2024-07-25T15:23:38.261Z

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Michael Stoßberger (2. von rechts) wurde von (von links) Ex-Trainer Markus Vogt, Maximilian Feigl (Spielführer und Zweiter Abteilungsleiter), Uli Feigl (Abteilungsleiter) und Dominik Üblacker (Vorsitzender des Gesamtvereins) willkommen geheißen.
Michael Stoßberger (2. von rechts) wurde von (von links) Ex-Trainer Markus Vogt, Maximilian Feigl (Spielführer und Zweiter Abteilungsleiter), Uli Feigl (Abteilungsleiter) und Dominik Üblacker (Vorsitzender des Gesamtvereins) willkommen geheißen. – Foto: Andreas Mayr

Habach überzeugt mit Menschlichkeit – Stoßberger übernimmt Trainerposten

Spielerkarriere für den ASV beendet

Der ASV Habach hat mit Michael Stoßberger einen neuen Trainer gefunden. Der frühere Bayernliga-Kicker coacht ab jetzt den Bezirksligisten.

Der Tag nach seiner Entlassung war ein sonderbarer für Michael Stoßberger. Quasi beim Frühstück hatte er schon die ersten vier Anrufe samt Angebot auf dem Handy. Später am Abend traf sich der ehemalige Trainer der Peißenberger Fußballer mit Uli Feigl vom ASV Habach. Wobei beide Seiten eines klarstellen: Dieser erste Annäherungsversuch war schon zwei Wochen davor ausgemacht worden. Und Stoßberger, so ist das seine Art, hatte sogar die Peißenberger informiert, dass er sich anhört, was der ASV zu sagen hat.

Uli Feigl erinnert sich jedenfalls ganz genau an das Aufeinandertreffen: „Jetzt haben sie mich gestern rausgeschmissen. So ist das erste Gespräch angelaufen“, erzählt der Habacher Abteilungsleiter. Feigl war verdutzt, wusste er doch noch nichts von diesen Neuigkeiten. Heute können sie gut über diese Anekdote schmunzeln, nachdem feststeht: Michael Stoßberger, der frühere Bayernliga-Kicker, übernimmt zur neuen Saison den Trainerposten beim Bezirksligisten.

Habach überzeugt mit Menschlichkeit und Leidenschaft

Wobei die Sache mit der Spielklasse für ihn nicht weiter bedeutend war. „Ich habe mich nicht anhand der Liga für Habach entschieden“, betont der „Stoßi“. Der 34-Jährige kommt zu diesem Klub, weil zwar kein Habacher Blut in ihm fließt, aber er dieses Lebensgefühl inhaliert hat, mit dem sie beim ASV den Fußball zelebrieren. Die Nähe zu den Zuschauern. Die Menschlichkeit im ganzen Klub. Die vielen und langen Abende im Vereinsheim. Die Leidenschaft auf und neben dem Platz. So ist Stoßberger zu Raistinger Zeiten sozialisiert worden, diese Art Fußball möchte er vorleben und weitergeben.

„Das ist ein toller Verein, ich war gerne dort oben als Gast, weil alles so menschlich war“, sagt er. Die Habacher haben natürlich ausgetestet, ob der Stoßi auch zu ihnen passt. Kapitän und Zweiter Abteilungsleiter Maximilian Feigl, Stoßbergers Vorgänger Markus Vogt, um nur ein paar zu nennen, trafen sich mit ihm. Unter mehreren Kandidaten stieg er schnell zur Wunschlösung auf. „Ich kannte ihn nicht, wusste nur, dass er ein Fußball-Verrückter ist. Ich dachte: Der könnte zu Habach passen“, sagt ASV-Chef Dominik Üblacker. Auch Markus Vogt hat keinerlei Bedenken. „An den Gesprächen spürt man, dass es passt.“

Stoßberger wird kein Spielertrainer – will aber aktiv bleiben

Nur eine Angelegenheit gab es genauer zu klären. Stoßberger hätte gerne seine Spielerkarriere ordentlich beendet. Sein Plan sah vor, mit Peißenberg den Klassenerhalt zu packen und damit das Kapitel als Aktiver fertigzuschreiben. Doch das war ihm nicht vergönnt. „Es ist kein Abschluss da. Das hat mich lange stutzig gemacht. Ganz weg vom Fußball kann ich nicht. Dafür liebe ich den Sport zu sehr“, sagt der 34-Jährige. Nur kam für die ASV-Verantwortlichen ein Spielertrainer nicht infrage. Schon gar nicht in der Bezirksliga.

Stoßberger versteht das sehr gut. In Peißenberg hat er erlebt, wie schwierig es in dieser Position ist, zwischen den Rollen als Freund, Mitspieler und Coach hin und her zu wechseln. Für den Job in Habach opfert er seine Karriere. „Ich kann auch mit 39 noch ein Jahr spielen.“ Seinen Spielerpass transferiert er trotzdem zum ASV. Es sind die Lehren der aktuellen Saison.

Angesichts der immensen Verletzungssorgen hätte den Habachern in so manchem Spiel ein Michael Stoßberger als Brechstange in der Schlussphase gut zu Gesichte gestanden. „Vielleicht kommt der Moment, wo man Hilfe braucht. Aber die Habacher wollen einen Trainer und sie kriegen einen“, stellt er klar. So sind sie nun verblieben. Der Stoßi hält sich fit, trainiert bei mancher Übung mit und könnte im Notfall einspringen.

Das Team ist noch nicht komplett: Co-Trainer fehlt

Damit dieser Spagat klappt, braucht es jetzt noch den passenden Assistenten, den sie gerade suchen. Ein Einheimischer wäre die Premiumlösung, der könnte Michael Stoßberger direkt eine Brücke in die einzigartige Welt des ASV bauen. Stoßberger, der bereits diverse Spiele seines neuen Teams gesehen hat, würde sich über diese Lösung freuen. Sieht er in einem Co-Trainer doch weit mehr als einen Hilfsarbeiter. „Bei mir wird er nie nur Hütchen aufstellen.“ Ein Assistent ist für ihn Zuarbeiter, Unterstützer und Vertrauter. Gemeinsam werden sie am Habach der Zukunft basteln.

Stoßberger weiß, dass die Erfolge der Vorgänger nicht zu toppen sind. „Mein Ziel ist, dass ich den ASV ein bisschen verjünge.“ Gerne würden sie mit der ersten Mannschaft noch länger in der Bezirksliga Süd bleiben. Das geht nur mit nachhaltiger Arbeit und jungen Kräften. Stoßberger ist überzeugt: „Das wird eine ganz tolle Geschichte werden.“ Die Ankunft haben ihm die Habacher bereits so leicht wie möglich gemacht. Maximilian Feigl sagt: „Das Bauchgefühl hat sofort gesagt: Das ist der Richtige.“ (Andreas Mayr)

Aufrufe: 011.6.2024, 07:46 Uhr
Andreas MayrAutor