2025-03-13T06:55:50.022Z

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Von links nach rechts. Lukas Groll, Lukas Käufl und Kilian Schwarzmüller
Von links nach rechts. Lukas Groll, Lukas Käufl und Kilian Schwarzmüller – Foto: Ritzinger, TSV Bogen, Rindler

Halle, Ligastärke, Relegation: »Muss eine Änderung erfolgen«

Die Spieler haben das Wort (2): Kilian Schwarzmüller, Lukas Käufl und Lukas Groll stehen Rede und Antwort

Stark nachlassendes Interesse am Hallenfußball, ein proppevoller Terminkalender und im Verbandsbereich noch dazu eine XXL-Relegation. Es gibt im bayerischen Amateurfußball ein paar Themen, die für Diskussionsbedarf sorgen. Wir haben uns mit ein paar höherklassigen Kickern aus der Region unterhalten und deren Meinung eingeholt. Im zweiten Teil stellen sich Kilian Schwarzmüller vom TSV Seebach, Lukas Käufl vom TSV Bogen und Lukas Groll von der SpVgg GW Deggendorf unseren Fragen.

Woran liegt es deiner Meinung nach, dass die Interesse am Hallenfußball in den letzten Jahren so stark zurückgegangen ist? Hat es bezüglich der offiziellen Meisterschaften auch etwas mit dem Futsal-Format zu tun?
Kilian Schwarzmüller (30):
Die Saison in den Verbandsligen ist sehr lange und die Pause sehr kurz, so dass die Spieler einfach froh sind, ein paar Wochen abschalten zu können. Zudem beginnt die Vorbereitung auch schon wieder im Januar. Zum anderen sehe ich die Verletzungsgefahr in der Halle als großes Thema. Viele Vereine und Spieler wollen das Risiko einfach nicht mehr eingehen.


Lukas Käufl (26): Ich glaube nicht, dass das stark nachlassende Interesse am Futsal-Format liegt. Ich befürworte das sogar, weil das spielerische Element beim Futsal wesentlich mehr zur Geltung kommt. Die Rückläufigkeit liegt schlichtweg am langen Fußballjahr und an der erhöhten Verletzungsgefahr in der Halle.


Lukas Groll (22): Durch die Umstellung auf Futsal hat die Hallenmeisterschaft meiner Meinung nach an Prestige und Priorität bei den Vereinen verloren. Bei uns in der Mannschaft kann man kaum jemanden - mich eingeschlossen - dafür begeistern.



Zuletzt war immer wieder Kritik zu hören, dass die Saison in einer Klasse wie der Landesliga, die faktisch nur die sechste Liga ist, zu umfangreich ist. Sind 34 Punktspiele zu viel? Würdest du eine Reduzierung von 18 auf 16 Teams befürworten?
Schwarzmüller: Ich denke, eine Landesliga mit 18 Mannschaften ist angemessen.

Käufl: Ich würde eine Reduzierung definitiv befürworten. Die Saison ist zu lang. Die Teams klagen zudem immer wieder über etliche Verletzte. Diesbezüglich spielt die hohe Anzahl an Spielen sicherlich auch eine Rolle.

Groll: Für die sechste Liga ist eine 18er-Liga zu groß. Eine Saison bis Anfang Dezember ist viel zu lang. Wenn man keinen Kunstrasen hat, ist das eine Katastrophe, denn die Naturrasenplätze sind im Spätherbst kaum noch zu bespielen. Dadurch gibt es viele Absagen und die Partien müssen dann - im Normalfall - während der Woche wieder nachgeholt werden.



Kontroverse Diskussionen gibt es um den Relegations-Modus auf Verbandsebene. Sind zwei Runden mit Hin- und Rückspiel angemessen oder würdest du es präferieren, Spiele auf neutralen Plätze austragen zu lassen und dadurch das straffe und am Ende einer Saison zweifellos kräftezehrende Programm deutlich zu entzerren?
Schwarzmüller: Hier muss eine Änderung erfolgen. Die Relegation zur Bayernliga oder Landesliga muss meiner Meinung nach eine Woche nach dem letzten Saisonspiel abgeschlossen sein. Maximal zwei Spiele und dann müssen die Entscheidungen gefallen sein. Hin - und Rückspiele sehe ich als absolut sinnfrei. Eine Austragung auf neutralem Platz wäre für die Zuschauer und Spieler attraktiver. Diesbezüglich sollte der Verband unbedingt Veränderungen vornehmen und kreativ werden.


Käufl: Auch bei diesem Thema würde ich eine Reduzierung begrüßen. Wenn es spielbetriebstechnisch umsetzbar ist, wäre ich für nur eine Runde mit Hin- und Rückspiel. Zwei Relegationsspiele würden voll und ganz reichen.


Groll: ⁠Zwei Spiele auf neutralem Platz würde ich sehr befürworten. Die Saison ist ohnehin schon sehr lange und wenn man dann nochmal vier Spiele innerhalb von zehn Tagen unter höchstem Druck bestreiten muss, ist das schon sehr grenzwertig. Vor allem hat man dann auch höchstens zwei Wochen Sommerpause, bevor die Vorbereitung für die neue Saison beginnt.
Aufrufe: 010.2.2025, 12:00 Uhr
Thomas SeidlAutor