Mit vielen jungen Spielern und dem neuen Trainer Seethaler steht der TSV Ottobrunn vor einer schweren Saison.
Jugendstil beim TSV Ottobrunn: Der Fußball-Kreisligist hatte eigentlich gar keine andere Wahl, als die Saison mit einer recht unerfahrenen Mannschaft anzugehen. Hauptgrund ist der Abschied des langjährigen Spielertrainer-Duos Tim Müllmaier und Tobias Grill, wie TSV-Sportdirektor Matthias Schmidt erzählt: „Tim und Tobi hatten uns ja mitgeteilt, dass sie nicht mehr zur Verfügung stehen, was sehr schade ist. Tim war im Verein, seit er 18 ist. Das waren ja auch Freundesgruppen. Er hatte uns so nach dem Abstieg aus der Bezirksliga abgefangen, aber es war auch klar, dass da jetzt einige mitgehen würden.“
Tatsächlich folgten mehrere Stammkräfte Müllmaier und Grill zum TSV Trudering, weitere Spieler wanderten zu anderen Vereinen ab. „Und so standen wir relativ blank da. Ich hatte drei, vier, fünf Zusagen“, so Schmidt.
Mit diesem Restkern um Kapitän Noah Jeremies war es gar nicht so einfach, einen Trainer zu finden, der den notwendigen Neuaufbau am Haidgraben gestalten wollte. Unter mehreren Kandidaten gab es aber einen, der dazu bereit war: Thomas Seethaler, der zuletzt die zweite Mannschaft des TuS Holzkirchen betreut hatte und davor den FC Aschheim. Der Kontakt kam über Verteidiger Markus Hainzl zustande, der schon im Winter von Aschheim nach Ottobrunn gewechselt war, Seethaler also kannte.
Schmidt offenbarte dem 54-jährigen Coach gleich, „dass wir einen Kader zusammenbasteln müssen. Und er ist ein Typ, der mit anpackt und er hat gleich gesagt, dass er das früher auch schon gemacht hat. Nach eineinhalb Stunden waren wir uns einig.“
Seethalers Aufgebot besteht nun vor allem aus Spielern der zweiten Mannschaft, die jüngst noch aus der Kreisklasse abgestiegen sind, und der A-Jugend. Mit Leonhard Eichner von Holzkirchen II und Linus Schäfer vom FC Stern kamen nur zwei externe Neuzugänge aus der Kreisklasse dazu. „Es ist eine extrem junge Mannschaft“, weiß Schmidt, die Vorgabe hat er entsprechend angepasst: „Das Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt.“
Nach drei Partien steht das Haidgraben-Team mit vier Punkten gar nicht schlecht da. Zum Start beim Bezirksliga-Absteiger SpVgg 1906 Haidhausen gab es ein beachtliches 3:3. „Da haben wir nach 0:2 und 1:3-Rückstand viel Moral gezeigt“, lobt Schmidt.
Auch das 2:0 gegen den SV Zamdorf, gegen den man zwei Wochen zuvor im Pokal noch mit 0:2 ausgeschieden war, spricht für die Entwicklung der Mannschaft: „Da haben wir ganz gut gespielt.“ Das folgende 1:3 in Ebersberg verbucht Schmidt als wertvolle Erfahrung: „Wir hätten nicht unbedingt verlieren müssen, aber da war der Gegner, als es darauf ankam, etwas abgezockter. Daraus lernen wir.“
Insgesamt bereiten die TSV-Youngster dem Fußballchef Freude: „Es macht viel Spaß zu sehen, wie sie mit Willen, Einsatz und Leidenschaft die fehlende Erfahrung wettmachen. Sie sind im Training on fire. Und auch Thomas Seethaler ist voll dabei, er spricht auch außerhalb des Platzes viel mit den Jungs.“
Die bevorstehende Rückkehr einiger Urlauber und verletzter Spieler stimmt ihn ebenfalls zuversichtlich. Und am Samstag (15.30 Uhr) besteht eine gute Chance, die „vier Punkte gegen den Abstieg“ (Schmidt) um drei weitere aufzustocken, denn es stellt sich Schlusslicht ATSV Kirchseeon am Haidgraben vor. „Wir wollen an die bisherigen Spiele anknüpfen und möglichst gewinnen“, so Schmidt.