SPEYER/BINGEN. „Wir haben unseren Job richtig gut und geil erledigt.“ Hassia-Trainer Thomas Klöckner war nach dem nie gefährdeten 6:1 (4:0)-Sieg seiner Mannschaft beim FC Speyer erleichtert. An dem kleinen Haar in der Suppe konnten die Binger nichts ändern. „Wir hätten bei der Heimfahrt gerne Klarheit gehabt, dass wir endgültig gesichert sind.“ Weil die TSG Bretzenheim in Rüssingen 2:1 gewann, ist die Hassia rechnerisch noch nicht durch. Die Sorgen, den Klassenerhalt in der Verbandsliga noch zu verpassen, sind aber geringer geworden. Was theoretisch noch fehlt, ist zwei Spieltage vor Schluss ein einziger Zähler.
Schnelle Führung
Die Binger starteten furios in die Partie in der Kaiserstadt. Ilker Yüksel verlängerte eine Ecke, Joshua Iten drückte den Ball am langen Pfosten ein. Schon nach sechs Minuten hatte sich die Mannschaft selbst den größten Druck vom Kessel genommen. Weil Dennis Esmaieli keine 120 Sekunden später erhöhte, nahmen Ruhe und Zuversicht zu. In den Aktionen wie bei den Verantwortlichen am Spielfeldrand. Nach einer halben Stunde war der Ausgang klar. Marlon Pira (23.) und Yüksel per Elfmeter (30.) hatten für Klarheit gesorgt.
Trotz des Zwischenstandes gab sich der FC nicht auf. In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff zeigten die Pfälzer, dass sie durchaus noch an sich glaubten und gewillt waren, dem Abstieg doch noch zu entrinnen. Umgekehrt sah es Klöckner: „Wir haben 80 Minuten lang ein Bombenspiel gemacht, es nur zum Auftakt der zweiten Halbzeit etwas zu ruhig und leichtfertig angehen lassen“, analysierte der Trainer. Folge: Das 1:4 durch Baris Barut (50.).
Anders als in den Partien zuvor schafften es die Rheinhessen diesmal, den Schalter umzulegen. Yüksel (64.) und Pira (67.) schnürten jeweils ihren persönlichen Doppelpack, zogen Speyer endgültig den Zahn. „Für beide freut es mich. Besonders Marlon hat es sich verdient.“ Klöckner sprach das Pech des Außenspielers in den vergangenen Partien an und war „glücklich, dass er sich nun belohnt hat“. Ein Sonderlob verdiente sich im offensiven Bereich auch Patrick Schön, der erstmals auf der Zehn zum Einsatz kam. „Das hat er überragend gelöst.“ Insgesamt wollte der Coach aber keine Einzelakteure in den Vordergrund stellen, sprach lieber von einer „geschlossenen Mannschaftsleistung auf allen Positionen“.
Hassia Bingen: Schindler – Heinrich (84. Kreuznacht), Simioanca, Tasci, Tüysüz – Iten (81. Ürel), Ofosu (76. Schäfer) – Esmaieli, Schön (72. Shvartsburd), Pira (78. Castronovo) - Yüksel