2024-06-17T07:46:28.129Z

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Später Lichtblick: Mansour Ouro-Tagba brachte die Löwen in Führung – sie hielt aber nur neun Minuten.
Später Lichtblick: Mansour Ouro-Tagba brachte die Löwen in Führung – sie hielt aber nur neun Minuten. – Foto: sampics

„Hat sich super angefühlt“: Ouro-Tagba bedankt sich für Einsatz – 1860 hält Lübeck auf Abstand

Löwen entgleitet spät der Sieg

Der TSV 1860 München spielt gegen den VfB Lübeck nur Remis. Mansour Ouro-Tagba trug sich als Torschütze ein und hofft auf weitere Chancen.

Lübeck/München – Zumindest ein 1860-Profi konnte sich am Ende eines trostlosen Kicks zu einem kleinen Lächeln durchringen. Der junge Mansour Ouro-Tagba hatte seinen Jokereinsatz genutzt, um erstmals im Profifußball auf sich aufmerksam zu machen. Eine Flanke des mit ihm eingewechselten Manni Starke beförderte der US-Togolose spät ins Tor des VfB Lübeck, der zweite Löwen-Sieg unter Argirios Giannikis war greifbar, doch die Gastgeber antworteten nach ähnlichem Strickmuster.

„Offen für mehr“: Ouro-Tagba trifft gegen Lübeck zur 1860-Führung

Eine Flanke segelte Richtung Marco Hiller, VfB-Kapitän Mirko Boland erfasste die Situation am schnellsten – nichts war’s mit dem Befreiungsschlag im Abstiegskampf, der aus 1860-Sicht möglich, aber über die 90 Minuten gesehen auch ein wenig schmeichelhaft gewesen wäre. Endstand: 1:1.

„Es hat sich super angefühlt“, sagte Ouro-Tagba (19) strahlend vor Glück: „Ich war dankbar für die Chance. Ich bin offen für mehr. Schade, dass wir noch das Gegentor kassiert haben.“ Giannikis bewertete naturgemäß mehr den Gesamtauftritt. „Es war in der Summe ein hektisches Spiel. Wir hatten in beiden Halbzeiten zu viele Ballverluste, haben Lübeck dadurch unnötig stark gemacht. Wenn du dann 1:0 führst, bist du natürlich umso trauriger, wenn du spät noch den 1:1-Ausgleich kassierst.“

Lang verlässt 1860 München und spielt am Mittwoch gegen Unterhaching

Lübeck ist auch mit dem Learjet kein Katzensprung, doch für einen altgedienten Löwen entfiel der Reisestress in den stürmischen Norden – ohne seine Spieltags-Einsatzchance eingebüßt zu haben. Rätsels Lösung: Niklas Lang (21), seit 2014 im Verein, schloss sich kurzfristig dem Tabellenletzten Freiburg II an, Hachings Heimgegner am Mittwochabend (19 Uhr).

Logistisch praktisch für den gebürtigen Starnberger – und auch karrieretechnisch eine pragmatische Entscheidung. So argumentiert zumindest der neue 1860-Geschäftsführer Christian Werner, der hofft, dass im Sommer ein durch regelmäßige Spielpraxis gereifter Innenverteidiger „zu uns zurückkehrt“.

Dem Neu-Freiburger Lang blieb ein ernüchternder Auftritt seiner vorübergehenden Ex-Kollegen erspart. Vieles von dem, was die Löwen am Samstag gegen Duisburg (4:1) ausgezeichnet hatte, blieben sie in einem lange Zeit gruseligen Spiel schuldig. Die Abwehr agierte so fahrig und unsortiert, dass Hiller mehrmals rettend mit den Fäusten eingreifen musste.

Vier Punkte in zwei Spielen: Giannikis mit Einstand „einigermaßen zufrieden“

Im Mittelfeld fehlte defensiv der Zugriff, während im Spiel nach vorne zu viele Bälle zu schnell beim Gegner landeten. Die logische Folge war, dass Lakenmacher und der versetzt hinter ihm angreifende Guttau in der Luft hingen – und auch Morris Schröter, der Topscorer vom Samstag, fand wenig Räume, um sich sprintend und dribbelnd in Szene zu setzen.

Mit Kwadwo für Steinhart und dem reaktivierten Vrenezi für Sulejmani kamen die Löwen etwas schwungvoller aus der Kabine. Unter dem Strich blieb es aber ein Spiel auf unterstem Niveau – bis sich beide Teams aufrafften und den Fans zumindest ein packendes Finish boten. Zunächst sorgte Ouro-Tagba für Löwen-Jubel, als er spät per Kopf für die Gästeführung sorgte. Neun Minuten später hielt dann auch Boland seinen Kopf hin, verletzte sich dabei – und saß schon mit dick verbundenem Schädel draußen, als die sechsminütige Nachspielzeit anbrach.

Es blieb beim 1:1 – ein leistungsgerechtes Ergebnis, weil keines der beiden Teams einen Dreier verdient gehabt hätte. „Mit vier Punkten aus zwei Spielen sind wir einigermaßen zufrieden“, bilanzierte Giannikis: „Jetzt gilt es weiterzumachen und am Sonntag nachzulegen.“ Gegner ist dann ein Team aus der oberen Tabellenhälfte: Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen. (Uli Kellner)

Aufrufe: 024.1.2024, 08:42 Uhr
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