2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Mario Sachsenweger

Hilferuf aus Bövinghausen - Hoffnung auf einen Ex-Bundesliga-Spieler

Oberligist TuS Bövinghausen muss zittern.

Der im Winter neu formierte Kader konnte bisher seine Wettbewerbsfähigkeit nur wenig unter Beweis stellen. Bei der SpVgg Erkenschwick schnupperte die Truppe von Coach Danny Voß am ersten Punktgewinn des Jahres. Eine direkt verwandelte Ecke von Torjäger Stefan Oerterer besiegelte kurz vor Schluss aber doch die siebte Niederlage im siebten Spiel des Jahres 2024. Der Vorsprung des TuS Bövinghausen auf den ersten direkten Abstiegsplatz ist auf sechs Punkte geschrumpft.

Vor dem Erkenschwick-Spiel versuchte es Bövinghausen-Boss Ajhan Dzaferoski wieder mal mit etwas harscheren Worten. Gegenüber dem "Reviersport" sagte dieser über die immerhin von ihm selbst im Winter verpflichteten Spieler: "Es liegt an der Qualität der Mannschaft. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen und anlügen. Die Spieler, die meinen, dass sie Oberliga spielen können, lügen sich selbst ins Gesicht. Das reicht einfach auf Strecke nicht."

Nun folgt der "Hilferuf" in der Lokalpresse "Ruhr Nachrichten". Wie schon im Winter, als Bövinghausen zum "Casting" aufgerufen hatte, wird wieder ganz offiziell der Aufruf gestartet, dass sich vereinslose Spieler melden sollen. "Wir wollen versuchen zwei oder drei für die kommenden zwei Monate zu verpflichten - vielleicht gibt es ja Spieler, die Lust darauf haben", so Dzaferoski gegenüber den Ruhr Nachrichten.

Doch nun ist es kein Aufruf mehr an das breite Amateurfußball-Spektrum. Nein, dieses Mal sollen sich bitte nur Spieler melden, die auch tatsächlich schon in der Oberliga oder Regionalliga aufgelaufen sind. „Die Spieler sollen uns weiterhelfen. Wir brauchen erfahrene Spieler, die einen Unterschied machen können", so Dzaferoski.

Dzaferoski träumt von Kurt

Einen Namen bringt der Bövinghausen-Boss direkt selbst ins Spiel. Es ist der 27-jährige Sinan Kurt, der jüngst bei einem Versuch, in der türkischen 3. Liga wieder Fuß zu fassen, krachend gescheitert ist. Der einst vom FC Bayern München verpflichtete und als "deutsches Supertalent" gehandelte Stürmer fiel in seiner Karriere immer wieder mit unprofessionellem Verhalten auf. Süleyman Han, der Boss seines letzten Klubs Karaman FK, sagte beim Interview mit Sport 1: „Ich wollte, dass er wieder auf die Beine kommt. Er hätte es schaffen können, aber dazu hätte er seine Einstellung ändern müssen. Sinan Kurt lernt nicht aus seinen Fehlern. Er fuhr zu seiner Mutter, die in Alanya wohnt. Seine Karriere ist Stück für Stück mehr zerbrochen. Was glaubt er, wer er ist?."

In Bövinghausen würde man ihn mit Kusshand nehmen. Ein Kontakt kam aber bisher nicht zustande, wie Dzaferoski einräumt. Was bleibt, ist die Bövinghausener Hoffnung, dass sich irgendjemand meldet, um den TuS Bövinghausen auf dem Platz unter die Arme zu greifen und endlich zu den ersehnten Punkten verhilft.

Die Konkurrenz lauert. Schon morgen wäre es wohl wieder eine ziemlich große Überraschung, wenn der in diesem Jahr noch ungeschlagene FC Eintracht Rheine nicht mit drei Punkten nach Hause fährt. Coach Voß gibt aber die Hoffnung gegenüber dem "Reviersport" nicht auf: "Das wird ein komplett anderes Spiel. Ich kann die Enttäuschung der Jungs verstehen. Sie sollen diese auch gar nicht abschütteln, sondern alles, was da zusammengekommen ist - dieser Frust, diese Wut, diese Enttäuschung - mit einpacken und auf dem Platz gegen Rheine raushauen."

Aufrufe: 027.3.2024, 11:30 Uhr
redAutor