Mit dem Auswärtsspiel beim ESC Rellinghausen beginnt für Spitzenreiter SV Budberg am Sonntag um 15 Uhr die Restrunde in der Landesliga, Gruppe 2. Wie Trainer Tim Wilke die Wintervorbereitung bewertet, warum der Gegner anders zu bewerten ist als noch im Hinspiel und wo der Konkurrenzkampf derzeit am größten ist.
Wie so oft in der Vergangenheit verlief die Spielpause der Budberger auch zum Jahreswechsel 2024/2025 phasenweise etwas holprig. Tim Wilke betonte einmal mehr, dass sein Team wohl nie zum „Vorbereitungsweltmeister“ werde. Der erste Test in Kevelaer musste ausfallen, nach dem zufriedenstellenden Wochenendtrainingslager in Rheine überzeugte die Mannschaft von Wilke mit einem 6:0-Sieg in Veen. Ende Januar zeigte der SV Biemenhorst die Defizite des Landesliga-Spitzenreiters auf, von denen zwei Tage nach dem Spielabbruch in Broekhuysen bei der gelungenen Generalprobe gegen den Oberligisten 1. FC Kleve (3:2) am vergangenen Sonntag nichts mehr zu spüren war.
Abgesehen von einigen Krankheitsfällen und zwischendurch angeschlagenen Spielern blieb der SVB in den Wintermonaten vom großen Verletzungspech verschont. „Wir sind in Summe gut durch die Vorbereitung gekommen und haben uns von Woche zu Woche gesteigert“, lautet das positive Fazit von Trainer Wilke.
Mit einem dementsprechend kompletten und breiten Kader sowie einem guten Gefühl zugleich kann der Coach ins erste Restrundenspiel beim ESC Rellinghausen gehen. Die Startelf, die am Sonntag gegen Kleve begann, könnte so auch in Essen auf den Platz geschickt werden. Gut möglich, dass Wilke hinten links in der Viererkette auf Jeremy Umberg setzen wird, der nach seinem Comeback die Nase leicht vor Davud Kocagöz zu haben scheint.
Ebenfalls noch offen ist die zweite Innenverteidigerstelle neben Kapitän Jan Luca Häselhoff. Darum buhlen Ole Egging und Laurin Severith, die sich vom Spielertyp völlig unterscheiden.
Was der Kleve-Test vor allem nach den vielen Wechseln in der Schlussphase allerdings auch offenbarte: Wird an den wichtigen Achsen zu viel geschraubt, leidet die Statik des Budberger Spiels schnell. Wilke ist froh über den Konkurrenzkampf, weiß aber auch, dass eben nicht alle, sondern allenfalls die ersten 15, 16 Spieler auf Augenhöhe agieren.
Dazu gehört neben Tim Beerenberg oder Florian Mordt auch Neuzugang Tim Ulrich, der auch auf der Zehn eine Alternative zu Lennart Hahn sein oder in der Doppelspitze mit Moritz Paul auflaufen kann. Drei Treffer in der Vorbereitung lassen hoffen. Im letzten Test kam der frühere Homberger als Joker ins Spiel.
Wer den Budberger Weg in den vergangenen Jahren verfolgt hat, der weiß, dass sich Spieler, Trainer und Verantwortliche trotz aller Erfolgserlebnisse in Zurückhaltung üben – so auch mit Blick auf die zweite Hälfte in der Landesliga. Der SVB startet bei nach 18 Spieltagen vier Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Dingden von der Pole-Position.
Eine Kampfansage war Tim Wilke, der auf den Restart brennt, unter der Woche dennoch nicht zu entlocken. „Das Underdog-Statement stand uns immer gut zu Gesicht. „Wir wollen uns in die Rückrunde rein arbeiten und versuchen, so schnell wie möglich unseren Rhythmus zu finden. Es wird ein superschweres Auswärtsspiel gegen einen unangenehm zu bespielenden Gegner.“
Mögliche Startelf: Anders; Kömpel, Egging (La. Severith), Häselhoff, Umberg (Kocagöz), Terfloth, Eckhardt, Nowak, Hahn (Ulrich), Weyhofen, Paul.