2025-12-17T10:26:01.779Z

Allgemeines
– Foto: Lennart Blömer

Heeslingens Erste bleibt in der Oberliga auf Kurs Richtung Top Fünf

„In den entscheidenden Momenten fehlt uns noch Beständigkeit“

Die Oberliga ist spannend wie selten zuvor. Nach 15 Spieltagen kristallisieren sich weder Aufstiegsaspiranten noch Absteiger heraus. Aktuell mischen sieben Teams im Kampf um die vorderen Plätze mit. Zu ihnen zählt das Team von Malte Bösch.

Die erste Mannschaft des HSC hat mit 26 Punkten nur sechs Punkte Rückstand auf den aktuellen Tabellenführer FC Germania Egestorf/Langreder. Allerdings hat der aktuelle Tabellensiebte aus Heeslingen ein Spiel weniger bestritten und könnte bei einem Sieg nochmals Boden gut machen. „Die Gegner heißen aber Braunschweig oder Wilhelmshaven und das ist ganz bestimmt keine Laufkundschaft“, so Bösch, der deshalb von derlei Gedankenspielen recht wenig hält.

„Wir müssen von Spiel zu Spiel schauen“, lautet die klare Ansage. Dass sein Team jeden Gegner schlagen kann, hat es unter anderem im Spitzenspiel gegen Atlas Delmenhorst bewiesen. In einer packenden Oberligapartie holten die Gastgeber einen 0:1-Rückstand auf und gewannen am Ende verdient mit 3:2 gegen den Aufstiegsaspiranten.

Schmerzlichste Niederlage der Saison in Spelle kassiert

Der starke Auftritt war gleichzeitig die Wiedergutmachung für die wohl schmerzlichste Niederlage der Hinrunde. Die hatte man zwei Wochen zuvor in Spelle kassiert. Am Ende musste Torwart Jeroen Gies, der ansonsten erneut eine starke Hinrunde gespielt hat, sechsmal hinter sich greifen.

„Die 2:6-Niederlage hat unsere bis dato sehr gute Bilanz leider komplett kaputt gemacht. Dabei hatten wir uns ganz fest vorgenommen, - und das gilt nicht nur für das Spiel in Spelle - , dass wir unser Tor mit aller Leidenschaft verteidigen. Mit dieser einen Ausnahme ist uns das ja auch gut gelungen. Wenn man bedenkt, dass wir insbesondere in der Verteidigung mehrfach verletzungsbedingt umstellen mussten und mit jungen Spielen in der Defensive gespielt haben, bin ich sehr zufrieden“, so Malte Bösch.

Personalsituation macht Kaderplanung zur Aufgabe

Das positive Fazit überrascht nicht, denn mit Tjade Motzkus, der im ersten Oberligajahr in 15 Spielen eingesetzt wurde und Mateo Zovko, der sich in den vergangenen Wochen zu einer festen Größe in der Heeslinger Defensivabteilung mauserte, schafften zwei Youngster den Durchbruch. Philipp Wilkens hätte ebenfalls dazu gehört, doch eine Knieverletzung zwingt ihn zu einer längeren Pause. Gleiches gilt für Fabio Gerke, den wohl größten Pechvogel der Saison. Auf dem Sprung in die Stammformation zog sich der Allrounder eine schwere Knieverletzung zu und wird noch Monate auf seinen nächsten Einsatz warten müssen. Die Abgänge von Justin Sauermilch und Wolfgang Pesch dezimieren den Kader des Oberligisten zusätzlich.

Wie von Malte Bösch zu erfahren war, wird Lasse Schumacher, der noch bis Saisonende bei den A-Junioren spielen könnte, vorzeitig in den Herrenbereich wechseln. Gespräche mit potenziellen Neuzugängen laufen ebenfalls im Hintergrund, doch konkrete Namen gibt es derzeit nicht. Angesichts der Personalsituation zählt die Kaderplanung in den nächsten Wochen zu den vorrangigen Aufgaben des Oberligisten.

