Die Hallenstadtmeisterschaft Oberhausen hat im Januar für viel Freude gesorgt, endete aber unrühmlich. Der BV Osterfeld verließ im Halbfinale freiwillig das Feld, nachdem sich der A-Ligist über die Leistung der Schiedsrichter beschwert hatte. Das hat nun Folgen: Die Fachschaft sperrt den BVO. Dagegen und gegen die Aussagen der Fachschaft wehrt sich Osterfeld in einer Stellungnahme.
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Der BV Osterfeld gehörte zu den Überraschungen der diesjährigen Hallenstadtmeisterschaft Oberhausen. Im Halbfinale lag der Kreisligist mit 0:1 gegen den späteren Sieger DJK Arminia Klosterhardt hinten, hatte aber noch Chancen auf das Weiterkommen. Beendet wurde die Partie allerdings nicht sportlich, denn Osterfeld verließ nach Beschwerden gegen die Schiedsrichterleistung die Halle.
FuPa-Reporter Marcel Eichholz, der am Finaltag in der Halle war, ordnete die Szenen wie folgt ein: "Es gab auch strittige Situationen im Halbfinale. Osterfeld hatte auf einmal zwei Leute mit Zeitstrafen draußen und bekam dann teils glasklare Entscheidungen nicht gepfiffen. Schlussendlich hat sich der BV Osterfeld dazu entschieden, nicht weiterzuspielen und ist aus der Halle gegangen."
Die Fachschaft kündigte frühzeitig an, die Vorkommnisse aufarbeiten zu wollen. In der NRZ hat sich in dieser Woche Marcus Knipp geäußert. "Dass der BVO freiwillig das Turnier verlassen hat, gehört sich nicht und hätte meiner Meinung nach auch nicht sein müssen. In der Meisterschaft hätten sie das Feld nicht verlassen. Wir müssen hier ganz klar ein Zeichen setzen, damit das nicht zur Regel wird", teilt der Fachschaftsleiter mit. Der BV Osterfeld wird für die Hallenstadtmeisterschaft 2026 gesperrt, ebenso die Alt-Herren-Mannschaft des Vereins. Die Fachschaft wolle nicht mit zweierlei Maß messen, so Knipp, schließlich wurde zuletzt auch der SC Oberhausen gesperrt.
In einer Stellungnahme, die der FuPa-Redaktion vorliegt, äußert sich der BV Osterfeld ausführlich zu der Sperre und den Äußerungen. Der Verein wehrt sich gegen den Vorwurf der verbalen Entgleisung und die Kollektivstrafe für den BVO, bittet außerdem um eine entsprechend "sachliche und gerechte Aufarbeitung der Vorfälle".
"Stellungnahme des Vorstands des BV Osterfeld zum Artikel der NRZ und den Aussagen der Fachschaft Fußball Oberhausen
Der Vorstand des BV Osterfeld nimmt mit großem Erstaunen und Unverständnis die im Artikel der NRZ veröffentlichten Aussagen der Fachschaft Fußball Oberhausen, insbesondere von Herrn Marcus Knipp, zur Kenntnis. Die Darstellung der Vorfälle beim Halbfinale der Oberhausener Stadtmeisterschaft in der Halle sowie die daraus resultierende Sperre des BV Osterfeld für die kommende Turnierrunde sind in unseren Augen eine Farce und widersprechen den Werten des fairen und respektvollen Umgangs im Amateurfußball.
Entgegen der Behauptung von Herrn Knipp wurde zu keiner Zeit ein Mitarbeiter der Fachschaft oder des Ordnungspersonals verbal angegangen. Diese Aussage entbehrt jeder Grundlage und ist schlichtweg unwahr. Wir fordern alle Interessierten auf, sich selbst ein Bild der Situation zu machen. Das gesamte Halbfinalspiel ist auf YouTube einsehbar und liefert den eindeutigen Beweis dafür, dass die getätigten Anschuldigungen haltlos sind.
Die Aussage, dass der BV Osterfeld das Turnier freiwillig verlassen habe und dies in der Meisterschaft nicht tun würde, ist ebenfalls unzutreffend. Bereits in der Vergangenheit hat der BV Osterfeld durch den Vorstand entschieden, bei untragbaren Schiedsrichterentscheidungen das Spielfeld zu verlassen. Dies geschah nicht zum ersten Mal, wie Herr Knipp mit einer gründlichen Recherche leicht hätte feststellen können. Diese Entscheidung war und ist ein bewusstes Zeichen gegen die sportlich und kommunikativ inakzeptablen Bedingungen auf dem Spielfeld.
Besonders unverhältnismäßig empfinden wir die Tatsache, dass neben der ersten Mannschaft des BV Osterfeld auch die Altherrenmannschaft von der Teilnahme an der nächsten Hallenstadtmeisterschaft ausgeschlossen wurde. Diese Spieler hatten keinerlei Bezug zu den Vorfällen und werden dennoch mit einer Kollektivstrafe belegt. Dies widerspricht aus unserer Sicht jedem Fairnessgedanken und stellt einen massiven Einschnitt in das Vereinsleben dar.
Sollte der amtierende Vorstand der Fachschaft Fußball Oberhausen weiterhin im Amt verbleiben und an dieser ungerechtfertigten Entscheidung festhalten, wird der BV Osterfeld – sowohl mit der ersten Mannschaft als auch mit den Altherren – zukünftig in keiner Hallenstadtmeisterschaft Oberhausen mehr teilnehmen. Wir erwarten von der Fachschaft Fußball Oberhausen eine sachliche und gerechte Aufarbeitung der Vorfälle und stehen jederzeit für ein klärendes Gespräch zur Verfügung.
Wir appellieren an die Verantwortlichen, den Amateurfußball nicht durch persönliche Meinungen und einseitige Darstellungen in ein falsches Licht zu rücken. Der BV Osterfeld wird sich weiterhin für sportlichen Fairplay, Transparenz und Respekt auf und neben dem Platz einsetzen.
Mit sportlichen Grüßen
Der Vorstand des BV Osterfeld"