Der SC Blau-Weiß Köln hat im Topspiel der Bezirksliga 1 beim SV Eintracht Hohkeppel II eine bittere, aber lehrreiche Niederlage hinnehmen müssen. Beim 3:6 (2:2) auf fremdem Platz zeigte die Elf von Trainer Heiko Dietz über weite Strecken eine überzeugende Leistung – und stemmte sich nach einem frühen Rückstand mit aller Kraft gegen die zweite Saisonniederlage.
„Ich muss meiner Mannschaft trotz der Niederlage ein Kompliment aussprechen, mit welcher Moral sie nach dem 0:2-Rückstand zurückgekommen ist und das Spiel gedreht hat“, sagte Dietz nach dem Schlusspfiff. Tatsächlich war seine Mannschaft nach Treffern von Yannik Paul (27.), Tilman Demmer (42.) und Maik Spiekermann (52.) zwischenzeitlich mit 3:2 in Führung gegangen.
Doch die Gastgeber, verstärkt durch mehrere Akteure aus der Regionalliga-Erstvertretung, drehten die Partie erneut – angeführt vom dreifachen Torschützen Vladislav Fadeev. „Nach dem 3:4 hätten wir die Chance gehabt, erneut auszugleichen, was wir leider verpasst haben“, so Dietz. „Am Ende des Tages hat die individuelle Klasse das Spiel entschieden.“
Trotz des Ergebnisses überwogen bei Blau-Weiß Anerkennung und Zuversicht. „Es gab generell viel Lob für die Mannschaft, für die Spielweise, das wurde anerkannt“, betonte Dietz. „Wir werden uns heute nochmal ärgern und uns ab morgen auf das kommende Spiel vorbereiten. Unser Blick ist bereits wieder nach vorne gerichtet und wir können die Niederlage gut einordnen.“
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In einem intensiven Bezirksliga-Duell hat Germania Zündorf am Sonntag mit 2:1 gegen den FC Rheinsüd Köln gewonnen. Matchwinner war Kacper Jurek, der mit einem Doppelschlag binnen sechs Minuten die Partie drehte. Während Zündorf damit zum dritten Mal in Folge ungeschlagen bleibt, musste Rheinsüd ohne Punkte die Heimreise antreten.
„Die erste Halbzeit war von unserer Seite nicht so gut“, ordnete Zündorfs Co-Trainer Yanik Gilles die Anfangsphase nüchtern ein. „Es war generell kein gutes Fußballspiel in der ersten Halbzeit. Es ist wenig passiert, hier und da mal ein paar kleine Chancen auf beiden Seiten, aber nichts wirklich Wildes.“ Nach einem Eckball ging Rheinsüd durch Yannick Kusche in Führung (28.), doch Zündorf schlug prompt zurück: Erst erzielte Jurek den Ausgleich (38.), dann traf er kurz vor dem Pausenpfiff erneut zum 2:1 (44.).
„Das war ein bisschen glücklich, aber wir haben gearbeitet, die Jungs haben Gas gegeben, auch wenn nicht so viel geklappt hat“, so Gilles weiter. In der zweiten Halbzeit zeigte seine Mannschaft dann eine reife Leistung: „Da haben wir gar nichts mehr zugelassen. Rheinsüd hatte in der zweiten Halbzeit keine Torchance mehr und wir müssen eigentlich den Sack zumachen.“
Ähnlich sah es auch Gästetrainer Stefan Krämer: „Es war, wie im Hinspiel auch, ein sehr enges Spiel auf Augenhöhe. Diesmal hat Zündorf die Nase vorn.“ Besonders ärgerlich: Trotz der Führung in der 30. Minute ging sein Team mit einem Rückstand in die Kabine. „Das hat uns am Ende das Genick gebrochen. Es waren vermeidbare Gegentore.“ In der zweiten Halbzeit sei es nicht mehr gelungen, das Spiel zu drehen: „Am Anfang sind wir ganz gut aus der Pause rausgekommen, hatten so zwei, drei Halbchancen, die wir dann nicht gut genug zu Ende gespielt haben. Zündorf hat gut verteidigt, war über Konter immer wieder gefährlich.“
Für Germania Zündorf war es nach dem 5:0-Sieg bei Bergfried der zweite Erfolg in Serie. Gilles lobte: „Sehr gut gearbeitet ein gutes Spiel von den Jungs und auch verdient gewonnen. Dreimal in Folge ungeschlagen und zwei Spiele gewonnen gegen Teams in unserer Tabellenregion – das ist schon gut.“ In der kommenden Woche wartet mit dem SV Schönenbach ein harter Brocken.
