2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Spitzentanz: Marvin Hoffmeier (l.) von der SG FA Herringhausen-Eickum hatte im Spiel gegen den SV Kutenhausen-Todtenhausen Pech mit einem Kopfball an die Latte. Hier klärt er artistisch vor dem heranstürmenden Mohamed Kante.
Spitzentanz: Marvin Hoffmeier (l.) von der SG FA Herringhausen-Eickum hatte im Spiel gegen den SV Kutenhausen-Todtenhausen Pech mit einem Kopfball an die Latte. Hier klärt er artistisch vor dem heranstürmenden Mohamed Kante. – Foto: Niklas Gessat

Herringhausen-Eickum hat im Spitzenspiel Aluminium-Pech

Beim 0:2 gegen Tabellenführer SV Kutenhausen-Todtenhausen trifft die SG FA zweimal die Latte. Bruchmühlen landet einen ganz wichtigen Sieg in Oetinghausen.

Im Spitzenspiel der Bezirksliga musste sich der Tabellenzweite SG FA Herringhausen-Eickum Spitzenreiter SV Kutenhausen-Todtenhausen mit 0:2 geschlagen geben. Im Abstiegskampf schöpft hingegen der TuS Bruchmühlen nach einem 2:1-Erfolg beim SV Oetinghausen noch einmal Hoffnung.

SG FA Herringhausen-Eickum – SV Kutenhausen-Todtenhausen 0:2 (0:1). Rund 200 Zuschauer bildeten eine würdige Kulisse für das Spitzenspiel – und sie wurden nicht enttäuscht, denn die beiden Mannschaften bewiesen in einem offenen Schlagabtausch von Beginn an, warum sie in der Tabelle oben zu finden sind. Die Gastgeber agierten trotz arger personeller Probleme mutig und hatten in der 21. Minute die erste gute Chance, als Brian Rhys Davies abzog und SVKT-Keeper Noel Gramatte den Ball mit einer Hand um den Pfosten drehte.
Der Spitzenreiter aus Minden wirkte insgesamt zwar etwas spielstärker, konnte sich aber gegen die engagierten Herringhauser zunächst keine zwingende Chance erarbeiten. So musste eine Standardsituation zur etwas glücklichen Führung her: bei einem Freistoß aus gut 20 Metern hielt Kevin Dickhof einfach voll drauf und traf mit einem regelrechten Sonntagsschuss zum 0:1 (37.). Fast hätte der Gastgeber noch vor der Pause die schnelle Antwort gefunden, doch ein Kopfball von Marvin Hoffmeier klatschte nur an die Latte (40.).
Auch im zweiten Durchgang hatten die Hausherren Aluminium-Pech: Luigi Di-Bella traf nach einer Stunde mit einem Freistoß das rechte Lattenkreuz. Auf der anderen Seite hielt wenig später SG-Torwart Lennart Rottmann seine Farben mit Paraden gegen die frei vor ihm auftauchenden Diekhof und Anis Zouabi im Spiel. Letztlich dauerte es bis in die Nachspielzeit, ehe der freigespielte Jannis Springer mit einem Lupfer über Rottmann den Deckel zuschraubte (90.+1). Trotz der Niederlage zeigte sich SG-Trainer Ümüt Gözlükcü mit der Vorstellung seines Teams einverstanden: „Es war ein gutes Spiel, beide Seiten waren sehr motiviert, trotzdem war es ein faires Duell. Letztlich haben wir zwar unsere Ausfälle nicht komplett kompensieren können, aber wir haben uns gut verkauft.“ SVKT-Trainer Jens Meier wehrte nach Dreier im Spitzenspiel voreilige Glückwünsche zur Meisterschaft noch ab: „Wir haben mit dem Sieg einen unserer Konkurrenten auf Distanz gehalten. Eine Vorentscheidung ist das aber noch nicht.“


SV Oetinghausen – TuS Bruchmühlen 1:2 (1:2). „Endlich ein Dreier” – so hieß es direkt nach dem Schlusspfiff der Partie im Gästelager. Der TuS hatte eine langen Niederlagenserie beendet. Mit dem Sieg in Oetinghausen robbte sich der TuS weiter an den ersten Nichtabstiegsplatz heran und zog zudem den SV06 weiter unten mit hinein. „Das war unser schlechtestes Spiel bisher, wir kamen hier für nichts in Frage”, wurde Oetinghausens Coach Marcel Rieso später deutlich. Sein Team verschlief die Anfangsphase förmlich. In der 4. Minute stellte Jan Klußmann per Foulelfmeter auf 0:1. Drei Minuten später legte Tim Müller nach einer Ecke zum 0:2 nach. „Wir haben super stark angefangen und dann genauso stark nachgelassen”, sah es TuS-Trainer Pascal Müller. Das konnten die Gastgeber aber nicht nutzen, Nick Diekwisch scheiterte an Robin Rentz (13.) und Niklas Stuckenholz zielte knapp drüber (26.). Kurz vor der Pause jubelte der SV06 dann doch, Diekwisch wollte flanken, der Ball landete aber direkt im Tor zum 1:2. Oetinghausen kam druckvoll aus der Halbzeit, aber weder Moritz Tiemann noch David Schultz waren erfolgreich mit ihren Abschlüssen. Auch Robin Eickhoff zielte knapp drüber. Bruchmühlen konterte, spielte es aber unsauber aus. „Die Überzahlsituationen müssen wir besser nutzen”, forderte auch Pascal Müller später. „Das war extrem nervenaufreibend, aber ein ganz wichtiger Sieg für uns. Wir haben den Kampf angenommen. Das Team lebt und kämpft zusammen”, war Bruchmühlens Trainer aber auch stolz. „Das war von allen eine ganz schlechte Leistung und so haben wir es nicht verdient, in dieser Liga zu spielen”, wurde auf der anderen Seite Marcel Rieso deutlich.


