2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Patrick Breitkreuz geht beim BFC Preussen als Führungsspieler voran.
Patrick Breitkreuz geht beim BFC Preussen als Führungsspieler voran. – Foto: Frank Arlinghaus

„Hoffentlich können wir noch einmal zusammen auf dem Platz stehen“

Patrick Breitkreuz und der BFC Preussen sind auf dem Weg in die Oberliga Nord. Als Führungsspieler hat der ehemalige Profi einen großen Anteil. Der auch weiterhin für die Lankwitzer auflaufende Mittelfeldspieler hat noch einen Wunsch für seine Laufbahn - oder für danach.

Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/- regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Patrick Breitkreuz, #536

Patrick am Freitagabend gab es unter Flutlicht ein 1:1 bei den Füchsen. In der letzten Viertelstunde hatten die Gastgeber noch drei gute Gelegenheiten auf den Sieg. Hättet ihr euch über eine Niederlage nicht beschweren dürfen?

Es war ein hart umkämpftes Spitzenspiel mit einem gerechten Ergebnis, obwohl die Füchse in der Schlussphase bessere Chancen auf den Sieg hatten.

Es war bereits das dritte Spiel in Folge ohne eigenen Sieg. Solch eine Serie gab es in dieser Saison noch nie. Ist die Luft nach dem eigentlich seit März feststehenden Aufstieg raus?

Das kann man so sagen. Es fehlt vielleicht etwas der Druck, aber wir haben die ganze Saison über beeindruckend konstant gespielt. Ich bin überzeugt, dass wir bald die Berliner Meisterschaft klar machen werden.

Ihr seid als klarer Favorit in die Saison gegangen und habt die Rolle angenommen und zufriedenstellen ausgefüllt. War intern auch nur die Oberliga als einziges Ziel aus- und vorgegeben?

Ja, das Ziel war eindeutig der Aufstieg in die Oberliga, und wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden. Wir können stolz darauf sein, da die Berlin Liga ausgeglichener ist, als es die Tabelle zeigt.

Mit 17 Toren und mehreren Vorlagen hast du einen wichtigen Beitrag zur aktuellen sportlichen Situation geleistet. Bist du zufrieden mit dir selber?

Ich bin sehr zufrieden mit der bisherigen Saison. Mein persönliches Ziel war es, sportlich und außerhalb des Platzes voran zu gehen und Spiele zu entscheiden. Außerdem bin ich von Verletzungen verschont geblieben und wir haben das Saisonziel frühzeitig erreicht.

Ihr hattet vor der Saison einen relativ großen Umbruch. Meistens dauert es einige Wochen, Monate, bis sich Teams dann finden. Anders bei euch. War es aufgrund der großen fußballerischen Qualität in euren Reihen einfacher euch zu finden - und welche Rolle spielt der Trainer dabei?

Ausschlaggebend dafür ist der Charakter der Spieler, worauf bei der Kaderzusammenstellung viel Wert gelegt wurde. Das Trainer-Team hat von Anfang an ihre Ideen klar kommuniziert und unsere fußballerische Qualität hat die schnelle Umsetzung des Plans beeinflusst.

Auch du bist neu nach Lankwitz gewechselt, nachdem du viele Jahre im Profifußball gespielt hast. Was war für dich der ausschlaggebende Punkt kürzer zu treten?

Für mich war der Vereinswechsel keine leichte Entscheidung, aber ich habe hier die perfekte Möglichkeit gefunden, den Übergang ins Berufsleben zu meistern und gleichzeitig ambitionierten Fußball zu spielen. Rückblickend war es die richtige Entscheidung, und ich bin sehr glücklich damit.

Du hast mit Kiel, Energie Cottbus, Wehen Wiesbaden und den Würzburger Kickers viele Jahre sogar in der dritten Liga gespielt. Welche Erfahrungen konntest du hier mitnehmen und blickst du zufrieden auf deine Karriere zurück?

Auch wenn meine Karriere nicht die große Karriere war, von der jedes Kind träumt, bin ich stolz darauf, bei großen Vereinen gespielt zu haben. Ich bin dankbar für die Erlebnisse, Erfahrungen und die Menschen, die ich in dieser Zeit kennenlernen durfte.

Du hast eine lange Ausbildung im Nachwuchs von Hertha BSC genossen, hast viel dafür gegeben Profi zu werden. Hat es sich schlussendlich gelohnt, würdest du es genauso nochmal machen, oder etwas ändern?

Mein großes Ziel war immer die 1. Bundesliga, idealerweise bei Hertha BSC. Das erreichen nur sehr wenige Spieler, und es gehört auch eine menge Glück dazu. Trotzdem, ich war 12 Jahre lang hauptberuflich Fußballer und durfte in ausverkauften Stadien spielen.

Ja, es hat sich definitiv gelohnt, auch wenn das Profigeschäft nicht immer so glänzend ist, wie es von außen erscheinen mag.

Dein Zwillingsbruder Steve spielt noch für die U23 des FC Bayern München. Hast du auch seine Karriere verfolgt, steht ihr regelmäßig im Austausch?

Natürlich verfolge ich auch seine Karriere und wir sind im täglichen Austausch. Wir teilen unsere Erfahrungen und unterstützen uns gegenseitig.

Ihr seid in der Jugend den identischen Weg gegangen, erst nach der Zeit in der U23 haben sich die sportlichen Wege getrennt. Pusht man sich gegenseitig und unterstützt sich, oder ist da eher eine Rivalität?

Es ist etwas Besonderes, diesen Weg gemeinsam gegangen zu sein. Ich glaube, wir sind sogar das erste Zwillingspaar in der Geschichte der Dritten Liga. Hoffentlich können wir noch einmal zusammen auf dem Platz stehen, und wenn nicht, könnte ich mir sehr gut vorstellen, als Trainer zusammenzuarbeiten.

Abschließend nochmal zurück zum BFC Preussen. Kommende Saison geht es in die Oberliga Nord. Hier warten viele interessante Spiele, vor allem auch gegen die Berliner Konkurrenten. Wirst du weiterhin in Lankwitz auflaufen und was kann man vom BFC erwarten?

Ja, ich werde weiterhin für BFC Preussen spielen und hoffe, dass unser gemeinsamer Weg noch lange nicht vorbei ist. Die Oberliga wird spannend, und ich freue mich darauf, dass der Verein sich nach langer Zeit wieder überregional messen kann. Wir werden uns gezielt verstärken und versuchen vorne mitzuspielen.

Aufrufe: 023.4.2024, 06:09 Uhr
Marcel PetersAutor