2024-12-13T09:01:24.281Z

Spielbericht
– Foto: Imago Images

Heimspiel verloren - Hertha Bubis ziehen vorbei

Zwar hat der FCC über weite Teile des Spiels deutlich mehr Ballbesitz und auch reichlich gute Chancen, doch die Hertha nutzt ihre ersten beiden echten Torschüsse zur 2:0-Führung.

Da dem FCC auch in der zweiten Halbzeit kein Torerfolg gelingt, ziehen die Hertha Bubis in der Tabelle am FCC vorbei und belegen nun den zweiten Platz.

BERICHT des FC Carl Zeiss Jena

Neben dem nach einem Pokalspiel inzwischen obligatorischen Torwartwechsel nahm FCC-Trainer Henning Bürger nur eine nominelle Veränderung gegenüber des 1:0 Siegs im Landespokal vor. Diese sorgte allerdings für einige positionelle Änderungen in der Startformation . Für Alexander Prokopenko stand Justin Schau in der Startformation, der am vergangenen Samstag noch angeschlagen passen musste. Dabei rückte der FCC-Vizekapitän wieder auf seinen angestammten Platz im zentralen Mittelfeld und unterstützte den Derbysiegtorschützen Hamza Muqaj im zentralen Mittelfeld. Kapitän Nils Butzen rückte zurück auf die rechte Seite der Viererkette, wo er den Platz von Ken Gipson einnahm, der für Prokopenko auf den rechten Offensivflügel wechselte.

Hertha Trainer Rejhan Hasanovic, der die zweite Mannschaft erst in diesem Sommer übernommen hat, wechselte gegenüber des souveränen 3:0 Siegs gegen den FSV Zwickau vor zwei Wochen gar auf vier Positionen. Trotzdem griff der Bosnier auf sein bewährtes 4-3-3 System zurück, in dem Kapitän und Routinier Änis Ben Hatira eine zentrale Rolle einnehmen sollte.

Angeführt von Schiedsrichter Niclas Rose und seinen Assistenten betraten die Mannschaften pünklich das Spielfeld. Der FCC führte den Anstoß aus, doch die Gäste verzeichneten noch in der ersten Minute ihren ersten, aber für Marius Liesegang völlig ungefährlichen Torschuss.

Auch in der Folge bleibt die kleine Hertha zunächst am Drücker, erarbeitete sich schon in den ersten 7 Minuten zwei Ecken. Aber auch der FCC versteckte sich nicht und suchte in Ballbesitz den schnellen Weg vor das gegnerische Tor. Dies wirkte sich zwar noch nicht auf das Torkonto, aber auf die Kartenstatistik der Gäste aus, die in den ersten 10 Minuten gleich zweimal für das unterbinden von Jenaer Kontern die gelbe Karte sahen.

Nach einem wilden hin und her in den Anfangsminuten, nahm der FCC fortan das Heft des Handelns in die Hand, führte den Ball und lies die Herthaner laufen.

In der 17. Minute nutzen die Gastgeber den sich auf dem rechten Flügel bietenden Platz und dringen in Person von Muqaj in den Strafraum der Gäste ein. Hamza, vom Siegtor der letzten Woche beflügelt, zieht einfach ab, sein Schuss allerdings wird von Matiebel über das Tor geklärt.

Jena blieb in der Folge giftig, rannte jedem Ball hinterher und versuchte das Mittelfeld möglichst schnell zu überbrücken. Bei einem dieser Versuche, spielt Schau einen ungenauen Pass auf Krämer, den dieser versucht vor dem Seitenaus zu retten. Zwar gelingt ihm diese Rettungstat, doch reagieren die Gäste wesentlich schneller. Ein langer Ball in den Lauf des völlig blankstehenden Wollschläger nimmt dieser dankend mit, läuft auf Liesegang zu und verlädt ihn zur Gästeführung (22. Minute).

Ein herber Nackenschlag für den FCC, hatte die Hertha doch nach den Anfangsminuten seine eigenen offensiven Bemühungen weitestgehend eingestellt.