BV Stift Quernheim – TuRa Löhne 7:0 (2:0). Der BV Stift Quernheim bleibt in 2023 weiter ungeschlagen, besser noch: der Kantersieg gegen das Schlusslicht aus Löhne war der fünfte Dreier in Folge. „Wir haben es gut gemacht, waren sehr konzentriert, haben viele Zweikämpfe gewonnen und eine gute Mentalität gezeigt. Trotz des klaren Vorsprungs haben wir es in der zweiten Halbzeit konsequent zu Ende gespielt“, stellte Coach Sebastian Numrich zufrieden fest. Den Torreigen eröffnete Fynn Salam per Weitschuss, Tibor Sander (2:0), Alex Hermann (6:0) sowie Marvin Babienek und Maximilian Laege jeweils per Doppelpack erzielten die weiteren Treffer. Damit empfahl sich der Tabellenvierte für die nächsten Spiele am Donnerstag bei Numrichs früheren Verein BSC Blasheim und dann am Sonntag beim Spitzenreiter in Kutenhausen.


SV Eidinghausen-Werste – VfL Holsen 0:4 (0:0). Aufgrund einer starken zweiten Halbzeit verdienten sich die Gäste den Erfolg. „Wir haben uns schon etwas ausgerechnet, aber in der Deutlichkeit ist es dann schon überraschend gewesen“, musste Trainer Marco Knigge zugeben. Die erste Hälfte war dabei zunächst „recht chancenarm. Wir hatten zwei Mal Glück, dass der Gegner nur Aluminium getroffen hat, haben aber auch einen klaren Elfer nicht bekommen – das hat der Gegner nachher selbst zugegeben.“ Nach der Pause drehte der VfL dann allerdings förmlich auf. Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff stellten die Gäste auf 0:1 (48.) durch Luca Maita. „Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass wir noch mehr dagegenhalten müssen und wenn wir das 1:0 machen, dann gewinnen wir auch das Spiel“, sollte Knigge Recht behalten. Beim 2:0 in der 57. Minute wurde Joel-Antoni Vilarino Carrozzo geschickt, er legte den Ball erneut auf Maita, der einschob. In der 69. Minute vollendete Maita dann seinen Hattrick, indem er einen Abpraller sehenswert per Hacke versenkte. Aber auch Carrozzo belohnte sich noch für seine starke Leistung (86.). „Das 4:0 war sehr kurios“, so Knigge. Werstes Torwart sprang nach einer Bogenlampe am Ball vorbei, Carrozzo stand richtig und schoss zum Endstand ein. Im Anschluss sah Eidinghausens Mihail Yanev wegen wiederholter Schiedsrichter-Kritik noch gelb-rot.


FSC Eisbergen – Spvg. Hiddenhausen 2:3 (0:1). Die Spvg. Hiddenhausen hat eine nicht ganz einfache Aufgabe gelöst und in Eisbergen gewonnen. Fabio Serrone brachte die Gäste kurz vor der Pause in Führung (43.). Unmittelbar nach dem Wechsel glichen die Gastgeber durch einen Kopfball von Tim Witthaus zum 1:1 aus. Hiddenhausen reagierte aber optimal und erzielte quasi im Gegenzug die erneute Führung durch Tim Tomoschat. Eisbergen gab sich aber nicht auf und traf nur sieben Minuten nach dem Führungstreffer zum abermaligen Ausgleich durch Fabien Steinmann. Den Schlusspunkt war aber den Vereinigten vorbehalten: Torjäger Radu Scoarta erzielte nach einer Ecke per Kopf den 3:2-Siegtreffer und bestätigte damit seine persönliche Topform. „Wir haben alles hier zu 100 Prozent angenommen und letztlich auch verdient gewonnen. Der Platz war für die Jahreszeit in einem ordentlichen Zustand“, gab Hiddenhausens Trainer Marco Priebe nach Schlusspfiff zu Protokoll und freute sich über den erneuten Sieg.

Aufrufe: 027.3.2023, 19:00 Uhr
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