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Acht Tore, aber am Ende keine drei Punkte: Der SV Bergfried Leverkusen hat im Bezirksliga-Duell beim SC Schwarz-Weiß Köln eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gegeben und sich mit einem 4:4 begnügen müssen. Nach dem Treffer zum 4:2 durch Sven Wilk (55.) sah vieles nach einem Auswärtssieg aus – doch dann schlug Schwarz-Weiß doppelt zu.
"Wir sind gestern schlecht ins Spiel gestartet und schlecht aus dem Spiel gekommen. Dazwischen drin hatten wir auch gute Phasen“, bilanzierte SVB-Trainer Hannes Diekamp nach dem torreichen Unentschieden. Die Anfangsphase war tatsächlich wild: Auf das 1:0 der Gastgeber durch Ricky Fritzen (11.) antwortete Jan Fromke postwendend (13.), ehe Taha Can-Uluc (22.) die Partie drehten. Nach dem Tor von René Rekus (41.) und dem Foulelfmeter-Treffer von Wilk schien das Spiel in Richtung der Gäste zu kippen.
Doch mit der Einwechslung von Marvin Mausbach änderte sich das Bild: Der Joker traf doppelt (78./85.) und stellte das Spiel mit einem Doppelschlag auf den Kopf. Kurz darauf sah Mausbach Gelb-Rot (86.), was jedoch keine Auswirkung mehr auf den Spielverlauf hatte.
„Gerade die ersten beiden Tore von Jan und von Taha sind super rausgespielt. Auch die ersten 20 Minuten in der zweiten Halbzeit waren richtig gut. Dann haben wir es versäumt, den Deckel drauf zu machen“, so Diekamp. Doch es blieb nicht nur bei technischen oder taktischen Fehlern: „Wir hatten viel zu viele Unaufmerksamkeiten, viel zu viele einfache Fehler. Und dann sind wir auch nicht als die Mannschaft aufgetreten, dieses Gemeinschaftsgefühl, was uns immer stark macht. Da müssen wir ganz schnell wieder hinkommen.“
Die letzten 20 Minuten waren aus Sicht des Trainers sinnbildlich für eine junge Mannschaft, die noch in ihrer Entwicklung steckt. „Da muss sich jeder Einzelne von uns – das Trainerteam natürlich eingeschlossen – an die eigene Nase packen. Wenn wir so spielen wie in den letzten 20 Minuten, dann gewinnen wir dieses Jahr gar nichts mehr.“
Trotz des Rückschlags blickt Diekamp nach vorn: „Man geht durch Höhen, man geht durch Tiefen, aber wir müssen da gemeinsam durchgehen. Und dann kommen wir da auch gemeinsam wieder raus.“
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Der SV Weiden hat einen wichtigen Auswärtssieg beim TV Hoffnungsthal eingefahren. Trotz Schwierigkeiten in der zweiten Halbzeit setzte sich die Mannschaft von Trainer Adrian Student mit 4:2 durch – dank einer dominanten ersten Hälfte und der Kaltschnäuzigkeit von Terrence Suso.
Die Gäste erwischten im Bergischen einen Traumstart: Bereits in der zweiten Minute traf Suso zur Führung und legte in der 15. Minute das 2:0 nach. Niklas Boedts erhöhte in der 33. Minute auf 3:0, ehe es mit diesem Zwischenstand in die Pause ging. Hoffnungsthal hatte vor der Pause selbst gute Möglichkeiten, blieb jedoch ohne Torerfolg.
"Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen. Wir hatten Chancen, die aber leider nicht wirklich genutzt wurden“, sagte Maciek Gawlik, sportlicher Leiter des TV Hoffnungsthal. Trainer Baran Dagdelen reagierte mit vier Wechseln zur Halbzeit und stellte damit erfolgreich um. Die Gastgeber kamen durch Anton Musculus (67.) und Luca-Simon Abrahams (75.) bis auf 2:3 heran – und vergaben in der Drangphase sogar einen Elfmeter.
Doch anstatt den Ausgleich zu erzwingen, nutzte Tim Pfeiffer einen Torwartfehler auf der Gegenseite zum 4:2-Endstand (81.). „Dann war die Messe gelesen. Im Endeffekt war Weiden in der ersten Halbzeit deutlich besser. In der zweiten Halbzeit waren wir besser, aber nicht effektiv genug. Der Sieg geht in Ordnung“, so Gawlik.