„In den entscheidenden Momenten fehlt uns noch Beständigkeit“

Aus sportlicher Sicht gibt es eine weitere große Aufgabe. Die Mannschaft muss an ihrer Konstanz arbeiten, denn eines wurde auch in der Hinrunde deutlich: „Es zeichnet sich in der Saison ein bisschen ab, dass wir immer dann, wenn wir drauf und dran sind, oben ranzurauschen und im Konzert der Großen mitzumischen, Niederlagen kassieren. In den entscheidenden Momenten fehlt uns da einfach noch die Beständigkeit. Unterm Strich haben wir acht Spiele gewonnen, zweimal unentschieden gespielt und fünf Niederlagen kassiert“, so Bösch. Allerdings hat der HSC, der im eigenen Stadion nur sehr schwer zu besiegen ist, erst sechs Heimspiele bestritten. Das könnte sich in der Rückrunde als großer Vorteil für das Team von Malte Bösch erweisen.

„Für uns wäre es erst einmal schön, wenn wir gut in die Rückrunde starten und im neuen Jahr gleich Punkte holen, damit wir oben dran bleiben. Wir haben jetzt eine gute Mischung im Kader. Da sind die jungen Wilden und die, die unser Spiel ordnen. Und es gibt natürlich einen gewissen Konkurrenzkampf, der sich durchaus positiv auf die Leistung der gesamten Mannschaft auswirkt.“ Wo die sportliche Reise des Heeslinger SC in der Rückrunde hingehen könnte, lässt in jedem Fall viel Platz für Spekulationen.

„Wir haben im letzten Jahr den sechsten Platz belegt und man braucht kein Ziel für diese Saison herauszugeben, in dem man sich grundsätzlich verschlechtert. Wenn man sich dann aber anschaut, wer im Moment unter den ersten Fünf ist, dann sieht man nur Mannschaften, die unbedingt aufsteigen wollen. Aber ich bleibe dabei: An guten Tagen können wir jedem Gegner gefährlich werden“, so der Trainer weiter.

Bösch will weiterhin attraktiven Fußball in der Region bieten

„Zunächst gilt es, die magische Grenze von 40 Punkten zu überschreiten, damit wir mit dem Abstieg definitiv nichts zu tun haben werden. Wenn man dann auf die letzte Saison guckt, da haben wir 51 Punkte geholt. Wenn wir in dieser Saison 50 und mehr Punkte auf dem Konto haben sollten, obwohl wir vier Spiele weniger haben, dann wäre das einfach sensationell. Mit knapp über 50 Punkten wird man nicht aufsteigen, aber eine Top Fünf-Platzierung wäre dann durchaus möglich. Wir sind sportlich gut aufgestellt, aber für den Sprung nach ganz oben reicht es nicht. Da müssten doch noch einige Stellschrauben justiert werden. Natürlich ist die Regionalliga sehr interessant, aber man muss die Kirche auch im Dorf lassen. Dass wir mit dem Kader, den wir jetzt zur Verfügung haben, bereits 26 Punkte geholt haben, ist einfach super“, sagt Bösch.

Der Trainer will vor allem die Mannschaft in ihrer jetzigen Zusammensetzung weiterentwickeln, damit das Kernteam auch in der neuen Saison zusammenhält und auf dem hohen Niveau weiterhin attraktiven Fußball in der Region bietet. Ob es am Ende zu einem Platz unter den ersten fünf der Liga reichen wird, entscheidet sich ab dem 22. Februar. Dann beginnt die Rückrunde mit dem Derby gegen den FC Verden 04. Während über das Abschneiden des Heeslinger SC spekuliert werden kann, ist ein kleines Jubiläum mehr als realistisch: Malte Bösch bestreitet noch vor Ende der Rückrunde seinen 100. Einsatz des Heeslinger SC.

Aufrufe: 027.12.2025, 09:30 Uhr
Zevener Zeitung/DemmerAutor