
Nach dem gegenüber der hinterherhechelnden Verfolgermeute davon gezogenen und mit großem Vorsprung die Liga anführenden Führungsduo FC Dießfurt/SV Neusorg blicken wir auf den SV Hahnbach II (3./31), den SVSW Kemnath (4./31) und die DJK Ebnath (5./29), also die drei dahinter rangierenden Verfolger, die sich vor dem Start in die Restrückrunde - weil weit zurückhängend - voll auf das Sichern von Platz 3 konzentrieren werden. Dabei gilt es für das Trio, möglichst viel Punktegut einzufahren, um als punktbester Drittplatzierter aller drei Kreisklassen noch die Möglichkeit zu bekommen, in "Überstunden" ebenfalls eine Etage höher in die Kreisliga klettern zu können. Oder, falls "Vize" SV Neusorg tatsächich schwächeln sollte, da zu sein. Theoretisch ist bei noch neun zu absolvierenden Partien alles möglich, es wäre aber sicherlich schon überraschend, würde ein Team des Dreigestirns den SVN noch von der 2 "kegeln" können.
SV Hahnbach II (3. Platz, 31 Punkte, 8/7/2, 38:21 Tore)
Ein kurzer Blick zurück: Nach dem Wechsel aus der Südstaffel der Kreisklasse in die Westgruppe holte sich die zweite Mannschaft des Bezirkligisten SV Hahnbach in der Spielzeit 2022/23 die Meisterschaft in der Kreisklasse West, womit die Reserve der Gelb-Schwarzen ihren bislang größten Erfolg feierte. Erstmals in der Kreisliga an den Start gegangen, bewahrte den SVH ein Kraftakt nach der Winterpause vor dem direkten Wiederabstieg. In der vergangenen Saison allerdings erwischte es die Elf von Spielertrainer Christian Gäck, nach zwei Jahren in der höchsten Liga des Spielkreises ging es - in der Endtabelle rangierte man auf Platz 14 - wieder hinab in die "Niederungen" der Kreisklasse.
In der Sommerpause vor dieser Spielzeit wurde der Kader stark verjüngt, gleich sechs Youngster aus dem "eigenen Stall" sollten nachrücken, drei Spieler verliessen den SVH. Die Verantwortlichen schenkten Spielertrainer Christian Gäck weiterhin das Vertrauen, das ausgegebene Saisonziel "vorne mitspielen" zeigte, dass man der zweiten Garnitur schon einiges zutraute.
Der Saisonauftakt gelang, zwei Dreier machten deutlich, dass eine Eingewöhnungsphase nicht stattfand. Danach allerdings leistete man sich zwei Heimniederlagen nacheinander gegen die beiden ebenfalls ambitionierten Teams aus Kemnath und Dießfurt, es sollten die beiden einzigen Einbußen bis zur Winterpause bleiben. Letztlich verhinderten in Folge zu viele Unentschieden - auch gegen Mannschaften des hinteren Tabellendrittels - dass der "Remiskönig" der Liga dem Führungsduo Dießfurt/Neusorg näher auf die Pelle hätte rücken können.
Aktuell rangiert man nun auf dem dritten Platz, welchen der SVH in den restlichen Saisonspielen verteidigen möchte, auch um Christian Gäck einen würdigen Abschied zu bereiten. Der 35-Jährige beendet zum Saisonende nach fünf Jahren auf eigenen Wunsch die Trainertätigkeit, mit Holger Fleck hat man ja schon seinen Nachfolger vorstellen können (FuPa berichtete).
"Wir sind mit der bisherigen Saison nicht unzufrieden, wissen aber, dass mehr möglich gewesen wäre. Durch die vielen Unentschieden fehlen uns die nötigen Punkte um ganz vorne mitzumischen. Auf der anderen Seite setzte es nur zwei Niederlagen, was alles in allem eine doch gute Saison bisher aufzeigt. Ziel ist es natürlich, gut aus der Winterpause zu kommen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um den aktuellen 3. Platz zu festigen, beziehungsweise vielleicht noch den zweiten Platz anzugreifen",so der zum Saisonende scheidende SVH-Spielercoach.
SVSW Kemnath (4. Platz, 31 Punkte, 9/4/4, 42:24 Tore)
Nach Platz 4 in der vergangenen Spielzeit tauchten beim SVSW Kemnath zum Start in die Vorbereitung auf die aktuelle Saison eine ganze Reihe von neuen, jungen Gesichtern auf, die den Kader einmal verjüngen und andererseits frischen Wind bringen solltem. Sieben der neun Zugänge kamen aus der eigenen Jugend und sollten deutlich machen, dass man in der ehemaligen Kreisstadt die Philosophie, im Schwerpunkt auf den eigenen Nachwuchs zu zählen, weiter konsequent verfolgt. Eines der beiden Saisonziele "Integration der Jugendspieler" ergab sich somit eigentlich von selbst, das zweite lautete "schönen Fußball spielen", wenngleich man beim Sportverein natürlich darauf hoffte - ohne es direkt anzusprechen - erneut um die Aufstiegsplätze mitspielen zu können.
