
Knapp zwei Wochen vor dem Beginn der Winterpause zieht Bezirksliga-Schlussicht SV Oberpolling die Reißleine und beendet die Zusammenarbeit mit Übungsleiter Ernst Lüftl. Der 64-Jährige wurde erst im Sommer als Nachfolger der beiden Spielertrainer Alexander Starkl / Jürgen Knödlseder installiert und hatte mit seinem Team von Anfang an einen harten Stand. Nach 17. Spieltagen stehen erst elf Zähler auf der Habenseite und der Rückstand zur Relegationszone ist nach klaren 1:4-Auswärtspleite in Grafenau auf vier Zähler angewaschen. Zum rettenden Ufer fehlen schon sieben Punkte.
"Der Zeitpunkt für diese Entscheidung ist sicherlich überraschend, aber wir haben vor der Winterpause noch zwei wegweisende Spiele vor der Brust. Vor allem das am Samstag anstehende Kellerduell beim Tabellenvorletzten Hofkirchen ist schon eine Art Endspiel. Deshalb wollten wir nochmal eine Veränderung herbeiführen, die hoffentlich für einen Ruck im Team sorgt", erklärt Oberpollings Sportlicher Leiter Dominik Marold, dem die Lüftl-Entlassung spürbar hart gefallen ist: "Ernst ist ein brutal netter Typ, den man einfach mögen muss. Es wäre nicht fair, ihn alleinverantwortlich für unsere Misere zu machen. Zuletzt haben wir extrem viele individuelle Fehler gemacht, für die der Trainer überhaupt nichts kann. Unsere bisherige Punkteausbeute ist allerdings enttäuschend, wenngleich uns bewusst ist, dass es für den SVO in der Bezirksliga immer knallhart gegen den Abstieg gehen wird. Es gab aber bestimmte Themenfelder, die nicht gepasst haben und deshalb haben wir uns zu diesem Schritt entschieden - auch wenn wir ihn gerne vermieden hätten."
Ernst Lüftl äußert sich wie folgt zu seiner Demission: "Nach einer intensiven und herausfordernden Zeit als Trainer möchte ich mich kurz zur aktuellen Situation äußern. Ich habe die Mannschaft in einer schwierigen Phase übernommen und mit viel Engagement daran gearbeitet, eine konkurrenzfähige und motivierte Einheit zu formen. Meiner Einschätzung nach gab es eine klare sportliche und charakterliche Weiterentwicklung, auf die wir gemeinsam stolz sein können. Umso mehr hat es mich überrascht und enttäuscht, dass die Entscheidung zur Trennung ohne vorheriges Gespräch getroffen wurde. Weder von Daniel Wurm noch mit Dominik Marold gab es zuvor ein offenes Wort oder eine Rückmeldung, was ich sehr bedauere. Gerade in einem Team, das auf Vertrauen und Kommunikation basiert, hätte ich mir einen ehrlichen Austausch gewünscht. Dennoch blicke ich mit Dankbarkeit auf die gemeinsame Zeit zurück. Ich wünsche der Mannschaft und dem gesamten Team weiterhin viel Erfolg."

