Wieder nicht verloren, aber nicht wirklich Boden gut gemacht, so lautet das Heeslinger Fazit nach dem Auswärtsspiel beim SV Ramlingen/Ehlershausen. Wie schon in der Vorwoche stand es nach 90 Minuten nur 3:3-Unentschieden.
Obwohl Malte Bösch mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, konnte er dem Auftritt seiner Elf auch Gutes abgewinnen. "Man muss einfach die Besonderheiten hier in Ramlingen sehen. Der Platz ist ungemein eng, es ist hektisch, es gibt viele Zweikämpfe und es sind sehr viele Emotionen im Spiel. Man hat es am Beispiel Rehden gesehen, dass man hier ganz schnell verlieren kann“, so Bösch.
„Wir hatten uns natürlich mehr vorgenommen, aber dennoch gab es viele positive Erkenntnisse. Die Mannschaft ist mit einer ganz anderen Einstellung aufgetreten, hat 90 Minuten dagegen gehalten, und hatte in den letzten 20 Minuten mehrfach die Chance, noch in Führung zu gehen", stellte der Heeslinger Trainer nach dem Spiel fest, in dem er nach eigenen Worten eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebte.
Den ersten Looping erlebte er bereits nach 20 Sekunden. Ramlingen hatte Anstoß, spielte den Ball zurück, um mit einem Pass auf Jan-Ove Edeling den ersten Angriff einzuläuten. Der marschierte nur ein paar Meter die Außenlinie entlang, passte in die Mitte auf Lorenzo Paldino - und der staubte zum 1:0 ab.
Neun Minuten später folgte die nächste Schikane auf der Ramlinger Berg- und Talfahrt. Die aber war so ganz nach dem Geschmack von Malte Bösch. Nach einem Einwurf verlängerte Tim Marschollek den Ball auf Kevin Rehling - und der staubte seinerseits zum 1:1 ab.
Mit der nächsten Steilkurve hatten die Fahrgäste aus dem Norden ebenfalls ihren Spaß. Dimitri Ferfelis stellte in der 14. Minute seine Torjägerqualitäten unter Beweis und erzielte die 2:1 Führung für sein Team. Bis Mitte der ersten Halbzeit blieb die Fahrt jetzt ohne nennenswerte Höhepunkte, doch nach einer Folge von vier Ecken war es mit dem beruhigten Puls vorbei. Die vierte und entscheidende Ecke konnte Heeslingens Abwehr nicht entschärfen und aus dem Gewühl heraus traf Tom Mehlberg zum 2:2.
Nach rund einer Stunde folgte ein weiterer Looping, auf den die Heeslinger Abwehr nur zu gerne verzichtet hätte. Nach einem langen Einwurf landete der Ball in der Mitte des Strafraums. Es folgte eine verunglückte Abwehraktion, die mit einem Strafstoß geahndet wurde. Utku Kani erzielte die erneute Führung für sein Team.
In den verbleibenden 30 Minuten verlief die weitere Fahrt ganz nach dem Geschmack der Nordlichter. Zunächst war es Abdul Gafar, der den erneuten Ausgleich erzielte. Was folgte, war ein überzeugender Schlussspurt der Heeslinger, denen auf der Zielgeraden das nötige Glück fehlte. So traf Lenn Spremberg nur die Latte und Kevin Rehling verfehlte das Ziel in der Folgezeit gleich zweimal um Haaresbreite, so dass die Ramlinger-Achterbahnfahrt am Ende ohne Sieger blieb.
"Wir hatten in der Schlussphase ein deutliches Chancenübergewicht, aber wenn man zweimal in Rückstand gerät, sollte man die Kirche besser im Dorf lassen und sich am Ende mit dem einen Punkt zufriedengeben", so Malte Bösch nach dem Spiel zur ZEVENER ZEITUNG. Ganz ähnlich sah es sein Kollege Dennis Yeboah: "In der Schlussphase hatten wir nicht mehr viel entgegenzusetzen. Deshalb können wir uns durchaus mit dem einen Punkt zufriedengeben", so der Coach der Gastgeber. Ganz ähnlich sah es Jürgen Jech vom Heeslinger Betreuerstab: "Wir waren in den letzten 20 Minuten ganz klar am Drücker, aber wenn du drei Gegentore kassierst, dann musst du damit leben, dass nicht mehr als ein Punkt drin war."