Auch Gäste-Trainer Adrian Student erkannte den Spielverlauf: „Es war nichts für schwache Nerven. In der ersten Halbzeit ist unser Matchplan voll aufgegangen. In der zweiten Halbzeit hatten wir Glück, weil wir viele Geschenke verteilt haben, die Hoffnungsthal nicht genutzt hat. Am Ende zählen nur die drei Punkte.“
Mit dem Sieg verschafft sich Weiden Luft im Tabellenmittelfeld, während Hoffnungsthal nun wieder nach unten blicken muss. „Man muss immer noch ein Auge nach hinten haben, nach oben braucht man gar nicht zu gucken“, so Gawlik.
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Der SSV Jan Wellem bleibt in der Bezirksliga 1 auf Kurs und hat mit einem deutlichen 5:0-Heimsieg gegen die SpVg Rheindörfer Köln-Nord den nächsten Dreier eingefahren. Bereits zur Pause war die Partie im Grunde entschieden – und Trainer Alexander Voigt zeigte sich mit dem Auftritt seiner Mannschaft rundum zufrieden.
„Es war ein gutes Spiel von uns, ein souveräner Sieg, auch in der Höhe völlig in Ordnung“, bilanzierte Voigt. Seine Mannschaft ließ über 90 Minuten kaum Chancen zu und präsentierte sich auch offensiv effizient. Ajet Shabani (21.), Hendrik Lohmar (29.) und Maximilian Büsch (43.) trafen noch vor dem Seitenwechsel. Nach der Pause erhöhten Phil Kramer (61.) und Lauin Shaikhany (66.) auf 5:0.
„Wir haben so gut wie gar nichts zugelassen. Die Mannschaft hat wirklich gut verteidigt, hat auch vernünftig nach vorne gespielt“, lobte der Trainer. Besonders erfreulich sei gewesen, dass auch das Torverhältnis aufgebessert werden konnte: „Wir haben die Chancen, die da waren, genutzt. Es ist gut, dass wir auch noch etwas fürs Torverhältnis machen konnten.“
Mit dem Erfolg bleibt der SSV Jan Wellem auf Platz vier, in Schlagdistanz zum zweitplatzierten SV Schönenbach. „Wenn du in der Tabelle vorne dran bleiben willst, dann musst du die Heimspiele gewinnen. Und das haben wir jetzt getan“, betonte Voigt.
Auch personell gab es gute Nachrichten: „Ich bin froh, dass wir verletzungsfrei durchgekommen sind. Und dass wir den Kader auch für das nächste Spiel beisammen haben.“ Dieses führt den SSV zu einem „schweren Auswärtsspiel“ beim SV Weiden, wie Voigt anmerkte – der Fokus sei aber bereits voll auf die nächste Aufgabe gerichtet.
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Der TuS Lindlar hat im Auswärtsspiel beim CfB Ford Niehl eine bittere 1:3-Niederlage kassiert. Zwar bewegten sich beide Teams über weite Strecken auf Augenhöhe, doch entscheidende individuelle Fehler und ein zu passives Auftreten in der zweiten Halbzeit besiegelten den nächsten Rückschlag für die Mannschaft von Trainer Arlind Oseku im Abstiegskampf der Bezirksliga 1.
„Es war ein recht ausgeglichenes Spiel, auch über 90 Minuten betrachtet“, bilanzierte Oseku. „Beide Teams hatten sich die Spielanteile aufgeteilt.“ Während Niehl vor allem über die Außenbahnen agierte, verteidigte Lindlar das Zentrum kompakt. Doch trotz taktisch disziplinierter Leistung waren es vor allem individuelle Fehler, die den Spielverlauf beeinflussten.
„Das sind keine Mannschaftstaktik- oder Gruppentaktikfehler, sondern immer wieder Spieler, die einfach patzen – sei es technisch, durch einen Passfehler oder einen verlorenen Zweikampf“, so Oseku. Ford Niehl nutzte diese Schwächen eiskalt: Akin Bilgü (35.) und zweimal Miles Whitfield (57., 63.) sorgten für die 3:0-Führung. Gabriel Werner konnte in der 80. Minute nur noch Ergebniskosmetik betreiben.
