Vergessen" aus Hornauer Sicht. Sechs Punkte Rückstand sind es aufs rettende Ufer nach knapp einem Drittel der Saison. Am Mittwoch geht es zum Überraschungsteam der Saison, dem Drittplatzierten SC Waldgirmes.