2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Thies Meyer

Heeslinger Torwart hat in Hamburg neue Herausforderung gefunden

„In Norderstedt wird ein großer Fokus auf die spielerischen Elemente gelegt“

Seit einem halben Jahr spielt Arne Exner bei Eintracht Norderstedt in der Regionalliga. Die ZEVENER ZEITUNG sprach mit dem langjährigen Heeslinger Stammkeeper über sein erstes halbes Jahr bei seinem neuen Verein.

Am 10. September war es soweit: Arne Exner, der bis dato bei zwei Pokalspielen zum Einsatz gekommen war, stand nach einer Verletzung des bisherigen Stammkeepers Lars Huxsohl erstmals in einem Ligaspiel für seinen neuen Verein Eintracht Norderstedt zwischen den Torpfosten. Es war gleich eine ganz besondere Begegnung, nicht nur für Exner, sondern auch für seinen Verein: Norderstedt besiegte nach einer überragenden Leistung den Drittliga-Absteiger VfB Oldenburg mit 5:0.

„Es war für mich toll, dass ich Spielpraxis in der Regionalliga sammeln konnte, und dann gleich solch ein Sieg und ich denke, ich konnte in diesem Spiel vor allem auch fußballerisch überzeugen“, so Exner drei Monate später. Es war, das gleich vorweg, einer der wenigen Höhepunkte in dieser für den Hamburger Stadtteil-Verein eher mäßigen Hinrunde.

Noch einmal eine Herausforderung gesucht

Exner, der gebürtige Beverner, war im Sommer vom Heeslinger SC in die Hansestadt gewechselt. Er hätte auch in Heeslingen bleiben, vielleicht eine regionale „Torwart-Legende“ werden können. Exner wählte die Herausforderung Regionalliga. Eine wohlüberlegte Entscheidung: „Ich wollte ein neues Umfeld kennenlernen, neue Erfahrungen sammeln“, so der 27-Jährige.

Acht Jahre hatte Exner in Heeslingen das Tor gehütet, sich in dieser Zeit einen hervorragenden Ruf erworben, aber die Regionalliga in Hamburg ist schon ein etwas anderer „Schnack“. Das merkte Exner schnell. „Hier ist das Training intensiver. Das Spiel in der Regionalliga ist schneller, und auch, was das spielerische Element betrifft, anspruchsvoller. Hier wird man mehr gefordert und gefördert.“

Licht und Schatten liegen dicht beieinander

Exner kam in einen Verein, der sich vor der Saison neu aufstellte: 13 neue Spieler kamen in den Kader. Zunächst ließ es sich gut an. Die Eintracht gewann fünf der ersten sieben Spiele. Aber bereits Mitte August gab es im Pokal die erste große Enttäuschung. Die Eintracht-Elf, die sich zum Ziel gesetzt hatte, Hamburger Pokalsieger zu werden, verlor ohne Exner gegen USC Paloma in der dritten Pokalrunde mit 1:3.

Und es wurde noch enttäuschender: Am 1. Oktober verlor Norderstedt gegen den Tabellenletzten Eimsbütteler TV sang- und klanglos mit 0:5. Nach dieser Derby-Niederlage wurde Trainer Olufemi Smith, der auch schon bei höherklassigen Vereinen seit längerem im Gespräch ist, durch seinen bisherigen Co-Trainer Max Krause ersetzt.

„Für uns kam dieser Trainerwechsel etwas unerwartet“, so Exner, der selbst in diesen Saisonwochen Licht und Schatten erlebte. Eine Woche nach der Glanzleistung gegen den VfB Oldenburg verlor die Eintracht mit 1:2 gegen Hannover II. Es war kein glückliches Spiel, weder für Exner noch für Norderstedt. „Da hat man nochmal richtig gemerkt, wie schnell Licht und Schatten, positive und nicht so gute Erfahrungen abwechseln können“, so Exner.

Spielerisch schon viel dazugelernt

Trainiert wird der 27-Jährige von dem früheren Junioren-Nationaltorhüter Fabian Lucassen. „In Norderstedt wird ein großer Fokus auf die spielerischen Elemente gelegt“, erzählt Exner, der in Heeslingen von Torwart-Trainer Horst Lemke über die Jahre hervorragend ausgebildet und gefördert wurde. „Und es wird noch mehr Wert auf Schwerpunkte im Training gesetzt.“

Ist er nach diesem ersten halben Jahr in Norderstedt ein besserer Keeper? „Ich glaube, spielerisch auf jeden Fall“, so der ehemalige Concordia-Nachwuchsspieler. „Da habe ich einen Schritt nach vorn gemacht. Und auch was die Schnelligkeit in meinem Spiel betrifft, habe ich mich gesteigert. Das ist auch notwendig, hier in Norderstedt. Da profitiere ich davon, dass ich ein mitspielender Torwart bin.“

Dennoch sieht sich der Tormann noch als Lernender in Norderstedt. „In Heeslingen war ich ein Führungsspieler. Hier in Norderstedt wird sehr viel Wert auf Details gelegt, auf den ersten und zweiten Ballkontakt zum Beispiel und da lerne ich noch immer viel hinzu. Auch ist die Intensität im Training und in den Spielen eine andere. Daran muss man sich auch erst gewöhnen“, so Exner.

Wiedersehen mit ehemaligen Mitspielern

Natürlich ist in Norderstedt auch vieles anders als in seinem Heimatverein. „Norderstedt ist schon ein familiärer Verein. Da erinnert mich die Eintracht manchmal an Heeslingen. Aber natürlich ist das Umfeld, die Bedingungen anders, größer, städtischer. Wir trainieren zum Beispiel nur auf Kunstrasen, in der Saison mindestens viermal in der Woche“, erzählt Exner, der den Wechsel zu diesem Stadtverein aber in keiner Weise bereut. „Ich wollte ja diesen Wechsel und ich muss sagen, es war die richtige Entscheidung.“

Seit dem siebten Spieltag ist Exner Stammkeeper bei der Eintracht. Er ersetzte den verletzten Lars Huxsohl im Tor. „Natürlich ist es nicht schön, wenn sich ein Kollege verletzt. Das gönnt man niemanden. Aber trotzdem habe ich mich gefreut, dass ich mich zeigen durfte, Spielpraxis sammeln konnte“, so der 27-Jährige, der bisher in elf Regionalliga-Spielen zum Einsatz kam. „Ich bin in den Genuss gekommen, in der Regionalliga zu spielen“, so Exner. „Und ich werde alles dafür tun, dass ich auch nach der Winterpause meinen Platz im Tor behalte.“

Übrigens trifft er schon bald auf seine alten Mitspieler. Am 20. Januar empfängt die Eintracht in einem Testspiel in Hamburg den Heeslinger SC. „Ich freue mich schon darauf, viele alte und bekannte Gesichter zu sehen“, so der Eintracht-Keeper.

Aufrufe: 023.12.2023, 09:30 Uhr
Zevener Zeitung/MeierAutor