2024-05-10T08:19:16.237Z

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Der SV Niederseelbach fuhr im Heimspiel gegen Weilbach seinen zweiten Saisonsieg ein.
Der SV Niederseelbach fuhr im Heimspiel gegen Weilbach seinen zweiten Saisonsieg ein. – Foto: RSCP Photo - Archiv

Gruppenliga: Zweiter Sieg für Niederseelbach

SVN bezwingt Germania Weilbach mit 3:1 +++ Weilbach: Früher Platzverweis als Knackpunkt, fehlende Durchschlagskraft in der Offensive als Dauerproblem

Niederseelbach. Jeder Punktgewinn ist für den SV Niederseelbach in der Gruppenliga hart erkämpft. "Damit wir in dieser Liga mithalten können, müssen wir in jedem Spiel 110 Prozent geben, unfassbaren Aufwand betreiben und dazu noch das nötige Spielglück haben", analysiert Niederseelbachs Abteilungsleiter Kevin Detloff. Am Donnerstagabend waren genau diese Komponenten erfüllt und es kamen beim 3:1-Heimsieg über Germania Weilbach drei weitere Zähler aufs Konto des Aufsteigers hinzu. Womit sich der Punktestand beim Tabellenletzten auf sechs verdoppelte.

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Knackpunkt war die rote Karte nach 24 Minuten gegen Ibrahim Özveren wegen rohem Spiel. "Der Gegenspieler spitzelt den Ball weg, Ibrahim kommt einen Schritt zu spät und zieht voll durch. Gott sei Dank hat sich sein Gegenspieler nicht verletzt. Aber zuvor war es ein klares Foul an Ibrahim, das auch hätte geahndet werden müssen. Dann wäre die Situation danach auch kein strafbares Foul mehr gewesen. Von daher schon ein krasser Fehler", beurteilte Weilbachs Trainer Stefan Hoitz die Situation.

"Spiel auf den Kopf gestellt"

Über eine Stunde spielten die Gastgeber fortan in Überzahl. "Das hat das Spiel auf den Kopf gestellt, denn bis dahin war Niederseelbach nur hinten drin", sagte Hoitz. Doch es dauerte bis nach der Pause, ehe der SV in Führung ging gegen Weilbach, das trotz Unterzahl auf Sieg spielte und sich einige Konter einfing. Patrick Hammesfahr wurde mit einem tollen Pass von Matthias Bernert in Szene gesetzt und überlupfte den Gäste-Keeper Maurice Räcke zum 1:0. Dann fielen drei Treffer binnen fünf Minuten: Marco Wagener tankte sich stark über außen durch, schnibbelte das Leder gekonnt mit rechts in den Winkel.

Doch Weilbach kam zum Anschluss durch Marco Winkler. Das Momentum war kurz aufseiten der Gäste, doch noch ehe die Partie wieder kippen konnte, hatte Marco Wagener eine Minute nach dem 2:1 mit einem satten Fernschuss aus rund 22 Metern das 3:1 besorgt. Was auch im Lager der Gastgeber für Erstaunen sorgte: "Solche Fernschüsse kann er eigentlich gar nicht", sagte Detloff mit einem Augenzwinkern. "Es hat eben alles gepasst und wir hatten das Quäntchen Glück auf unserer Seite." Aus einem starken SVN-Kollektiv ragte Innenverteidiger Felix Rehberg heraus. "Er hat solide und stabil gestanden und klasse dirigiert", lobte ihn Detloff.

Fehlende Offensivpower der Germania

Davon konnte im Lager der Germania keine Rede sein. "Der Sieg von Seelbach ist nicht unverdient. Wir haben vor allem in der zweiten Halbzeit zu viele Chancen verballert", sagte Hoitz. Neun Tore in zehn Spielen hat sein Team erst erzielt. "Uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit. Und momentan fehlt uns ein echter Stürmer", sieht Hoitz das Problem in fehlender offensiver Durchschlagskraft. Die wiederum der Verletztenmisere geschuldet ist. Jens Langer fällt mit Kreuzbandriss seit Beginn der Vorbereitung und vermutlich noch für das ganze Jahr aus. Pierre Alusse steht nach Stauchung des Sprunggelenks wohl erst in zwei Wochen wieder zur Verfügung. Dann will auch Justin Thieme nach Patellasehnenentzündung wieder ins Training einsteigen. Paul Schmutzler peilt nach Kniescheiben-OP die Rückkehr zur Wintervorbereitung an. Und Ibrahim Özveren ist auch erst seit kurzem nach Verletzung wieder zurück - und fehlt nun mindestens ein Spiel mit seiner Rotsperre. "Klar, die Mannschaft haut sich ein. Aber wir haben uns diese Saison schon anders vorgestellt", sagt Hoitz. Möglich, dass die Germania im Winter nochmal nach externen Verstärkungen Ausschau hält.

Aufrufe: 06.10.2023, 11:31 Uhr
Philipp DurilloAutor