Besonders frustrierend für Oseku: „Niehl hatte eigentlich keine Ideen. Durch unsere Fehler haben wir sie ins Spiel gebracht.“ Der Trainer bemängelte zudem die Körpersprache seiner Mannschaft: „Während Niehl immer lauter wurde, wurden wir immer leiser. Das Ergebnis wurde zu früh akzeptiert.“
Oseku sieht auch eine mentale Komponente im Negativtrend: „Wir haben im Moment nicht den Mut, nicht den Zug zum Tor. Spielen lieber nochmal ab, anstatt selber für die Entscheidung zu sorgen.“ Die Folge: Zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive, trotz vorhandener Chancen.
Kritik äußerte der Coach auch an der grundsätzlichen Einstellung: „Vielleicht stimmt die Einstellung im Abstiegskampf nicht. Wir sind einfach zu nett, wir verstehen uns alle zu gut, haben zu viel Spaß. Es muss langsam mal unangenehm werden.“
Trotz allem will man in Lindlar nicht in Fatalismus verfallen: „Wir wissen, dass es noch genug Punkte zu holen gibt“, betont Oseku. Am kommenden Sonntag soll ein neuer Anlauf folgen – dann hoffentlich mit mehr personellen Optionen und vor allem: mit mehr Konsequenz.
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Die zweite Mannschaft des FC Hürth hat einen hart umkämpften 3:2-Heimsieg gegen den SV Altenberg eingefahren. In einer abwechslungsreichen Partie gaben die Gastgeber zunächst eine frühe Zwei-Tore-Führung aus der Hand, ehe Noah Neuhaus mit seinem späten Treffer die Entscheidung herbeiführte.
Dabei begann die Partie aus Sicht der Hürther ideal: Eray Uzunal traf in der 15. Minute zur Führung und legte nur zwei Minuten später das 2:0 nach. Altenberg zeigte sich jedoch unbeeindruckt und kämpfte sich zurück ins Spiel. Nach einem Foul im Strafraum verwandelte Mark Mittmann den fälligen Elfmeter zum Anschlusstreffer (33.).
In der zweiten Halbzeit glich Nico Falterbaum nach 64 Minuten zum 2:2 aus und belohnte die couragierte Phase der Gäste. Doch Hürth schlug zurück: In der 81. Minute war es Noah Neuhaus, der für den vielumjubelten Siegtreffer sorgte. Trotz weiterer Bemühungen konnte Altenberg die Partie nicht mehr drehen.
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Der Pulheimer SC hat am Wochenende eine bittere 0:4-Niederlage gegen den SV Schönenbach hinnehmen müssen – und erneut war es eine Partie, in der vieles gegen das Team von Trainer Cüneyt Karaca lief. „Was soll ich dazu für ein positives Spiel sagen? Wenn das 0:4 am Ende steht, steht nichts mit Positives“, sagte Karaca nach dem Spiel.
Dabei hätte die Partie aus Sicht der Hausherren einen völlig anderen Verlauf nehmen können: „Wir müssen nach 20 Minuten 3:0 führen. Wir laufen dreimal alleine aufs Tor“, haderte Karaca mit der Chancenverwertung. Stattdessen brachte ein Standard die Gäste in Führung – und von da an nahm das Spiel eine unheilvolle Dynamik auf.
Besonders tragisch: Nach dem 0:1 verletzte sich Stefan Vossel, bereits der fünfte Torwart in dieser Saison, der kurzfristig aus der Altherren-Mannschaft eingesprungen war. „Wieder musste der nach einer Schulterverletzung der Krankenwagen anrücken“, berichtete Karaca. In der Folge musste seine Defensive neu sortiert werden, ein Feldspieler übernahm die Position zwischen den Pfosten. „Das 2:0 hätte wohl ein richtiger Torwart gehalten, aber ich kann ihm keinen Vorwurf machen.“
Noch vor der Pause erhöhte Schönenbach auf 3:0. „Und in der zweiten Halbzeit hatten wir erneut zwei, drei Supermöglichkeiten, um den Anschlusstreffer zu erzielen“, ärgerte sich der Pulheimer Trainer. Das 0:4 in der 75. Minute besiegelte schließlich die Niederlage.
Trotz des klaren Ergebnisses zollte Karaca dem Gegner Respekt: „Letztendlich ist das auch ein guter Gegner gewesen, der guten Fußball spielt. Da musst du eine Top-Leistung auf jeder Position bringen, um zu gewinnen.“
Pulheim bleibt damit weiterhin tief im Tabellenkeller – und hadert mit einer Saison, in der nicht nur das Spielglück fehlt, sondern auch die Konstanz auf der Torwartposition.