Die FCC-Jungs brauchten nicht lang um den Rückstand zu verdauen und können, ja müssen gar postwendend den Ausgleich erzielen. Tattermusch machte das Leder im Strafraum fest und leitete auf Weinhauer weiter, der wohl ob seines vielen Platzes selbst überrascht war und das Leder freistehend völlig verzog.

Mit der Führung im Rücken versuchte die Hertha nun über durch Konter weitere Nadelstiche zu setzen und mit Tempo und Ballsicherheit in den Heim-Strafraum zu kommen.

Doch die Torgefahr ging weiter vom FCC aus! Zunächst führte Butzen einen Einwurf auf der rechten Seite schnell aus und bediente den am Fünfmeterraum lauernden Muqaj. Zwischen Ballannahme und Torabschluss liegt nur ein Wimpernschlag, doch den nutzt Tim Goller um bereits abzutauchen und das Leder anschließend aus der Gefahrenzone zu klären.

Nur Minuten später haben die Fans im Ernst- Abbe- Sportfeld den Torjubel bereits auf den Lippen, als Gipson und Butzen über die rechte Seite kombinieren, das Spielgerät an den Fünfmeterraum passen und Joel Richter den Fuß dran hält, den Ball aber weit über den Kasten der alten Dame befördert (40. Minute).

Und weil sich der Fußballgott für den heutigen Abend ein ganz bizarres Drehbuch ausgedacht hatte, baut die Hertha nur Minuten später die Führung weiter aus. Nach einem mustergültig vorgetragenen Konter der jungen Berliner wird Wollschläger freigespielt und vollendet zum 0:2. Erst die zweite ernstzunehmende Torchance für die Gäste, die aber auch diese eiskalt nutzten.

Der FCC ging mit einem 0:2 Rückstand in die Kabine, an dem die Jungs auch trotz größter Bemühungen nichts mehr ändern konnten. Bürger wechselte offensiv, brachte Seidemann für Schau und hoffte so, noch mehr Torgefahr erzeugen zu können.

Als Tattermusch in der 48. nach schönem Ballgewinn von Gipson angespielt wird und sein Torabschluss zur Ecke geklärt wird, kommt Richter beim anschließenden Eckball zwar mit dem Kopf ans Leder, zielt aber über das Tor. Nur wenig später wurden die Schussversuche von Weinhauer und Muqaj durch die Hertha Abwehr geblockt. Auch zwei lange Einwürfe des wieder abgezockt agierenden Maxim Hessel brachten nicht die nötige Gefahr in den Strafraum der Gäste.

Auch als in der 63.Minute Erik Weinhauer seinem Gegenspieler den Ball vom Fuß nimmt, sofort Richtung Zentrum zieht und im zweiten Versuch aus guter Distanz abzieht, fliegt das Leder ebenso am Tor vorbei, wie nach Tattermuschs schöner Einzelleistung wenige Minuten später. Und so schien es, als könnten die Gastgeber noch über Stunden spielen, der Ball wollte einfach nicht über die Torlinie, auf der Tim Goller seinen Kasten sauber hielt.

Ab Minute 70 merkte man deb aufopferungsvoll kämpfenden Hausherren die schwindende Kraft dann doch an. Es konnte nicht mehr jede Lücke zugelaufen werden, nicht mehr jedem Ball wurde nachgegangen und auch die Zuspiele wurden zunehmend ungenauer. So gelang es dem FCC leider nicht, sich für diese alles in allem gute Leistung zu belohnen. Die Hertha Bubis, die ihr spielerisches Potenzial zwar immer wieder aufzeigten, letztlich aber nicht mehr als drei Torchancen verbuchen konnten, streckten nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Niclas Rose die Arme in den Jenaer Nachthimmel, während die FCC-Jungs trotz guter Leistung mit gesenkten Köpfen auf die Ehrenrunde durch die ad hoc arena gingen. Die Gäste überholen mit diesem Sieg den FC Carl Zeiss Jena in der Tabelle, in der der FCC mit Platz Drei nach 12 Spieltagen aber immer noch einen beachtlichen Platz belegt.

Aufrufe: 021.10.2024, 12:00 Uhr
PM FC Carl Zeiss JenaAutor