Betrachtet man nun den bisherigen Saisonverlauf, dann verhinderte ingesamt gesehen eine etwas fehlende Konstanz in den Leistungen im ersten Saisondrittel - so wie man sie von Ende September bis Anfang November zeigte, als man in sechs Partien sechzehn Punkte holte - dass die Gradl-Truppe ganz vorne mitmischen kann. Vor allem die beiden Niederlagen in den Topduellen gegen Hahnbach und in Dießfurt in den letzten Matches des Jahres taten sicherlich weh.
Wie Trainer Tobias Gradl in seinem Statement deutlich macht, ist man bei den Schwarz-Weißen dennoch nicht unzufrieden, denn noch immer ist ja möglich, die Aufstiegsrelegation zu erreichen: "Wir hatten uns vorgenommen, bis zur Winterpause den Anschluss an die Relegationsplätze zu halten - und das ist uns gelungen. Wir liegen nur zwei Punkte hinter dem besten Dritten der Kreisklassen. Mit mehr Konstanz wäre sicherlich mehr drin gewesen, aber unterm Strich ist die Situation absolut in Ordnung, weil sie alles andere als aussichtslos ist. Für die Restrückrunde gilt: Wir wollen aus den verbleibenden Partien das Maximum herausholen. Ich weiß, was in meiner Mannschaft steckt. Wenn wir unser Potenzial abrufen, können wir jedem unserer restlichen Gegner Schmerzen bereiten."
DJK Ebnath (5. Platz, 29 Punkte, 9/2/6, 30:32 Tore)
Die DJK Ebnath gehört sicherlich zu den positiven Überraschungen der bisherigen Spielzeit. In der vergangenen Saison am Ende auf Platz 12 gelandet, bedurfte es zwei Anläufe, um in der Abstiegsrelegation nachträglich den Ligaerhalt noch einzutüten. So war es keine Überraschung, dass die Verantwortlichen des Teams vom Fuße der Kösseine im Hinblick auf die darauf folgende, also die aktuelle Saison dem vorzeitigem Sichern des Klassenerhalts absolute Priorität verliehen. Zwei Spieler sollten die DJK in der Wechselphase verlassen, vier neue Gesichter begrüßte Spielertrainer Johannes Reiß, dem man das Vertrauen gab, anders als zuletzt mit seiner Mannschaft eine sorgenfreie Spielzeit absolvieren zu können.
Ein Blick auf die Tabelle verrät nun, dass die DJK auf dem besten Wege ist, den Wunsch der Vereinsführung schon weit vor Saisonende zu erfüllen, ja - aktuell auf Platz 5 rangierend - gehört man sogar zu den Teams, die um Platz 3 buhlen. Schon die Frühphase dieser Spielzeit gab einen Fingerzeig, in welche Richtung es für die Ebnather gehen würde. Zwölf Punkte aus den ersten fünf Partien hievten die DJK gleich einmal in die obere Etage der Tabelle. Vom 21. September - da reichte es nur zu einem 1:1 gegen den abstiegsgefährdeten SC Schwarzenbach - bis einschließlich dem 18. Oktober - da unterlag man im Derby beim SV Immenreuth - nahm man sich eine "schöpferische Auszeit" und ergatterte in fünf Partien nur einen Punkt. Logischerweise setzte ein tabellarische Talfahrt ein, ehe das Match in Auerbach - man gewann 3:0 - den Turnaround bedeutete.
Drei Siege in den finalen drei Partien des Kalenderjahres ließen die DJK wieder die Kurve bekommen, mit zwei Punkten Rückstand auf das Duo Hahnbach II/Kemnath überwintern die Reiß-Männer, worüber sich der Spielertrainer natürlich freut: "Mit den bisherigen Spielen und der Punkteausbeute bin ich zufrieden. Wir hatten zwar zum Ende der Hinrunde eine kleine Durststrecke, haben uns aber aufgrund der bisher punktverlustfreien Rückrunde eine gute Ausgangsposition für den Start nach der Winterpause erarbeitet. Und - wir sollten damit hoffentlich den Abstiegskampf schon umgangen haben. Vorausblickend haben wir wir uns vorgenommen, eine vernünftige Wintervorbereitung zu absolvieren und den aktuellen Tabellenplatz in den letzten Spielen zu bestätigen. Vielleicht kann man ja soagr noch einen bis zwei Plätze gutmachen. Das Wichtigste ist uns aber ein funktionierendes Mannschaftsgefüge für die Rückrunde, sowohl für die 1. Mannschaft als auch für unsere SG Brand/Ebnath II. Es können nun die jungen Spieler mehr und mehr eingebunden werden, um Erfahrungen zu sammeln."
