Eigentlich hatte die zweite Mannschaft von Eintracht Hohkeppel schon ihren letzten Auftritt des Jahres absolviert und war in den Winterurlaub gestartet. Doch statt entspannt in die spielfreien Wochen zu gehen, steht nun kurz vor dem Weihnachtsfest eine unerwartete Sonderschicht an. Das ursprünglich vor zwei Wochen abgesagte Ligaspiel gegen den FC Hürth II wurde vom Staffelleiter für den kommenden Sonntag neu angesetzt.
Diese Entscheidung überrascht, da zunächst davon ausgegangen wurde, dass die Partie erst im neuen Jahr nachgeholt wird. "Nachdem ich Sonntag nach dem Spiel nochmals nachgefragt hatte, sind wir schon überrascht, dass der Staffelleiter das Spiel am Montagnachmittag für den kommenden Sonntag angesetzt hat – aber es wird seine Gründe dafür geben. Also bin ich Dienstag aus meinem ersten Tag Urlaub zurückgekommen, um die notwendigen Dinge hier vor Ort zu regeln", so Hohkeppels Trainer Wolfgang Martens.
Die Vorbereitung auf das Nachholspiel ist schwierig, zumal die Spieler bereits in der Winterpause wähnten. "Einige Spieler waren bereits in ihren Urlaub angetreten oder die Woche in Weihnachtsaktivitäten verplant. Wir sind also mit dem Rest der verbliebenen Spieler Dienstag wieder ins Training eingestiegen", erklärt Martens weiter. Eine optimale Vorbereitung sieht mit Sicherheit anders aus.
Sportlich betrachtet müssen die Gastgeber auf zahlreiche personelle Alternativen verzichten. Verstärkungen aus der ersten Mannschaft sind kaum zu erwarten, da diese zeitgleich im Mittelrheinpokal gegen den FC Wegberg-Beeck antritt und selbst mit Personalproblemen zu kämpfen hat. Der FC Hürth II, dessen Erstvertretung nicht im Pokal gefordert ist, könnte hingegen personelle Hilfe von oben erhalten und so einen Vorteil auf dem Platz haben. Für Hohkeppel II ist das Nachholspiel auch aus tabellarischer Sicht von Bedeutung. Nach der ersten Saisonniederlage am vergangenen Wochenende (1:3 beim Pulheimer SC) verlor das Team die Tabellenführung. Nun bietet sich die Gelegenheit, verlorenen Boden wieder gutzumachen und mit einem Erfolgserlebnis in die Pause zu gehen. Angesichts der Rahmenbedingungen ist das Vorhaben zwar nicht einfach, doch Martens hofft darauf, dass seine Spieler die verbliebene Energie mobilisieren und mit einem Sieg noch die Herbstmeisterschaft erringen können.
"In diesem Spiel wollen wir auf jeden Fall noch einmal alles raushauen, um den starken Blau-Weißen doch noch die Krone der Herbstmeisterschaft entreißen", gibt sich Martens kämpferisch. Mit Stefan Fiegen, der in der vergangenen Spielzeit noch für den FC Hürth aktiv war und somit fast alle Spieler kennt, hat man einen Trumpf im Ärmel. Doch ob das Spiel überhaupt stattfinden kann, da ist sich Martens angesichts der Wettervorhersage nicht so sicher: "Für das Wochenende hat sich eine Kältewelle und eventueller Schneefall angekündigt. Ich denke, dass der Platz keine Chance hat, den Zustand zu erreichen, der schon vor zwei Wochen nicht gereicht hatte!"