2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der SV Hajduk will sich nach mehreren Jahren des Aufstiegs in der Kreisoberliga etablieren.
Der SV Hajduk will sich nach mehreren Jahren des Aufstiegs in der Kreisoberliga etablieren. – Foto: Jochen Haupt - Archiv

Hajduk: Auf solider Basis in der Kreisoberliga

Aufsteiger hat sich nach wechselhaften Jahrzehnten nicht nur sportlich stabilisiert +++ Rückkehr nach Kloppenheim steht bevor

Wiesbaden. Man merkt Zeljko Novak an, dass er glücklich ist, wie alles gelaufen ist. Mit seinem SV Hajduk. Spricht man über die vergangenen knapp drei Jahrzehnte kroatischen Fußballs in Wiesbaden, kommt der 53-Jährige aus dem anekdotischen Erzählen kaum mehr heraus. Denn den SVH kennt Novak wie kaum ein zweiter. Und wahrscheinlich würde den SVH heute ohne Novak auch niemand mehr kennen.

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Denn als der gebürtige Kroate 2001 als Spieler zu Hajduk kommt, läuft beim 1995 gegründeten Verein so einiges falsch. „Damals wurde mit Geld um sich geschmissen. Spieler wurden verpflichtet, die überhaupt kein Interesse am Verein hatten. Das war keine Basis. Früh hat man gemerkt, dass das hier am Zerfallen ist“, blickt er zurück. Nach der Einführung des Euros geriet der Verein in finanzielle Engpässe. Zeljko Novak blieb dem Verein aber treu, unter anderem mit dem aktuellen Trainer Damir Dalic, einem echten „Hajduk-Bub“, wie Novak sagt. So bekam der damals Anfang 30-Jährige früh die Möglichkeit, sich im Vorstand einzubringen.

Kroaten hielten sich mit bulgarischer Unterstützung über Wasser

„Wir wussten, dass es ein Spiel gegen die Zeit ist. Die Abmeldung mussten wir kurzfristig verhindern, um wieder etwas aufbauen zu können. Das Potenzial im Verein haben wir zu jeder Zeit gesehen.“ Der Verein hielt sich mit Unterstützung einiger bulgarischer Spieler über Wasser, die in der Region arbeiteten. Neben dem Platz stand Novak häufig trotzdem allein da. „Sportlich war das damals nach einiger Zeit wieder in Ordnung. Wenn wir komplett waren, haben wir richtig guten Fußball gespielt. Im Verein lief es trotzdem nicht. Ich habe damals gesagt: Ich kann hier nicht alles machen, wir brauchen mehr Leute.“

Regelmäßige Zugänge aus Kroatien

Und die sollten folgen. Der SV Hajduk gewann auch im Vorstand mit ehemaligen Spielern aus den Gründungstagen Zuwachs und entwickelte sich mit Basis der bulgarischen Spieler, die zum Teil noch heute im Verein sind, weiter. Damals wie heute kann sich der Verein auf regelmäßige hochkarätige Zugänge aus Kroatien verlassen. „Viele junge Menschen haben in Kroatien keine Perspektive. Natürlich machen sich die Menschen dann auf den Weg und kommen in der Hoffnung auf ein besseres Leben unter anderem nach Deutschland. Hier in der Region sind wir unter anderem eine Adresse, um dem Fußball hier weiter nachzugehen“, berichtet Novak.

Nur zum Aufstieg gab's eine Prämie

Abseits der kroatischen Talente wurde durch die Überzeugungsarbeit vom damaligen Präsidenten Ivo Saric auch ein Trainer zum Glücksgriff. Josip Zeravica übernahm die Mannschaft, zog zahlreiche Spieler an Land und prägte erfolgreiche Jahre. Scheiterte man in der Saison 2017/18 noch in der Relegation, entschied man im Folgejahr unter Zeravica und Ex-Profi Milan Pavlicic als Co-Trainer die Entscheidungsspiele für sich und ging hoch in die A-Liga. Dort verlor man ohne große Startschwierigkeiten in der ersten Corona-Spielzeit die Chance auf einen möglichen Aufstieg und auch das erfolgreiche Trainer-Duo Zeravica und Pavlicic. sodass man sich mit Damir Dalic wieder Stallgeruch an die Linie holte. Der führte die kroatischen Relegationsexperten in seinem zweiten Jahr mit zwei Siegen gegen Hellas in die Kreisoberliga. Dabei kam man wohlgemerkt über die Saison ohne große finanzielle Mittel aus. Einzig zum Aufstieg zahlte der Verein eine Prämie.

"Sind immer gern gesehene Gäste"

In der Kreisoberliga rangiert man im Mittelfeld, schrieb aber unter anderem mit zahlreichen Platzverweisen in Naurod auch schon Negativschlagzeilen. „Dass es teilweise Ärger gab, geht für mich nicht. Da bin ich der erste, der den Riegel vorschiebt und das klärt. Dafür stand Hajduk nie, wir sind immer gern gesehene Gäste“, stellt Novak klar. „Insgesamt geht für uns noch mehr. Dass wir spielerisch gut sind, müssen wir noch häufiger in Punkte ummünzen. Grundsätzlich ist die Saison aber in Ordnung. Wir wollen uns in der Kreisoberliga etablieren“, so Novak weiter.

2024 Rückkehr nach Kloppenheim

Ab diesem Jahr dann auch endlich wieder auf dem Heimplatz in Kloppenheim, der bestenfalls zum ersten Heimspiel fertig sein soll. „Wir freuen uns unsere Sonntage wieder in Kloppenheim zu verbringen. Es wird ein Ort des Zusammenkommens für alle. Auch für Kinder wird es sonntags viel geben, die wir in naher Zukunft dann hoffentlich auch in unserem Trikot sehen“, hat Novak mit einer Jugendabteilung schon den nächsten Schritt der Erfolgsgeschichte seines SV Hajduk im Sinn.

Aufrufe: 04.1.2024, 15:00 Uhr
Alexander KnittelAutor