2024-05-08T14:46:11.570Z

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Bingens Marvin Heinrich zieht den Ball in die Mitte. Der Zeiskamer Luca Lehr kann es trotz seines langen Beins nicht verhindern.	Foto: Edgar Daudistel
Bingens Marvin Heinrich zieht den Ball in die Mitte. Der Zeiskamer Luca Lehr kann es trotz seines langen Beins nicht verhindern. Foto: Edgar Daudistel

Hassia wieder über dem Strich

Verbandsligist verlässt nach dem 2:1 gegen Jahn Zeiskam die Abstiegsränge

Bingen. Der Glaube an den Klassenerhalt in der Verbandsliga ist am Hessenhaus endgültig zurück. Der 2:1 (1:1)-Heimsieg vor rund 100 Zuschauern gegen den Tabellenfünften Jahn Zeiskam war ein Sieg des Willens und der mannschaftlichen Geschlossenheit. Der Lohn: Erstmals seit Anfang November steht das Team von Coach Thomas Klöckner wieder über dem Strich und kann mit Zuversicht ins spielfreie Osterwochenende gehen.

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Der Jahn startete am Hessenhaus mit Rückenwind, im wahrsten Sinn des Wortes. Nico Nagel brachte die Südpfälzer nach einer Ecke (6.) in Führung. Mit hohem Pressing gehörte die Anfangsphase klar den Gästen. „Da haben wir nicht viel Land gesehen“, gab Klöckner zu. Die Hassia hatte nicht nur mit dem Gegenwind zu kämpfen, sondern auch mit einem Gast, der ans klare 4:0 aus der Hinserie anknüpfen und den Kontakt zum Relegationsplatz halten wollte. Erst Mitte des ersten Abschnittes kehrte Ruhe ein, wurde die Hassia bei nachlassendem Wind und nicht mehr so präsentem Gegner stärker. Die Folge: Sascha Kraft chippte einen Freistoß auf den freistehenden Eray Öztürk, der Zeit hatte und Torhüter Nazmi Seyman keine Chance ließ.

Abseits oder nicht? „Der Ball von Sascha war perfekt. Ich habe mir gedacht, dass ich den einfach machen muss“, erklärte Öztürk. Gewundert habe er sich schon, dass der Pfiff ausgeblieben sei. „Ich war mitten im Strafraum ziemlich allein, konnte den Ball mit rechts annehmen und reinschießen.“ Und das zum psychologisch günstigen Zeitpunkt, zwei Minuten vor dem Wechsel.

Anderes Gesicht nach der Pause

Nach Wiederanpfiff zeigten die Binger ein anderes Gesicht, kamen mit Leidenschaft über den Kampf zu Chancen, ließen wenig Räume und hatten in den wenigen brenzligen Szenen sowie beim letztlich entscheidenden Treffer auch Glück. Nachdem Keeper Konstantin Schindler nach einer Ecke gemeinsam mit der Innenverteidigung noch gerade so klären konnte, lief Lirion Aliu im direkten Gegenzug in einen vertändelten Ball und überlistete Seyman (52.). In einem offenen Schlagabtausch trafen danach beide Teams vor den Toren meist die falschen Entscheidungen. Entweder kam der letzte Pass nicht an, wurde der Abschlussmoment verpasst oder einfach das Tor nicht getroffen. Der Jahn versuchte es in der Nachspielzeit mit der Brechstange, aber auch diese Bemühungen wurden nicht von Erfolg gekrönt.

„Es war richtig schwierig gegen eine Mannschaft mit großen fußballerischen Qualitäten“, befand Sascha Kraft, der die Innenverteidigung der Hassia zusammengehalten hatte. Endlich mal wieder ein Tor nach einem Standard habe der Mannschaft gutgetan. „Denn wir dürfen uns nichts vormachen, alles ist Abstiegskampf pur.“ Der Einsatz und die Reaktion nach dem Rückstand stimmten den Routinier positiv. Sein Fazit: „Du musst manchmal auch ein bisschen leiden. Wichtig ist, dass wir wieder im Geschäft sind, auch wenn es in der Liga ganz eng ist.“ Dem stimmte Klöckner zu. „Wir sind nach der Winterpause mit zehn Punkten aus fünf Spielen im Soll. Mehr aber auch nicht.“ Nach der Osterpause soll deshalb in Steinwenden beim unmittelbaren Konkurrenten nachgelegt werden.

Hassia Bingen: Schindler – Kreuznacht, Kraft, Belavskis – Heinrich (89. Lauterbach), Iten, Atanley, Schäfer (90.+2 Schywalski) – Yüksel (87. Chr. Klöckner) – Aliu (62. Kaan), Öztürk (76. Tüysüz).



Aufrufe: 024.3.2024, 20:26 Uhr
Jochen WernerAutor