2025-05-22T08:51:07.223Z

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Ingelheim (grüne Trikots) und Bingen laufen am Freitag wieder gemeinsam ein, um dann gegeneinander zu spielen.	Foto: Sebastian Bohr
Ingelheim (grüne Trikots) und Bingen laufen am Freitag wieder gemeinsam ein, um dann gegeneinander zu spielen. Foto: Sebastian Bohr

Hassia gegen Ingelheim: Kein Derby wie jedes andere

Am Freitag erwartet ein optimistischer Binger Trainer Patrick Joerg sein extra motiviertes Pendant Johannes Schön

Bingen/Ingelheim. Freitag, 20 Uhr, Kunstrasen Büdesheim. Derby unter Flutlicht. Hassia Bingen erwartet im Duell der Landesliga Ost die Spielvereinigung Ingelheim. Das Hinspiel hatte die Elf vom Blumengarten noch deutlich mit 3:0 gewonnen.

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Auch wenn die Papierform die Gäste aus der Rotweinstadt im Vorteil sieht, so ist Hassia-Trainer Patrick Joerg voller Optimismus. Umso mehr, weil trotz der 1:4-Niederlage am vergangenen Sonntag beim SVW Mainz in dieser Woche 20 Akteure an den beiden Übungseinheiten teilnahmen, darunter auch erstmals in diesem Jahr wieder Teodor Schwettmann.

Am Hessenhaus ist man trotz aller Abstiegsnot und dem vorletzten Tabellenplatz zuversichtlich, dass die zuletzt gezeigten Leistungen in den kommenden Partien Zählbares mit sich bringen werden. Die Eindrücke, die die Zuschauer gewinnen konnten, sprechen dafür. Unabhängig von den Ergebnissen konstatierte Joerg bei den Seinen insgesamt eine Leistungssteigerung, auch wenn er zugeben muss, „dass beim 1:4 in Weisenau einige Phasen nicht so gut waren.“

Aus der Ruhe bringen lassen wollen er und die Mannschaft sich nicht, zumal die Duelle mit den Top-Teams der Liga jetzt abgehandelt sind. Gegen die Teams aus dem Tabellenkeller gab es unter Joergs Ägide bislang zwei klare Siege (3:1 beim Ludwigshafener SC, 4:0 gegen Fortuna Mombach), dazu kam das überraschende 1:1 gegen den FSV Schifferstadt. Joerg weist allen Druck von seinem Team, verspricht stattdessen, er wolle sich taktisch etwas überlegen und für das Derby eine Lösung finden, egal mit welcher Formation und in welcher Ausrichtung die Rotweinstädter auflaufen werden. In den Wochen danach könnte es personell für ihn beim Projekt Klassenerhalt sogar noch besser aussehen. Der eigentliche Kapitän Stevenson Dörr konnte in dieser Woche wieder an Teilen des Mannschaftstrainings teilnehmen, und auch Talent Felix Hadamitzky könnte nach positivem medizinischem Befund bald schon wieder eine Alternative sein.

„Natürlich ist das Derby aufgrund seiner jahrzehntenlangen Vergangenheit immer was Besonderes“, findet Ingelheims Coach Johannes Schön. „Auch wenn der Derbycharakter bei den jungen Spielern nicht mehr ganz so präsent ist wie das noch vor Jahren der Fall war, werden wir das Ding schon mit einer extra Portion Motivation angehen.“

Schön: „Immer wieder etwas Besonderes“

Auf die Frage, warum die Spielvereinigung in der Tabelle deutlich besser dasteht als die Hassia bzw. was sie hat, was die Hassia nicht hat, antwortet der Gau-Algesheimer: „Wir stehen in der Tabelle genau da, was der Kader aktuell hergibt, von daher sind wir unter den Voraussetzungen mit der tabellarischen Situation erstmal voll zufrieden – auch wenn unser spielerischer Anspruch auch intern immer mehr ansteigt. Was allerdings durchaus als positiv zu bewerten ist.“Bingen habe „eine komplett neue Mannschaft zur neuen Saison zusammengewürfelt und einen maximalen Umbruch“, dies seien „zwei komplett unterschiedliche Voraussetzungen“.

Aber wie konnte es passieren, dass die Ingelheimer die Hassia sportlich überholt haben? „Was Bingen genau falsch gemacht hat, müssen sie selbst für sich bewerten“, konstatiert Schön, nach dessen Info Francesco Teodonno der einzige aktuelle Ingelheimer Kicker mit Hassia-Vergangenheit ist. „Wir verfolgen seit Jahren einen gesunden Weg, finanziell solide durchzukommen, talentierte junge Spieler aus den eigenen Reihen zu integrieren und immer wieder für renommierte, erfahrene Spieler aus der Region mit viel Qualität interessant zu bleiben, die einfach die Umgebungsbedingungen mit Stadion, Kleinigkeiten wie Wäscheservice und natürlich die Tradition unseres Vereins wertschätzen und Lust haben, bei uns zu spielen. Da gibt es womöglich unterschiedliche Ansätze innerhalb der Vereine.“

Fakt sei, dass seine Jungs „in der aktuellen Situation“ an ihr absolutes Limit gehen müssten, um in Bingen zu gewinnen. „Es wird darauf ankommen, dass wir unser Spiel spielen und das Selbstverständnis, die Spielfreude und die Kontrolle wieder mehr in den Griff bekommen. Wir müssen die vielen Ausfälle über Kampf kompensieren und die Energie hochhalten – um dann auch die Unterschiede in der individuellen Qualität zu sehen“.

Neben den Langzeitverletzten Julius Haas und Jonas Becker fallen bei der Spielvereinigung nun auch noch Kapitän Tom Zimmer, Sandro Zey und möglicherweise Teodonno aus. Ein, zwei weitere Jungs stehen auf der Kippe.



Aufrufe: 027.3.2025, 16:00 Uhr
Michael Heinze und Jochen WernerAutor