BCF reist zum Nachbarschaftsduell beim favorisierten FC Penzberg. Allerdings ist der Bezirksligist unter der Woche im Pokal an Darching gescheitert.
Nahezu unbemerkt standen Tarkan Demir und Marcus Männer gegenüber der Tribüne im Gilchinger Stadion inmitten der Sommersonne. Ein Bierchen für den Co-Trainer des BCF Wolfratshausen, ein Wasser für den bekennenden Muslim Demir. So unaufgeregt Beobachtungen in der Regel für Trainer anderer Teams sind, so knallhart können bisweilen auch die Erkenntnisse sei. Denn mit dem TSV Gilching und dem FC Penzberg standen sich zwei Klubs gegenüber, die in ihrem Auftaktspiel um einiges besser performten, als es den Farchetern am Vortag gegen Habach (1:1) gelungen war.
Von der 0:2-Niederlage der Penzberger, bei denen sein Team am heutigen Samstag um 14.30 Uhr antritt, ließ sich Demir auch nicht beeinflussen. Von zwei gefälligen Teams erwischte Gilching einfach das effizientere Drehmoment, präsentierte sich im Zweikampf konsequenter. Einen trifftigen Grund für den FCP, seine Prognosen neu zu justieren, machte der BCF-Coach keinen aus: „Wenn ich mit diesem Kader die Rolle des Topfavoriten von mir weise, dann stimmt etwas nicht.“
Natürlich schadet mit Blick auf das Duell im Nonnenwald-Stadion ein wenig Understatement grundsätzlich nicht. Doch ist Demir absolut überzeugt von dem, was er da sagt. Bei den heutigen Gastgebern stünde „enorme Qualität“ auf dem Platz. Und mit Samir Neziri, Dominik Bacher und Murat Ersoy vereine sich „die beste Offensive der Liga“.
Dieser hohen Individualität will das Farcheter Team den Überraschungseffekt entgegensetzen. „Ich lasse mir etwas einfallen, damit wir nicht mit leeren Händen heimfahren“, prophezeit der Coach mit unverrückbarer Überzeugung. Fast im gleichen Atemzug sagt er aber auch: „Das Schöne für uns ist, dass wir nichts zu verlieren haben.“
Nun ja, zumindest steht ein überaus erfolgreicher Saisonstart auf dem Spiel - zumal nach dem blamablen Pokal-Aus in Darching (1:2). Zwar war dafür in erster Linie die schwache Chancenverwertung des BCF verantwortlich. Doch auch ein gewisser fehlender Respekt vor dem Gegner spielte wohl eine Rolle. Diese Gefahr droht in Penzberg freilich nicht. Dennoch erinnert Demir an die eigentliche Stärke seines Teams: „Wenn die Einstellung von Beginn an stimmt und wir den richtigen Tag erwischen, brennen wir ein Feuerwerk ab und schauen, was nach 90 Minuten für uns übrig bleibt.“
Fabio Ratte hat nach einer Trainingswoche gute Aussichten auf einem Startplatz auf dem rechten Flügel. Ardian Geci ist nach mehrwöchigem Urlaub eine Option. Und auch Musti Kantar steht in den Startlöchern. Ob er oder Erkut Satilmis als Stoßstürmer beginnt, lässt sich der Coach bis zum Spieltag offen. „Von der Spielanlage sind sie ähnlich“, betont Demir.