2024-10-09T12:22:32.420Z

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Niklas Hauner zählt bei der SpVgg GW Deggendorf seit Jahren zu den absoluten Stützen
Niklas Hauner zählt bei der SpVgg GW Deggendorf seit Jahren zu den absoluten Stützen – Foto: Harry Rindler

Hauner: »Wir können nicht immer alles schönreden«

Die SpVgg GW Deggendorf steht nach einem Drittel der Saison bereits mit dem Rücken zur Wand

Elf Spiele, vier Punkte und bereits acht Zähler Rückstand zu Relegationszone. Nach nur einem Drittel der Landesliga-Saison steht der SpVgg GW Deggendorf das Wasser sprichwörtlich bereits bis zum Hals. Am Freitagabend steht nun das Kellerduell beim Tabellenvorletzten TSV Kareth-Lappersdorf auf dem Programm, der aber immerhin schon elf Punkte auf der Habenseite stehen hat.

"Unser bisherige Bilanz ist eine Katastrophe. Wir können nicht immer alles schönreden, irgendwann lügt die Tabelle nicht mehr“, findet Spielführer Niklas Hauner deutliche Worte. Der 27-jährige Verteidiger hat an der Trat schon viele Höhen, aber auch ein paar Tiefen mitgemacht. "Die aktuelle Situation ist extrem belastend. Unser letztes Spiel gegen Roding war bezeichnend. Wir sind richtig gut reingekommen, hatten mit einem Alu-Treffer Pech und bekommen dann nach einer Ecke mit der ersten gefährlichen Aktion des Gegners das 0:1. Dann gehen die Köpfe runter und am Ende kommt ein 0:4 raus, obwohl wir über weite Strecken definitiv nicht die schlechtere Mannschaft waren. Vor beiden Toren fehlt uns allerdings jegliche Konsequenz und wenn wir das nicht bald hinbekommen, wird es mehr als schwierig, die Klasse zu halten“, meint Hauner, der bei den Donaustädtern schon den Großteil seiner Nachwuchszeit verbrachte.





Mit dem Transfer von Landesliga-Torschützenkönig Ashour Abraham sorgten die Grün-Weißen vor einem Vierteljahr für großes Aufsehen. Statt der erhofften sorgenfreien Runde, ist nun aber alles ganz anders gekommen. Doch woran liegt es, dass Garhammer, Groll und Kameraden gar nicht in Rollen kommen? "Klar hat uns ab und an auch das notwendige Spielglück gefehlt, aber oft auch die Cleverness, die man auf diesem Niveau einfach braucht. In Burglengenfeld haben wir eine Stunde lang ein gutes Auswärtsspiel gemacht, lagen mit 2:1 und vorne und kassierten dann den Ausgleich, weil wir einen Abwehrspieler durchs ganze Mittelfeld dribbeln ließen. Wir hatten mehrmals die Gelegenheit, die Situation mit einem taktischen Foul zu unterbinden. Das haben wir aber nicht gemacht und letztlich sind wir dann mit einer 2:5-Schlappe nach Hause gefahren.

Ein anderes Thema ist die Kaltschnäuzigkeit: Gegen Hauzenberg haben wir 45 Minuten lang überhaupt nichts zugelassen und hatten unmittelbar nach der Pause eine hundertprozentige Möglichkeit, um in Führung zu gehen. Die haben wir liegen gelassen und uns stattdessen zwei Minuten später das 0:1 gefangen, das den Tabellenführer auf die Siegerstraße brachte. Wir haben viele junge Spieler im Team, denen logischerweise noch etwas die Erfahrung fehlt. Zu wenig kommt aber von uns etablierten Kräften - da nehme ich mich gar nicht aus. Am Limit spielt in dieser Saison bislang keiner und wenn wir als Mannschaft immer nur 80 oder 90 Prozent bringen, reicht es in dieser sehr ausgeglichen Klasse nicht, um Spiele positiv zu gestalten.“



Roman Artemuk hat in dieser Saison erst ein Tor erzielt
Roman Artemuk hat in dieser Saison erst ein Tor erzielt – Foto: Harry Rindler






Das Match in Kareth-Lappersdorf hat für den Deggendorfer Kapitän einen extrem hohen Stellenwert: "Es sind zwar auch nach diesem Spiel noch 66 Punkte zu vergeben, aber wir müssen am Freitag etwas holen. Eine weitere Niederlage wäre fatal.“ Hauner schätzt die Situation keinesfalls blauäugig ein: "Unser Fokus muss darauf liegen, in den kommenden Wochen und Monaten konstant zu punkten. Bis zum Winter brauchen wir zumindest um die 20 Zähler, ansonsten wird es eine kaum zu schaffende Mission. Mit Reden oder irgendwelchen Rechenspielen werden wir aber keine Spiele gewinnen. Wir müssen den Bock endlich umstoßen. Grundsätzlich haben wir durchaus die Qualität, um auch mal in einen positiven Lauf zu kommen.“ Spielertrainer Jure Matic stärkt der Leader der Donaustädter demonstrativ den Rücken: "Wir stehen alle voll hinter ihm. Damit ist zu dem Thema genug gesagt.“
Aufrufe: 018.9.2024, 15:00 Uhr
redAutor