Hallen-Stadtmeisterschaft ist Geschichte

Denn der Wettbewerb ist höchstwahrscheinlich Geschichte. Zwei Jahre lang hatte die Pandemie den geselligen Budenzauber in der Sporthalle „Am Bollwerk“ verhindert. In diesem Jahr hatte Gastgeber Grün-Weiß Vernum vorsichtshalber wegen der Infektionslage im vergangenen Winter ein weiteres Mal auf die Austragung verzichtet. Und auch Anfang 2024 gibt’s keine Neuauflage. „Auf der einen Seite sind wir mit der Vorbereitung der Feierlichkeiten anlässlich unseres 75-jährigen Bestehens ausgelastet. Und da der VfL Pont und der GSV Geldern ihre Senioren-Mannschaften zurückgezogen hatten, war gar nicht sicher, ob es überhaupt für ein adäquates Teilnehmerfeld reicht“, sagt Reinhard Winkler, Vorsitzender der Grün-Weißen.

Comeback gefeiert

Nach langer Unterbrechung hatte der Verein Anfang 2013 den Wettkampf wieder ins Leben gerufen – unter dem vollmundigen Titel „Gelderner Fußball-Stadtmeisterschaft im 21. Jahrhundert“. Regie führte damals Timo Pastoors, inzwischen Sportlicher Leiter des TSV Wachtendonk-Wankum. „Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und hat viele Besucher in die Halle gelockt. Viele Spieler haben das Turnier anschließend im ,Schwarzen Pferd‘ ausklingen lassen. Ich persönlich finde es sehr schade, dass der Wettbewerb offenbar keine Zukunft hat“, so Pastoors, der als Kicker des Gelderner C-Ligisten SV Lüllingen gerne noch einmal ein Comeback auf dem Parkett gefeiert hätte.

Ob der Budenzauber in veränderter Form noch einmal nach Geldern zurückkehrt, steht in den Sternen. Seit 2013 hatte die Volksbank an der Niers die Tirelkämpfe regelmäßig als Sponsor unterstützt. „Ich habe mit dem Gelderner Geschäftsstellenleiter Markus Bexte darüber gesprochen, eventuell ein Hallenturnier für Vereine aus dem Voba-Gebiet zu organisieren“, so Winkler. Das wäre dann so etwas wie ein winterlicher Voba-Cup im Miniformat, ist aber noch Zukunftsmusik.

Geht die Kreismeisterschaft weiter?

Auch auf eine weitere liebgewonnene Abwechslung in der Winterpause müssen die Fußballfreunde zumindest diesmal verzichten. In der Vergangenheit hatte die Fußball-Abteilung des GSV Geldern stets Anfang Januar in der Bollwerk-Halle die Kreismeisterschaft ausgerichtet. Am Ball waren jeweils die acht ranghöchsten Mannschaften aus dem Kreis Kleve/Geldern. Dieser Wettbewerb fällt ebenfalls ins Wasser – aber wahrscheinlich nur ausnahmsweise.

Denn beim Gelderner Traditionsverein tut sich in Sachen Fußball inzwischen wieder etwas. Schon ab März geht in der Rückrunde der Kreisliga C, Gruppe 4, wieder eine Mannschaft im GSV-Trikot an den Start – bis zum Saisonende in sogenannten Pflicht-Freundschaftsspielen ohne Wertung. Und der Verein hat einen engagierten Abteilungsleiter. „Ich habe mein Amt erst Ende September angetreten. Da war es für die Organisation einer Kreismeisterschaft leider zu spät. Aber im Januar 2025 würden wir die Vereine aus dem Kreis gerne wieder bei uns begrüßen“, sagt Carsten Jacobs.